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#26/2024

ohne Beschreibung
- hier handelt es sich um ein Foto -

~.~.~.~

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
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*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Comentarios 26

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 29/07/2024 7:18

    Die Diskussion hier ist zuende.
    Agora wird unter diesem Bild fortgesetzt:
    #27/2024
    #27/2024
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 27/07/2024 5:57

    Max Medl schreibt:
    "Vielen Dank an das Agora-Team für die (witterungskonforme) Auswahl des Bildes, an alle, die sich mit dem Bild befasst, mitgelesen  (- wie ich es meistens mache) und besonders denjenigen, die ihre Gedanken zum Bild hier niedergeschrieben haben.

    Ein schöner Sommertag, Sommer in der Stadt, Zeit zum Schlendern und Chillen. Kamera eingepackt und los geht´s. Vages Ziel ist eine Ausstellung in einer ehemaligen Maschinenfabrik in einem Hinterhof mitten in der Stadt.

    Gut gelaunt und vom Flair des Ortes inspiriert, verließ ich die Ausstellung, doch zu meiner Überraschung war in der Zwischenzeit aus heiterem Himmel ein Regenschauer aufgezogen. Immerhin bot der teils überdachte Hinterhof die Möglichkeit, das Regenintermezzo sinnvoll zu nutzen und trockenen Fußes die fallenden dicken Tropfen abzulichten.

    So hatte ich die Kamera einsatzbereit in der Hand, als der junge Mann im Laufschritt durch den Regen Richtung Hofeinfahrt lief, wo eine junge Frau auf ihn wartete. Ich meine, mich erinnern zu können, die beiden vorher zusammen in der Ausstellung gesehen zu haben.

    Hauptmotiv ist der junge, durch den Regen laufende Mann. Die wartende Frau nimmt man erst mit dem zweiten Blick wahr, ich hatte sie beim Abdrücken nicht im Blick. So wie sie da an der Wand lehnt, sorgt sie für zusätzliche Spannung im Bild, welch ein Glück für den Fotografen.   
     
    Das in Farbe aufgenommene Digitalfoto habe ich in S/W konvertiert, da neben dem dominanten Gelb auf der Wand links, das den Blick abgelenkt hätte, keine weitere Farbe das Bild bereichert hätte. So treten die Linien und Rechtecke mehr in den Vordergrund, die durch die beiden Personen unterbrochen werden - und das Auto; das stand leider so da.

    Die Aufnahme habe ich leicht abgedunkelt und mit einer Körnung versehen, obwohl das einerseits die Sichtbarkeit der Tropfen und die der Frau etwas beeinträchtigt, andererseits wirkt das Bild dadurch nach meinem Empfinden etwas geheimnisvoller; ob das so sinnvoll ist, nun ja - sicher Geschmacksache, im Original ist die Frau etwas deutlicher zu erkennen ..

    Das Bild habe ich an allen vier Seiten intuitiv beschnitten, im Hinterkopf etwa die Überlegungen, wie sie @_visual_notes_   beschreibt, ein Quadrat, wie es @Horst F.   vorschlägt, kam mir nicht in den Sinn.

    Da das Bild Erzählcharakter mit Fantasie anregendem offenem Ende hat, wie ihr mir überwiegend bestätigt, habe ich es für die Agora vorgeschlagen.
    Die Vorstellungskraft des/r Fotografierenden ist durch die erlebte reale Szene da ja eingeschränkt, ein "Krimi", eine "Hochzeit" oder gar japanische Zeichentrickfiguren kommen einer/m da nicht so schnell in den Sinn, dem außenstehenden Betrachter anscheinend schon.

    Die Gunst des Augenblickes nutzend, habe ich von der Szenerie noch zwei weitere Aufnahmen gemacht, so bietet sich, wie von @Gerhard Körsgen   vorgeschlagen, eine Fortsetzung an.
    Mal schauen, ob ich sie kommende Woche in anderer Bearbeitung auf meinem Account zeige.

