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#33/2024

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
https://www.fotocommunity.de/standards#miteinander

*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
https://fotoschule.fotocommunity.de/agora/

Comentarios 54

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 16/09/2024 7:03

    Die Diskussion hier ist nun zuende.
    Agora wird unter dem folgenden Foto fortgesetzt:
    #34/2024
    #34/2024
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 14/09/2024 7:16

    Horst.F schreibt:
    "1. Nach längerer Zeit habe ich wieder etwas in der weiter entfernten Innenstadt zu erledigen. Dort im Feierabendverkehr aus der Straßenbahn ausgestiegen, bin ich eine Zeit lang wie erstarrt.
    Der Lärm der Motoren und Signalhörner dröhnt mir in den Ohren. Das menschliche
    Stimmengeschrei und -gewirr um mich herum, die grellen Farben der Oberflächen und Lichter, die hinderlichen Baustellen und Absperrungen, die daran vorbei-, hindurch- und vorwärtshastenden Menschen und die eckig-harten, kalten Formen und Oberflächen der Gebäude verschwimmen zum Eindruck eines heillosen Wirrwars, in dem ich kaum noch markante Einzelheiten wahrnehme und mich nur noch mit Mühe zielstrebig bewegen kann. Ich empfinde mich an einem schlimmen, gefährlichen Ort und greife zur Kamera, um meine Gefühle und Eindrücke bildhaft umzusetzen.

    2. Die ersten Fotos mache ich im Automatikmodus, dann im manuellen Betrieb, zusätzlich mit verschiedenen Programmmodi. Schließlich beginne ich, die Kamera zuerst bewußt, dann auch nach Gefühl beim Auslösen zu bewegen, um mein fotografisches Ziel zu erreichen; verlasse diesen unangenehmen Stadtbereich aber möglichst schnell wieder.
    Zuhause möchte ich mein Gefühl und meine Eindrücke wiedergeben finden und setze schließlich das ausgewählte Foto in einen Rahmen, um die beabsichtigte Wirkung zu verstärken und das Bild zu erden, weil es mir zu luftig erscheint. Soweit die Geschichte meines Bildes.

    3. Zu euren Fragen (Stand Donnerstag, 12.09.2024, 10:15 Uhr):
    … Doch, doch; ich kann auch anders (motivscharf, klassisches Makro, Portrait, Street, SW…).
    Ich fotografiere bisher sogar meistens anders als bei diesem Foto. In der o.g. Situation wäre das aber nicht angemessen gewesen. - Außerdem sollte es m. E. hier in der Agora nicht darum gehen, mit perfekten Fotos zu glänzen, sondern sich über neuere eigene Versuche auszutauschen und solche anzuregen.
    … An Schlagwörter hatte ich bei der Einsendung des Fotos nicht gedacht; die wurden von der Leitung der Agora dankenswerter Weise gesetzt. Mir sind die auch nicht wichtig; ich mag kein Schubladendenken und hätte das Bild höchstens unter „Mensch(en)“ eingeordnet.
    … Inhaltlich stehen in dieser Aufnahme meine Eindrücke und Gefühle an erster Stelle; deshalb das ICM und die Unschärfen. Der Fahrradfahrer, die abgebildeten Gegenstände, Gebäude; Farben, Formen usw. sind zwar als geeignete ausgesucht, aber im Vergleich zu meiner übergeordneten Abbildungsabsicht von Gefühlen und Eindrücken sehe ich sie als zweitrangig an („kein richtiger Inhalt?“).
    … Abgebildet ist ein Lastenradfahrer mit schwer bepacktem Gefährt im Feierabendverkehr auf einer Straßenkreuzung in der City. Im Hintergrund ist ein Bekleidungskaufhaus zu sehen. Auf dem Platz gegenüber dem Kaufhaus findet ein Straßenfest mit Ständen, Hüpfburg usw. statt. Was einige von euch als Zieleinlauf bezeichnen, habe ich als den Eingangsbogen zum Festgeländebereich mit Hüpfburg und Spielständen in Erinnerung. Von einem Radrennen weiß ich nichts, möglich wäre das aber außerhalb des Feierabendverkehrs vielleicht gewesen.
    … Exifs usw.: 36,8 mm, 1/15 Sek., F 11, ISO 125; ICM; nachträglich geschnitten, komprimiert und gerahmt.

