- 325 Jahre -
Wasseruhr von 1690.
Nicht zu verwechsel mit der Wasserwaage.
Eine Wasseruhr bezeichnet ein Gerät zur Zeitmessung, bei dem als Hilfsmedium Wasser verwendet wird. Ihr seit Jahrtausenden in zahlreichen Kulturen genutztes Prinzip, dass Teile des Mediums von einem Behälter in einen anderen strömen und dabei konstante Zeiteinheiten definieren, wurde später auch bei den Sanduhren verwendet. Die einfache Wasseruhr nannte man in Griechenland auch Klepsydra
Das Funktionsprinzip wird seit mehreren Jahrtausenden in zahlreichen Kulturen genutzt, insbesondere von Griechenland bis nach China. Die jeweiligen Umsetzungen sind teils kompakt und einfach, können aber auch sehr groß sein und mit zusätzlichen, aufwendigen mechanischen Komponenten versehen sein.
Auf Basis der einfachen Wasseruhr – in Griechenland „Wasserdieb“ (griechisch κλεψύδρα, Klepsydra oder Klepshydra) genannt – kam es beispielsweise auch zu frühwissenschaftlichen Erklärungsversuchen der Phänomene von Druck, Unterdruck und Vakuum. Aus diesen einfachen Einlaufuhren und Auslaufuhren der Antike entwickelten sich spätestens im Mittelalter in China und im Vorderen Orient große mechanische Apparate. Für den Orient ist weiterhin die Existenz, jedoch keine Konstruktionsdetails spezieller Kurzzeit-Wasseruhren überliefert, die in der frühzeitlichen Astronomie zum Einsatz kamen. Der Kalif Harun al-Raschid schenkte Karl dem Großen eine Wasseruhr. Reguläre Wasseruhren deckten typischerweise eher Zeiträume in der Größenordnung von Stundenbruchteilen.
Der Vorteil von Wasseruhren gegenüber Sonnenuhren bestand darin, dass sie nicht vom Sonnenlicht oder der Witterung abhängig waren und auch nachts, in geschlossenen Räumen oder im Schatten funktionsfähig waren. Allerdings behinderte Frost bei allen Wasseruhren den Wasserfluss und damit die Genauigkeit, sodass man Fackeln aufstellen oder das Wasser durch Quecksilber (Schmelzpunkt: –38,8 °C) ersetzen musste.
Bergfex 25/11/2015 9:48
Dein Foto erinnert mich an einen Besuch des Europa-Centers in Berlin. Dort gibt es ein 13 m hohes Wasser-Chronometer:http://www.europa-center-berlin.de/sehenswertes/die-uhr-der-fliessenden-zeit.html
Aber dass es sowas in klein und mit dem Aussehen einer echten Uhr gibt, war mir neu.
LG Bernhard
Burkhard Georg 24/11/2015 16:13
Eine klasse Uhr, die Du hier zeigst, wußte noch gar nicht, das es so was gibt...Wasserbetrieben, habe ich doch dank Deiner tollen Erklärung etwas dazu gelernt....Schön finde ich aber vor allem, das du so etwas fotografisch festhälst und und es uns näher bringst.
Gruß Burkhard