    Wie nahe sich die beiden Personen im Bild stehen, ob Geschwister, befreundet, oder doch gar ein Liebespaar, geht auch daraus nicht hervor,
    und ich weiß es leider auch nicht, aber das ist ja auch ganz schön so, oder? Kennen tun sie sich jedenfalls.

    Schönen Gruß Max"

    Annmerkung d. Red.: Max möchte Fragen beantworten, wird das voraussichtlich am Sonntag tun. Bitte um Geduld. LG Euer Agora Team
    • Horst.F 27/07/2024 15:49

      Vielen Dank fürs offen-sinnentnehmende Lesen und die erläuternde Antwort, durch die ich deine Entscheidungen besser nachvollziehen kann.
  • Gerd Scheel 26/07/2024 22:41

    Für den Filmfan ganz klar Agenten-Thriller.
    Sekretärin rennt aus dem Gebäude, Geheimakten
    unter dem Blouson Startbereites Auto wartet,
    am Tor-Ausgang wartet der Komplize,
    der aufpasste, dass die Luft rein war.
    Das Wetter natürlich perfekt,
    weil kaum Leute unterwegs
    und ich denke, der Plan ging auf.
    ... und wenn man den fc-zweifach Klick
    nutzt. wow.
    Für mich besonders, warten wir ab.
  • N. Nescio 26/07/2024 21:33

    Kellerfenster mit vertikalen Eisenstäben vergittert, anschließend der Hausmauersockel, anscheinend mit Drahtgitter verkelidet. Gitterstrukturen spiegeln sich am regennass-glatten Beton?boden davor. Hausdurchgang, an dessen Ende eine dunkel-schemenhafte Person (Frau?) gelehnt stetht. Wartend? Davor, daraußen, ein Kleinwagen. Die schlank-große Hauptperson (Frau?mit Kurzhaarfrisur und Jeans) laufsptingt ohne Schirm, mit offener, hellen Jacke Entlang der auf die linke Durchfahrtskante zulaufenden Bodennaht Richtung Durchgang. Eventuell hat sie den Autoschlüssel, auf den die schemenhaft wartende Person im Durchgang wartet. Rechteckiger, Grafittibeschmierter Durchgang hat seine geometrische Entsprechung in der eleganten, dunklen Holzglastüre auf der gegenüberliegenden Häuserfront, auf die der Durchgang den Blick frei gibt. Angeschnittene Fenster und Vierecke  wiederholen sich mehrfach. Das scheint mir samt den Fluchtlinien und den vertikalen Durchgangsschatten samt deren Spiegelung durchdacht komponiert..
    Es dürfte stark regnen, Tropfeneinschlagsblasen erkennbar am Boden.

    Ich hab mich lange geweigert, hier das Bild zu beschreiben, denn die grobe S/W Qualität und auch die unelegante Sprunghaltung der Hauptperson, die offenbar aus tiefer Position von hinten geschnappschußt wurde, erzeugen bei mir keine angenehmen Gefühle. Rein statisch ist das bild für mich ordentlich komponiert, aber die geringe Tonwertdifferenzierung (inclusive Banding und Rauschen) in den dunklen Partien machen es für mich anstrengend, das Bild anzusehen. Es ist nicht meins, allerdings ein Regenerlebnis, in das ich mich hineinfühlen kann. Tonwertsprache der traurigen Nostalgie.
    • Max Medl 28/07/2024 12:49

      Schön, dass Du Dich durchgerungen hast, deine Gedanken hier zu beschreiben, auch wenn Du mit dem Bild haderst, aber das ist ja auch der Sinn von Agora.

      Das Bild ist eine Streetfotografie, dabei stehen die Ansprüche an die technische Qualität i.d.R. nicht im Vordergrund, sondern eher die Geschichte oder das Geschehen im Bild. Dazu habe ich einen etwas dunkleren Look und Körnung eingefügt. Das führt anscheinend dazu, dass das Geschehen im Bild eher mit Krimi assoziiert wird als in Richtung romantischer Geschichte.