    4. Ich finde eure unterschiedlichen Anmerkungsgeschichten zum Bild alle interessant und
    anregend, auch die ablehnenden und kritischen. Das Ziel, das ich mir mit dem Foto gesetzt hatte, scheint mir zumindest bei einigen von euch erreicht. Vielen Dank an alle, die sich geäußert haben."
    • kmh 14/09/2024 17:42

      Man hat das Gefühl, das Bild dieser Woche hat hier einige aus ihrer beschaulichen Gemütlichkeit aufgestört. Es kommen plötzlich Begriffe, wie klassische Fotografie als Gegenstück zum aktuellen Foto. Dabei entsteht der Eindruck, das diese als wertvoller empfunden wird. Damit verbunden ist die unausgesprochene Bewertung: dies Bild gefällt mir nicht. Das hat sogar dazu geführt, dass der Autor (Horst.F) sich quasi für sein Bild entschuldigt. Traurig.
    • Jens Riesener 14/09/2024 17:59

      Es gibt keinen Grund, sich für sein Bild zu entschuldigen, aber auch nicht für seine angebliche Gemütlichkeit. Das allein wäre traurig.
    • Horst.F 14/09/2024 22:08

      Jens, bevor ich mich schlafen lege, möchte ich alles getan haben, daß du deine Fotos hier wieder genauso hochlädst wie ich das mit meinem getan habe. Verstehe ich dich richtig, daß deine Bedenken jetzt ausgeräumt sind?
    • Jens Riesener 15/09/2024 9:03

      Guten Morgen, Horst.
      Vielen Dank für Deine freundlichen Worte.
      Dein Bild ist sehr ausdrucksstark und ich mag es. Es geht mir nicht um meine Bilder - ich werde sicher irgendwann wieder ein Foto einsenden.
      Wogegen ich mich immer wehren werde sind Äußerungen, die vorab beurteilen, ohne das neue Bild zu kennen.
      Das ist aber ausgeräumt. 
      Ich freue mich auf das neue Bild.
  • Gerhard Körsgen 11/09/2024 14:04

    Wäm Bäm
    Rama Lama Ding Dong
    Ziemlich fetzig, krass, laut, schrill, peppig poppig,
    archaisch kubistisch
    und nicht
    nuanciert, feinsinnig und dezent.
    Soweit mein erster unmittelbarer Eindruck, die
    ursprünglichen Worte die mir spontan einfielen.
    ...
    Schwarz Weiß Blau Blau Blau Sepiaorange und ein, zwei
    rote Tupferchen farblich.
    Digital kantig mit dem Radfahrer (samt Rad) als einzigem
    Element welches nicht betont eckig ist.
    ...
    Solche Bilder kommen bei mir eher als eine Art "Gefühlsausbruch"
    an denn als eine dokumentarische "seriöse" Herangehensweise, das
    Sentiment des Mitgerissenwerdens in einer öffentlichen Veranstaltung,
    wobei ein etwaiges (zu erwartendes) großes Publikum hier nicht
    erkennbar mit einbezogen wird, wohl aber eine gewisse Größe des Events
    erfahrbar - und die vorherrschende Farbe gleich als eine Art "Motto"
    im zugefügten Bildrahmen integriert wird.
    Assoziativ auf den zweiten Blick kommen mir Bilder vom Rodeoreiten in den
    USA in den Sinn, Ernst Haas`Buch "The American West", natürlich weicher,
    analog und vor allem: Kein Blau ;-)
    Aber gefühlt doch irgendwie "verwandt".
    Eine "Blaupause im wahrsten Sinne", eine Hommage an althergebrachte und
    dennoch auch heute noch interessante Sichtweisen, danke für s Zeigen.
    • kmh 11/09/2024 14:52

      Ich finde es nicht seriös, dem Bild bzw. dem Fotografen Unseriosität zu unterstellen.
    • N. Nescio 11/09/2024 16:44

      Ich glaube, ihm fiel während des Schreibens kein treffenderer Ausdruck, zb „konventionell“ oder „wie üblich mit Augenmerk auf präzise, dokumentarische Schärfe“ ein. Glaube nicht, dass es abfällig gemeint war. Lg gusti
    • Gerhard Körsgen 11/09/2024 17:32

      @kmh : Ist von mir nicht so gemeint (insbesondere nicht so negativ) wie Du es vielleicht empfunden hast. Ich wählte als Gegensatzwort zum Gefühlsausbruch halt "seriös", weil sich das in meinem Weltbild einander ausschließt wenn es um Dokumentarfotografie geht. Ist ja auch als Streetfotografie mit Menschen getaggt was sicherlich mit zutreffend ist . Ansonsten hat Gusti meine Intention gut verstanden und ebenso erklärt, danke.
    • kmh 11/09/2024 21:02

      Danke, ist in Ordnung.
  • Matthias von Schramm 11/09/2024 9:10

    Der Gesamteindruck lässt mich an retrodigitale Effekte denken in alten Videoprojekten, die immer ein wenig zu grell, immer ein wenig drüber waren. Die dann in zweiter Hinsicht vollends ins Kitschige abkippten, siehe Rahmen. Im Rückblick haben aber auch diese frühen Erfahrungen digitaler Videografie und Fotografie etwas Artifizielles, Spannung erzeugendes, weil eine eigene fast schon Comic artige Welt erschaffen wird.

