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homwico


Premium (Complete), Coburg

271 Erinnerungen

Eine ähnliche Sicht wie gerade mit 14 mm Brennweite zeigt das Rathaus aus einem vielleicht 5-10 Metern weiter schräg rechts nach hinten versetzt liegendem Standort etwas mittiger. Zusätzlich zu dem schon Beschriebenen sieht man hier noch links die Häuser Markt 12/13, Markt 14 und Markt 15. Rechts fehlen dafür die Häuser Markt 7/8 und Markt 6, von dem gerade noch der Coburger Erker ansatzweise sichtbar ist.
Auch der Marktplatz erinnert mich immer wieder an kleine Geschichten aus meiner Kindheit:
Sehe ich das Schuhhaus Putschky rechts in der Nähe des Bildrands, denke ich gleich an die Firma Feyler, Konditorei und Bäckerei, in der Rosengasse gleich nach dem Schuhhaus angesiedelt. Als dreijähriger Knirps bin ich von zu Hause, wir wohnten damals am Unteren Bürglaß, ausgerissen und zu Fuß über die damals schon sehr mit Verkehr belebten Innenstadtstraßen bald einen halben Kilometer zu dieser Bäckerei getippelt. Ich wollte den Osterhasen suchen………. Meine Familie war in heller Aufregung. Aber Ende gut, alles gut: es ist sogar ein „Osterhase“ gesponsort von der Konditorei, für mich dabei herausgesprungen.

Ursprünglich war das Coburger Rathaus auf dem Kirchhof bei der Morizkirche angesiedelt. 1414 ist ein neues Rathaus in den Annalen erwähnt. Im Jahr 1438 kaufte der Rat der Stadt vier Häuser an der Südseite des Marktplatzes ein neues Gebäude bauen. Es besaß einen Dacherker auf einem hohen, steilen Dach. In dem Erker war das farbig gefasste Zifferblatt einer Uhr zu sehen. Das Haus war damals Rathaus und Kaufhaus zugleich. Während sich im „Unterstock“ (Kellergeschoss) die Ratsstube befand, sich der regierende Bürgermeister dort täglich aufhielt und mit den übrigen Ratsmitglieder dreimal in der Woche zu Sitzungen zusammenkam, boten die Schuster, Kürschner oder Tuchmacher ihre Waren in den oberen Stockwerken zum Verkauf an. Im Erdgeschoss sorgte man mit den Fleischbänken der Metzger und den Verkaufsständen der Bäcker für das leibliche Wohl. Im Mittelalter, viele Straßen waren nicht befestigt oder gepflastert, waren die Straßen mit Unrat, Abfällen und Schmutz bedeckt. Bei schlechter Witterung zog der Bürger deshalb schwere, klobige Holzschuhe an. Die Ratsherren mussten diese vor ihren Sitzungen ausziehen. Damit der Markt und umliegende sumpfige, grundlose Straßen und Wege gepflastert werden konnte, genehmigte der Kurfürst Friedrich zu Sachsen im Jahr 1438 auf Anfrage des Rats der Stadt über eine Zeitspanne von 20 Jahren den Einbehalt des „Ungelds“. Das war eine erstmals im 13.Jahrhundert erhobene indirekte Steuer, ähnlich der heutigen Umsatzsteuer, die an den Stadttoren für die Einfuhr, und auf den Märkten für den Verkauf von Waren, vorrangig für Lebensmittel, erhoben wurde.
Etwa gegen Mitte des 18.Jahrhunderts verlegte man die Wirkungsstätte des Bürgermeisters in den ersten Stock, in der Nähe des „Tanzbodens“, das war ein großer Saal, den die Bürger bei größeren Hochzeiten als Tanzplatz nutzten. Zu Jahrmarktszeiten verkauften dort die Tuchhändler ihre Waren.
Aufgenommen am 24.April 2019.

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