      Nichtsdestotrotz sind diese technisch handwerklichen Mängel nicht zu übersehen und auch von anderer Seite angesprochen worden, wie beispielsweise die mangelnde Tiefe. Meiner Einschätzung nach liegt das hauptsächlich an der sehr offenen Blende, mit der ich das Bild gemacht habe: f1.8.
      Das führt dazu, dass die Person im Vordergrund gut freigestellt ist, aber der Hintergund eben unscharf wird. Da ich die offene Blende vorher für die Regenbilder eingestellt hatte, konnte ich sie nicht mehr groß umstellen, als unvermutet der Mann an mir vorbeilief.

      PS: Das Foto wurde in üblicher stehender Haltung, maximal leicht gebückt aufgenommen.
    • N. Nescio 28/07/2024 13:30

      Offene Blende stört mich nie. Es ist doch klar, was scharf sein soll und der Rest ist ausreichend deutlich. und künstlichen "Look" halte ich fast immer für abträglich. Das Bild wird fast nie dadurch interessanter, geschweige denn besser.
      Der Adam Ansel wußte, warum er das Zonensystem erfand. Die meisten deiner S/W-Fotos, die ich kurz anklickte, zeigen gute Tonwertdifferenzierung.
      Aber, vielen Kollegen hier gefällt Deine Bearbeitung - dürfte also nur mein persönlicher Geschmack dagegen sprechen.
      Auf alle Fälle Danke, dass Du das Bild zur Verfpgung stelltest!
  • Matthias von Schramm 25/07/2024 14:25

    Ein Foto, was sofort eine positiv anregende und sogar aufregende Wirkung auf mich hat. Es zeigt sehr viel Dynamik, klar gestaltet, grafisch erfasst mit dem bei diesem Foto für mich logischen Verzicht auf Farbinformationen. Eine kurzhaarige schlanke Person läuft bei Regenwetter vermutlich durch einen Innenhof. Die Kleidung ist einfach im Fokus zu betrachten. Nur hell und dunkel. Die Person ist von hinten zu sehen, es hat den Eindruck als wäre die Person, die keinen Schirm aufgespannt und keine Kapuze trägt, schnellen Schrittes unterwegs, um dem Regen zu entfliehen. Im Hintergrund ist ein Durchbruch (überdacht), der entweder zu einem weiteren Innenhof, oder auf die Straße führt. In diesem Tunnel steht eine Person, die an die Wand angelehnt scheint. Diese Figur ist nur als Schatten wahrnehmbar, könnte einen Mantel tragen.

    Gäbe es inhaltlich, sozusagen reporterartige Zusammenhänge, so hätte das Bild sogar das Zeug zum Ikonischen. Auf der Flucht vor oder nach einem Ereignis. Wie ein Titelbild und Thumb eines SW Krimis. Entweder auf dem Umschlag einer Taschenausgabe, oder auf einer alten Videokassette. Sofort habe ich die Erkennungsmelodie der Krimiserie "Der Kommissar" aus den frühen 1970er Jahren im Kopf. Sofort hörte ich innerlich diesen schrillen Trailer dieser Zeit, als ich das Bild das erste Mal sah. Dieser Auslöser ist mächtig und wird beim genauen betrachten nur dadurch gestört, dass man im Hintergrund ein relativ modernes Fahrzeug des vermutlich 21. Jahrhunderts erblickt. Insofern kann man im Bezug auf die Wirkung auf mich von "großem Kino" sprechen, auch wenn mir so ein kleinbürgerliches TV Beispiel einfällt. Aber das sind eben die starken Erinnerungen an die Bildästhetik solcher Serien und diese wurde eben damals ausschließlich (obwohl es schon Farb TV gab) in Schwarz weiß gedreht.
    • framebyframe 26/07/2024 9:34

      Schön beschrieben---- Vielleicht will er nur schon mal den Wagen holen...
    • Gerhard Körsgen 26/07/2024 13:14

      Die Assoziation an die alten deutschen sw-Krimis kann ich gut mitgehen, wobei bei denen - zumindest in meiner Erinnerung - das sw noch etwas kantiger und härter war, dieses hier ist mehr "zeitungsmäßig", matter und körniger - aber das ist nur der Look. Vom Sujet her passt das schon.
  • wittebuxe 23/07/2024 22:25

    Ich schaue von hinten.