    Das Bild zeigt einen Radfahrer auf einem Stadtkurs, vielleicht in einem Jedermannrennen. Er ist nicht wie ein Rennfahrer gekleidet, er fährt keine Rennmaschine im klassischen Sinne, trägt wohl aber einen Radfahrerhelm. So ein Zieleinlaufbogen in blau enttarnt die Szene. Die wesentlichen Bildinformationen sind also da. Auch wenn wir die genaue Arbeitsfunktion des Radfahrers nicht kennen, die verwischte, verwackelte, digital programmiert wirkende Szene wird zu einer Art "Gemälde" der Moderne. Schöne Wiederholungen werden sichtbar in blockartigen Formen, Klötzchen für Klötzchen, weshalb hier auch schon der Begriff Kubismus fiel. Linien, ein überzogenes blau, leuchtendes Verwischtes bestimmen die Dynamik, die zugleich abstrahiert und nähme man ein paar Elemente aus dem Bild, könnte alles undefinierbar werden.

    So aber kann man es sehr wohl definieren und erkennen. Die technische, bzw. fotografische Arbeitsweise wird für mich bei diesem Beispiel obsolet,  Ob die fahrende Person von vorne oder hinten abgebildet ist, spielt für mich keine Rolle. Der Mitzieheffekt ist ein Stilmittel, welches mit dieser Art Momentaufnahme nichts gemein hat. Für mich ist es eine Art visuelle Meditation im Urbanen, kein motivischer Leistungsbeweis im klassischen Sinne und dennoch ein hoch interessantes Foto, welches ich mir sehr gerne anschaue. Klassische Sujets sehe ich hier nicht berührt.
  • Eva B. 10/09/2024 20:37

    Expressionistisch anmutendes Bild einer Person auf einem Fahrrad in vermutlich eher urbaner Umgebung. 
    Das Bild ist wild, laut. Das Blau kreischt förmlich. Gefühlt steht für mich weniger die Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern eher eine explosionsartige Kraft. Das viele Blau lässt mich zudem an Blaulicht denken. 
    Fahrrad fahren ist wild, gefährlich, zumindest in der Stadt. (Zumindest in Mainz.) Das Bild lässt mich an viele meiner Konfrontationen mit Bussen, Hunden, Menschen, die mein klingeln nicht hören und Baustellen denken.
    Ob es das ist, was Bildautor*in zeigen wollte? Tatsächlich scheint die Person eher professionell mit dem Rad unterwegs zu sein, ob als Sportler*in oder Fahrradkurier*in weiß ich nicht. Jedoch könnte dieses blaue etwas im Hintergrund ein Bogen, ein Zieleinlauf sein. 
    Ein Versuch eines etwas anderen Sportfotos?
    Interessant auf jeden Fall. Fantasieanregend. Das Blau für mich vielleicht ein bisschen zu viel.
    Danke fürs Zeigen.
  • framebyframe 10/09/2024 9:24

    Umgekehrt wäre hier besser gewesen. D.h. nicht versuchen beim Radler mitzuziehen, sondern diesen mit Dynamik ins Blau zu schicken. Diese blauen Akzente konstrastieren halbwegs eindrucksvoll mit den orangenen Elementen. Den Hintern des Radlers als Ankerpunkt aufzusatteln gibt dem Bild auch eher Gravität. Möglicherweise ist hier etwas gestalterisch eingegriffen worden. Manche Strahlen und Streifen scheinen in verschiedene Richtungen zu gehen. Die Rahmen verleihen dem Ganzen zusätzlich etwas Statisches, was bestimmt nicht gewollt ist. Im Kern bleibt das Bild an der schwarzen Montur hängen.
  • kmh 09/09/2024 19:28

