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(3) Der Schleim"pilz" CERATOMYXIA FRUTICULOSA und seine Entwicklung

(3) Der Schleim"pilz" CERATOMYXIA FRUTICULOSA und seine Entwicklung

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(3) Der Schleim"pilz" CERATOMYXIA FRUTICULOSA und seine Entwicklung

Wahrscheinlich die häufigste Schleimpilzart weltweit ist diese hier: der GEWEIHFÖRMIGE SCHLEIMPILZ.
Bei diesen Aufnahmen handelt es sich um die Varietät (varietas = var.) poroides.
Manche Forscher halten ihn für eine eigene Art (C. poroides), aber inzwischen ist man sich offenbar einig geworden, daß wegen der vielen Übergangsformen (Abb. 8!) die Zuordnung zu einer Extra-Spezies nicht gerechtfertigt ist.
Sowohl bei der Gesamtart mit meist geweihförmigen Strukturen als auch bei der Varietät sind weiße Exemplare wesentlich häufiger als dies gelbe - bei der var. porioides sind gelbe allerdings wohl etwas häufiger, aber immer noch überwiegen dort die weißen Formen ...
An einem vermodernden Fichtenstumpf (Picea abies) fand Christa bei Ramspau/Opf. gestern in einem Mischwald dieses schöne Exemplar - die Übersicht des größten Teiles zeigt Abb. 1 mit einer Bildfläche von vielleicht 6 x 12 cm.
In Abb. 1 und 2 weist die noch nicht ganz ausgeprägte Wabenstruktur und die intensiv-gelbe Farbe auf einen jungen Teil des Gesamtorganismus hin - schließlich besteht das Ganze aus nur einer einzigen Zelle! Unter anderem deshalb zählen die Schleim"pilze" (Myxomyceten) inzwischen zu den Amöbenverwandten (Myxomycetozoa, Eumycetozoa).
Abb. 3 bis 6 zeigen das am häufigsten gefundene, charakteristische Stadium, das nur für einige Tage sichtbar ist. Berührt man es, zerfließt die weiche, hinfällige Struktur sofort - außer der typischen Form ist das eins der Bestimmungskriterien der Art.
Abb. 7 zeigt rechts ältere Bestandteile des Schleimpilzes; die an der Oberfläche sichtbaren Sporen färben die Oberfläche weißlich und geben dem Organismus eine etwas rauhere, nicht mehr so glänzende Oberflächenstruktur.
Nach ein paar Tagen ist das Wunder verschwunden, nur das Plasmodium ist - wie bei vielen Schleimpilzen - noch eingetrocknet auf dem Holz-Substrat sichtbar, wie man auf Abb. 2 bis 5 erkennt.
Ein schöner Fund mit verschiedenen Entwicklungsstadien - an nur einem Ort!
Abb. 8 zeigt dieselbe Art, überwiegend in der namengebenden Geweihform (var. fruticulosa) - ebenfalls auf einem Fichtenstumpf in Bazora-Stutz bei Frastanz/Vorarlberg, Österreich (Foto vom 12.7.2021). In der rechten Bildhälfte finden sich beim jüngeren, noch etwas durchsichtigen Teil des Exemplars einige Wabenformen als Übergang zur "var. poroides".

2.9.2021 f

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