    Eine Frau läuft, fast motivhoch bildfüllend, von mir weg, durch den Regen auf den rettenden Unterstand zu. Eine weitere Frau steht schon in der geschützten Hausdurchfahrt, lässig mir der rechten Schulter an die Wand gelehnt, die Beine übereinandergeschlagen, sie wartet in Ruhe auf das Ende des Schauers. Auch sie guckt von mir weg.

    Das war's schon mit den Lebewesen, dies mal.

    Ich bin Zaungast.

    Die eine Frau, die andere Frau, und ein Auto, alle sehe ich nur von hinten. Ganz am Ende des Fotos ist, zentral platziert vom Autor, leicht erhöht, ein offiziös anmutender Hauseingang, eine Tür, oben und an den Seiten umfasst von gläsernen Elementen, die das ganze größer und wichtiger und irgendwie amtlicher aussehen lassen.

    Die Hausdurchfahrt(!) ist mit Radabweisern bzw. Prellsteinen links und rechts zum Schutze von Fassaden und Mauern schmal geschützt.

    Der heftige Regen bringt den Boden zum glänzen, man erkennt die dicken Tropfen. Schwimmt links eine Ratte um ihr Leben? Dieser endlose Regen dieses Jahr!

    Wie aus dem Nichts ragt ein Teil einer Hängepflanze von rechts oben ins Bild, raumgreifend.

    Dass die große Person eine Frau ist, mache im am Stufenschnitt im Nacken und den Strähnchen in den kurzen Haupthaaren fest.

    Naja, könnt auch eine Mann sein. Im Zweifel.
  • Michi Nordlicht 23/07/2024 19:53

    Der Eckläufer unten links und die beiden Sockel in der Unterführung treffen sich im Fluchtpunkt, der vertikal in der Mitte und horizontal in etwa bei 1:1,6 liegt. Eine klassische Gestaltung, die Tiefe erzeugt. Farbe würde hier nur ablenkend wirken. SW und Körnung erzeugen zusammen mit  dem Regen eine gewisse Tristesse. Für Spannung sorgt die Person, die am anderen Ende der Unterführung angelehnt ist und in welchem Bezug Sie zum "Regenläufer" steht. Hier ist Raum für Geschichten, die je nach Betrachter viele Assoziationen zulässt. Ein Bild das Fragen aufwirft ohne einfache Antworten zu bieten.
  • Gerhard Körsgen 23/07/2024 12:47