    Ein Radfahrer in vollem Tempo. Er trägt einen Helm und Fahrradbekleidung. Hinten eine Satteltasche. Vielleicht ein Fahrradkurier.
    Er fährt in der Großstadt. Um ihn herum braust die City. Man sieht zwar keine einzelnen Personen und Fahrzeuge, aber das Bild zeigt, das es so sein muss. Dazu leiten den Betrachter die vielen geraden Linien mit Zacken und Kanten. Das drückt Kraft und Geschwindigkeit, ja etwas Rohes aus. So fühlt sich der Radfahrer in der Großstadt. Durch die verwaschenen Strukturen sieht man, das er schnell unterwegs ist. Es ist kein wirklicher Mitzieher, aber die Geschwindigkeit kommt deutlich herüber. Die satten Farben unterstützen den kraftvollen Bildeindruck. Ein moderner Mensch in der Großstadt. Ein gelungenes Bild, welches mir gut gefällt (sonst hätte ich nichts geschrieben).
  • N. Nescio 09/09/2024 19:08

    Ein Bild mit Rahmen - gedämpftes Blau mit dünnerem schwarzen Innenrahmen.
    Horizontale und schräge Linien. im Hintergrund ein Mehrparteienwohnhaus in grau, links davon irgendwas braunes - verwischter LKW? Spiegelung? Holzhalle? Rechts unten eine hellblau verwischt - ev. eine Bande, Absperrung, Sims? 
    Und mitten drin eine Asphaltfahrbahn mit weißen Linien und auf der rast ein Radsportler in blau-schwarz im goldenen Schnitt positioniert.. Am HInterrad ein relativ großes Rücklicht, links eine Satteltasche. Radler ist behelmt, Hände kurzbeärmelt, auf der Lenkstange.
    Vor den Knien eine grellblaue Fläche, deren Natur ich nicht enträtseln kann. Unterschenkel/Schuhe ziehen einen hellblauen Halbkreis wegen Bewegungsunschärfe Belichtungszeit ca 1 s. Haltung der Oberschenkeln und des Oberkörpers deutet an, daß er sich anstrengt und schnell unterwegs ist. Kraftexplosion samt Speed.

    Ich find das Bild toll - Farbexpressionismus, Sportdynamik. Erinnert mich an die Farbenwelt von Marc Chagall, Kandinsky. Das Bild macht neugierig und läßt sich auch bei mehrmaligem Betrachten nicht enträtseln und weckt Emotionen. Ich muß nicht sehen, wie Radler Franzi genau aussieht und ob er auf der Wange einen Pickel hat. Das Bild lebt nicht von perfekter Kunst der Megapixelscharfstellung samt perfektem Licht, sondern von Farbkraft und Muskelkraftandeutung. Wie ein Bild entsteht, durch Pinsel, Meißel oder Fotochemie oder Digitalpixel samt Linse ist ja egal. Hauptsache das Bild wirkt. Und das tut es. 
    Klasse.
  • _visual_notes_ 09/09/2024 16:09

    Wer macht so ein Foto? Ein Anfänger?
    (doppelt: als Fotograf, als Photoshop-Anwender)

    Für mich sind auch die Farben (vor allem das Cyan) viel zu grell, ich finde das ganz furchtbar. Aber wenn jemand anfängt zu fotografieren, soll er gern "spielen", ausprobieren, experimentieren, das Konventionelle ablehnen, wie ein rebellischer Teenager! Pete Turner hat damit gearbeitet, man kann das googeln: "pete turner giraffe" - die Silhouette einer Giraffe in einer orange-violetten Savanne. Verrückt, aber warum nicht?

    Die Unschärfe ist hier nicht perfekt im Sinne eines "Mitziehers": es ist nicht sehr vorteilhaft, der Person sozusagen von hinten in den Allerwertesten zu fotografieren, sondern man fotografiert besser eine sich seitlich bewegende Person, aber trotzdem: man sollte immer mal wieder Bewegungsunschärfe als Gestaltungsmittel nutzen. Ernst Haas, sicher einer der allerbesten Fotografen überhaupt, hat damit oft gearbeitet.

    Impressionismus, Expressionismus, Abstraktion, Kubismus, Surrealismus, Dadaismus, Dekonstruktivismus in der Fotografie: gut! Besser als "Postkartenmotive knipsen".

    Bei diesem Foto fehlt es definitiv an technischer Exzellenz, aber ansonsten kann ich hier nicht meckern. Mir scheint da jemand "auf dem richtigen Weg" zu sein.
  • Michael Menz 09/09/2024 14:48

    Auf dem ersten Blick eine Aufnahme, die in ihrer Farbigkeit von eher kühlen Blautönen domminiert ist. Kein eindeutiger Schärfepunkt, am konkretesten für mich der Graue „Quader“ am oberen Bildrand mit der der orangen Fläche vorne. Der erwähnte Block gehört wahrscheinlich zu einem großen (Geschäfts-) Haus im Hintergrund.