    Aus diesem Sommer nur zu bekannte Alltagssituation: Plötzlich einsetzender heftiger
    Regen, man selbst unterwegs und wegen der schönen Sonne zuvor sträflich ungeschützt gegen das unverhofft über einem hereinbrechende Schietwetter.
    Dann so ungelenk wie überstürzt Zuflucht suchend egal wo.
    Das Ganze, im urbanen Raum, ist Thema dieses Fotos.
    Die Perspektive ist auf einen sog. Fluchtpunkt hin und das ist hier geradezu wörtlich
    zu nehmnen denn vor solch einem Guss würde jede/r "flüchten" bzw. sich in Sicherheit
    bringen wollen. Eine andere Person hat das wohl schon geschafft und scheint in der
    regengeschützen Ausfahrt zu warten.
    Bildsprachlich sehr beredt ist die Körpersprache der laufenden Person aus der man
    Unbehagen herauslesen kann. Wettererprobte Jogger laufen vergleichsweise anders durch einen solchen Regen, da ist der körperliche Tonus straffer.
    Die am vordergründigen Boden aufschlagenden und wie Seifenblasen platzenden Regentropfen machen die Intensität des Unwetters optisch sehr plastisch.
    Durch die fehlende Farbe bekommt die Szene einen Touch von Dokumentarfoto, vielleicht nicht gerade für eine Zeitung, dafür ist die Szene selbst zu unspezifisch, aber im Rahmen einer persönlichen Fotostory, wiederum vielleicht in der Art wie Duane Michals früher seine Bildfolgen konzipierte, dieses Foto hier könnte ein Teil einer solchen Serie sein.
    Auch die körnig/rauschige Anmutung des Schwarzweiss` bringt mich assoziativ da hin.
    Ein "Geschichtenerzählfoto" welches mehr Fragen aufwirft als sie zu beantworten und somit zum Rätseln und Fabulieren einlädt.
    Einige Fragen die mich beschäftigen sind unter anderem:
    Steht der/die Fotografin*in selbst im Trockenen ?
    Hat er/sie einen persönlichen Bezug zum laufenden Mann oder kam der zufällig angelaufen ?
    Ob das ein Einzelfoto ist oder doch Teil einer Serie ?
    Ich denke diese Fragen und einige andere mehr werden erst am Ende der Woche (hoffentlich) aufgelöst werden.
    Mir gefällt dass sowohl klar als auch unklar ist "was das ist": Man sieht klar die Szene,
    aber was sie zu bedeuten hat ist unklar, so fingen auch viele Filme von Godard an, im
    Grunde profaner Alltag, aber man ist sofort "drin".
  • _visual_notes_ 23/07/2024 12:46

    Meine ersten Assoziationen:

    "Eckläufer" links. Beinahe wäre der Arm des Mannes im Stil des großen Henri Cartier-Bresson auch ein Eckläufer in die linke obere Ecke. Das Bild hat eine gewisse Tiefe - "Vordergrund macht Bild gesund"  fällt hier etwas knapp aus, aber immerhin: der Regen, dazu "Mittelgrund tut Inhalt kund" (der laufende Mann) und "Hintergrund nicht kunterbunt", okay, es ist nicht bunt, aber mich stört das Auto ein wenig. Die zweite Person ist nicht sehr prägnant, sondern fast nur eine wenig definierte dunkle Stelle. Das kann man sich in so einer Situation aber nicht aussuchen.

    Vertikal ist das Bild in Drittel aufgeteilt, horizontal in zwei Bereiche. Ich vermute, dass das kein Zufall ist.

    Das Bild sieht analog aus, aber das muss nichts heißen, denn so oder so muss es ja digitalisiert worden sein, um hier gezeigt werden zu können. Der matte, stumpfe Analoglook passt hier sehr gut. Es geht ja nicht um kleinste Details wie bei einer wissenschaftlichen Dokumentatiion, sondern um Poesie.

    In meinen Augen ein besonderes Highlight: dass das Fenster oben links quasi durch den Efeu oben rechts gespiegelt wird und so die Symmetrie, die (fast) nur durch den Mann durchbrochen wird, verstärkt.

    Das Bild gefällt mir, bin gespannt, von wem das ist.
    • Horst.F 23/07/2024 12:57

      Mal angenommen, man sähe das Foto weder streng poetisch noch streng dokumentarisch, könnte man dann die von dir erwähnte vertikale Drittelung nicht auch auch in der Horizontalen ausmachen und somit eine noch stärkere Symmetrie?
    • _visual_notes_ 23/07/2024 16:48

      Bin nicht sicher, was du meinst.
      Mit vertikal meinte ich vertikale Linien auf der Horizontalen, der x-Achse.
      Auf der y-Achse sehe ich keine Dreiteilung.
    • Horst.F 23/07/2024 17:56

      Genau: auf der eindimensionalen Bildebene ist vertikal - senkrecht, horizontal - waagerecht; volle Übereinstimmung.
      Die in Rede stehende, von mir angefragte horizontale Drittelung entspräche etwa deinen Erläuterungen im ersten Abschnitt hinter dem Gedankenstrich zu Vorder-,Mittel- und Hintergrund und könnte dann evtl. auch den Schärfeverhältnissen entsprechend gesehen werden. Aus meiner Sicht ist das durchaus möglich und insgesamt stimmiger. 
      Der Regenläufer als Motiv wäre dann so etwas wie der verbindende Zusammenhalt dieser Horizontalen und würde die Betonung / Spannung des Ganzen auf die Senkrechte in Richtung des Durchgangs / der Tür legen.
  • felixfoto01 23/07/2024 12:19

    Ein schwarz-weiß Foto mit dünnem, weißem Rahmen.
    Ich sehe
    - im Hintergrund eine Straße, ein Auto, eine Hauswand mit einer breiten Tür. Rechts daneben vielleicht ein weiterer Eingang.
    - Im Mittelgrund eine Durchfahrt in der eine Person steht.
    - in der Durchfahrt rechts, Graffitti, aber nicht erkennbar, was es darstellen soll
    - Ein Innenhof, in dem eine Person in Richtung Durchgang läuft. Rechts wächst ein Busch über die Wand
    - Links ein Fenster und darunter ein Kellerfenster angeschnittten.
    - Der Ort erinnert mich an einen Innenhof in Bornheim Mitte, das mag meine Perspektive auf diesen Ort verfälschen.
    - Auf dem Boden sieht man, wie viele Wassertropfen auf einen bereits nassen Boden fallen.
    Fotografisch/Gestalterisch
    - Rahmen, Rahmen, Rahmen oder Rechtecke, Rechtecke, Rechtecke:
        - Der Rahmen des Bilds, der Durchblick der Durchfahrt, die breite Tür sind wie Bilder im Bild
        - Das vergitterte Kellerfenster findet sich in der breiten Tür im Hintergrund wieder
        - Die helle Jacke, die weißen Wände, die Schattierungen im Durchgang, die Hose.
        - Die Person im Vordergrund überdeckt die linke Kante des Durchgangs und bringt so einen Kontrast in die an sich dunkel schattierte Seite des Durchgangs.
        - Die Handhaltung und die Fußstellung der laufenden Person hat etwas tänzerisches und lockert das Bild aus seiner an sich formalen Starre auf.
        - Die Spiegelung der Umgebung am nassen Boden harmonisiert das Bild.
  • lenmos 23/07/2024 10:55

    Auf dem Foto sieht man einen Innenhof und einen Durchgang zur Straße, wo ein Auto geparkt ist. Es regnet stark. Ein Mann jüngeren bis mittleren Alters mit heller Jacke und dunkler Hose überquert gerade den Hof. Er ist von hinten zu sehen und bewegt sich offensichtlich im Laufschritt. Er ist dabei nass zu werden. Im Durchgang steht eine Person, vermutlich eine Frau, und sucht Schutz vor dem Regen. Das Foto ist schwarz-weiß. Der nasse Boden spiegelt. Links sind zwei Fenster zu sehen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Haustür mit viel Glas. Rechts wächst eine Pflanze über die Mauer.
    Der spiegelnde Boden fängt das Licht ein und verstärkt den Kontrast zwischen hell und dunkel. Das Schwarzweiß betont die Strukturen und lässt die Szene dramatischer wirken.  Der laufende Mann sorgt für Dynamik, die im stehende Person dagegen für Ruhe. Die Komposition ist gefällig, ein stimmiges Foto.
  • Eva B. 22/07/2024 22:33

    Regennasse Straße in sw. Große Regentropfen sind sichtbar. Eine Person mit dunklen Schuhen, dunkler Hose und Heller Jacke (oder Hemd, oder Bluse rennt durch den Regen. Die Jacke ist offen, weht nach hinten. Vor der Person ist ein Durchgang, wohl überdacht, aber auch hier scheint der Boden nass zu sein. In dem Durchgang steht eine dunkel gekleidete Person, es wirkt, als könne sie an der Wand lehnen. Auf der anderen Seite des Durchganges sehe ich ein helles Auto. Zudem ist eine gegenüberliegende Häuserzeile sichtbar, eine ziemlich große Tür, die ich zumindest im ersten Moment für ein Geschäft halte. Könnte aber auch ein Wohnhaus oder etwas anderes sein.
    Zudem wird mein Blick immer wieder zu einer Pflanze gezogen, die rechts vor dem Durchgang von oben ins Bild ragt. Sie wirkt auf mich so verspielt, bringt Leichtigkeit ins Bild. 
    Interpretationen bietet das Bild einige. Wohin rennt die Person? Nur zum regengeschützten Durchgang? Zu der anderen Person? Zu dem Auto? Oder zur gegenüber liegenden Tür? Was ist mit der fotografierenden Person? Wird sie nass? 
    Eine spontane Assoziation, die ich hatte war die eines Hochzeitsfotos. Bei der rennenden Person meinte ich zuerst einf hochsteckfrisur zu sehen, zur hellen Bekleidung. Natürlich ist die Person keine Braut, und eine Hochsteckfrisur gibt es auch nicht. Aber die Lokation, 2 Personen, das Auto, das kann ich mir alles als Hochzeitsfotofähig vorstellen.
    Eine zweite Assoziation habe ich außerdem. Die rennende Person hat für mich in ihrer Haltung/Bewegung mit der fliegenden Jacke etwas vertrautes, bekanntes. Seit heute morgen versuche ich drauf zu kommen, was es ist und gerade ist es mir eingefallen: die rennende Person könnte genau so wie sie da in der Bewegung eingefroren ist, den Ghibli-Studios entsprungen sein. Der Regen passt auch irgendwie. Die zweite Person ist dann wohl ein Fabelwesen. Ohngesicht vielleicht.
    • Gerhard Körsgen 26/07/2024 13:21

      Ich musste erstmal googeln was überhaupt die Ghibli Studios sind und fand heraus dass ich doch immerhin einen Film daraus gesehen habe - Chihiros Reise. Aber auf Anime wäre ich angesichts dessen hier nie gekommen.
      Auch auf Hochzeit wäre ich nie gekommen. Es wird natürlich auch bei Regen geheiratet, aber irgendwie passt das für mich nicht zusammen ;-) Bei den Hochzeiten die ich früher fotografierte (als ich sowas noch machte...) schien immer die Sonne, wirklich :-))
      Aber ich finde das interessant und bereichernd was Du schreibst. Es erhöht die Spannung auf die hoffentlich erfolgende "Auflösung".
    • Eva B. 26/07/2024 15:48

      Würde man die Pausetaste drücken, wenn Chihiro rennt, sähe das Standbild von ihr genau so aus. Und Ohngesicht im Hintergrund ist ja auch genau aus dem Film ;) Nein, natürlich hat das Bild nicht wirklich etwas mit Anime zu tun. Und auch nicht mit Hochzeit. Flüchtige Assoziation, die aufpoppten.  Die Braut rennt zum wartenden Bräutigam der neben dem geschmückten Auto wartet. Oder so...
      Ein gutes Bild für Agora!
    • Gerhard Körsgen 26/07/2024 16:27

      Ja, definitiv ein gutes Bild für Agora.
  • Clara Hase 22/07/2024 19:23

    Jetzt aber fix nach Hause, das Auto in Sicherheit bringen - Regen Regen Regen.
    Gerenne auf Knickfüssen :-( so ein Gepladder - da springen die Tropfen ja ins Hosenbein.
    Gut dass man sich noch unter dem Torbogen in Sicherheit bringen kann. Sommer, 2024
    Das Foto sprach mich sofort an, ohne zu wissen dass es ein Agorabeitrag ist.
    Spiegelung des Gegenüberliegenden Geschäftes.
    Gebäude links hat ein Kellerfenster - das kann übel ausgehen, wenn der Regen nicht endlich aufhört.

    Schlanke Person rennt - die wenigen Pflanzen im Hof dürften die einzigen sein, die sich freuen nicht mehr dürsten zu müssen.
    Eindeutig sw -  schärfe noch super bei dem Gespringe

    PS die Straße bzw der Bordstein liegt höher als der Innenhof in dem die Person rennt.
    Die Jacke scheint noch trocken zu sein.
  • Horst.F 22/07/2024 15:53

    1.  Mit dem unscharfen Hintergrund-Bild, das durch den Gebäudedurchgang begrenzt wird, insgesamt ein Bild im (SW-)Bild.
    Wiedergegeben sind ein scharf abgebildeter Regenläufer im Vordergrund links des Durchgangs, seitlich links des Mannes noch zwei Fensteranschnitte und ein (Sicherungs-?)Gitter, rechts der Frau an der Wand eine Plakatfläche und einige Malereien; ganz links oben eine Hängepflanze; ansonsten regennasser Untergrund mit Spiegelungen und helle Mauerflächen.
    2.  Das Verhältnis von Geraden und gebogenen Linien empfinde ich als ausgeglichen, die Diagonalen führen klassisch in die Tiefe des Bildes zum Hintergrund-Bild; das Hauptmotiv ist ebenfalls klassisch außermittig angelegt. Der nasse Untergrundstreifen vor dem Regenläufer liegt auch noch im Schärfebereich: Vordergrund macht Bild gesund.
    3.  Aus meiner Sicht baut der Linienverlauf genauso wie die Laufrichtung des Hauptmotivs die inhaltliche Bild-Spannung in Richtung der Hintergrundtür auf. Der links seitlich der Tür parkende Pkw, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor diesem zweiten heimlichen Hauptmotiv wartende Frau und auch die pfeilartig nach unten zeigende Fassadenverzierung (oder Leuchte?) über der Haustür verstärken die Spannung noch. Der knappe Bildschnitt über dem Kopf des Hauptmotivs weist ebenso auf das heimliche zweite Hauptmotv Haustür hin. Möglicherweise gehts hinter der Haustür zu einer der Facharztpraxen, deren Termine immer schwieriger zu bekommen sind oder ... oder … Aus orthopädischer Sicht gäbs sicher auch noch die eine oder andere Bemerkung zur Aufnahme.
    Insgesamt meines Erachtens eine gelungene Aufnahme, die ich gern in Farbe gesehen hätte. Aber wer Regen nicht gut findet, wird sie eher wie zu sehen vorlegen. Evtl. mildert das SW im Vergleich zur Farbausgabe auch die Wirkung der technisch-handwerklichen Mängel im Hintergrund ..
  • framebyframe 22/07/2024 11:01

    'Jumping in the rain', oder so, könnte man das Foto taufen. Das Taufwasser kommt gerade so intensiv von oben, dass man einzelne einschlagende Regentropfen auf der nassen Hofeinfahrt gerade erkennt. Eine unangenehme, ja feuchte Umgebung, wenn man nur Trockenkleidung trägt. Die Person links sucht hüpfend den Tropfen zu entkommen und eilt der überdachten Hofeinfahrt zu. Die Kamera schließt just in dem Augenblick als die Ferse des rechten Fußes nicht ins feuchte Nass patscht. Das wäre sicher noch augenscheinlicher geworden... Wie verhält sich sein Verhalten zu der in der Hofeinfahrt an der Wand lehnenden Person? Wäre es romantisch zu denken, sie eilt dem Date zu und scheut den Regen nicht ? Dazu hätte man der angelehnten Person aber mehr Enthusiasmus gewünscht. Eher abwartend verrät die Körperhaltung, dass das Unvermeidliche abzuwarten ist. Kompositorisch hätte man beachten mögen, dass links das schwarze Fenster abgeschnitten gehörte und das Ganze in ein adrettes Quadrat zu packen gewesen wäre. Dann hätte man die beiden schön dargestellten Umgangsformen mit Wasser von oben schön in einer Entwicklung gesehen. Ob das so gestellt war, wer weiss? Der Fotograf zog jedenfalls das Trockene vor. Wenn die Verschlußzeit etwas länger gewesen wäre, gäbs vielleicht durch die entstandene Bewegungsunschärfe ein Miterleben wie man den Weg durch den Regen zurücklegt. Dabei ist durchaus die Haltung der rechten Hand zu beachten.