    Viele Flächen und Linien laufen vertikal in Richtung der Start/Ziel-Markierung. So die weißen Linien in der unteren Bildmitte, als auch die erwähnten Quader in der oberen Bildhälfte.

    Ein quadratsicherer Bildschnitt mit schwarzen Innenrahmen ausgestattet. Außen dann noch zwei unterschiedliche starke Rahmen in blau/lila Tönen gesetzt. Die Töne wurden wahrscheinlich mit der „Photoshop-Pipette“ unterhalb der kräftigen blauen Linie knapp oberhalb der Bildmitte entnommen.

    Wahrscheinlich wurde die Kamera, während er Belichtung bewegt, jedoch nicht als „klassischen Mitzieher“, sondern „experimentiell willkürlich“.
    Der erzielte Effekt ist farblich und grafisch „vorhanden.“ Das Konkrete löst sich weitgehend auf. Es bleiben Flächen, Linien und Farben. Letztere sind mir, inklusive des sorgsam arrangierten Rahmens zu grell, „to much“. Mein Auge wandert lieber in Richtung des erwähnten Quaders, der, für mich, dem Bild einen visuell recht angenehmen räumlichen Halt gibt.

    Insgesamt verorte ich das Bild einem Straßenrennen zu, rechts im Bild dann der halbe Bogen vom Start-Zieleinlauf. Entweder haben wir ein „Jedermann“ Radrennen oder einen Laufwettbewerb. Der Radfahrer könnte, je nach dem, zum Feld, oder zur Organisation gehören.

    Für mich in der Bildaussage ein anschauliches Experiment, wie man diese Aufnahmesituation abseits vom Gewöhnlichen erfassen kann. Es bleiben die bereits von mir erwähnten Bedenken der Farbigkeit. Besonders der Rahmen ist für mich ein Tüpfelchen zu viel „Effekt“.
  • Heiko Hennings 09/09/2024 12:16

    Unter gewollte Bewegungsunschärfe würde ich das Foto nicht einordnen, dazu hat es keine Dynamik. Es ist eigentlich nur extrem unscharf. Zu erkennen ist ein Radfahrer, der einigermaßen sportlich unterwegs ist. Ein reines Sportrad scheint es aber nicht zu sein, dagegen spricht, dass er irgend etwas auf dem Gepäckträger mitführt (Sieht jedenfalls für mich so aus). Die Umgebung ist für mich rätselhaft, allenfalls der Ansatz einer Straße ist zu erkennen. Ich frage mich,  warum jemand so ein Foto veröffentlicht und zur Diskussion stellt. 
    Ich werde den Eindruck nicht los, dass es für manche Nutzer im Agora nur noch um ein Thema geht: möglichst unscharfe Fotos ohne wirklichen Inhalt zu veröffentlichen, sorry.
  • wittebuxe 09/09/2024 10:31

    Das Bild ist äußerst unscharf. man könnte hier fast meinen: je unschärfer, desto gut. Aber manch einer würde es sicher in die Tonne kloppen.

    Einziges Highlight (für mich) ist die besonders frische Farbigkeit-
    • Clara Hase 09/09/2024 12:18

      nach 28 Grad in den letzten Tagen wirkt es eiskalt -aber was der da macht? die dicken Schuhe, aber Oberarme frei? Ich glaube ich enthalte mich mal einer Meinung. Irgendwas mit Sport.
    • Dieter Comes 22/10/2024 18:39

      Allererster Eindruck: Blau! Sehr Blau!
      Zweiter Eindruck: Unscharf! Sehr Unscharf!
      Sofort fällt mir ein, dass hier mal ein viel unschärferes Foto, dass nur sehr wenig erahnen ließ, in den höchsten Tönen gelobt wurde. Überhaupt wird in der FC viel gelobt und relativ wenig Kritik geäußert. Ich schweife ab - zurück zu diesem Bild:
      Dritter Eindruck: Großstadtambiente
      Vierter Eindruck: Eilbote oder Kurierdienstfahrer im Stadtverkehr
      Fünfter Eindruck: verwischte Konturen der EG-Ebene könnten Geschäfte sein
      Sechster Eindruck: alle anderen verwischten Konturen könnten alles oder nichts sein.
      Analytisch genug?
      Emotion: Viel Blau, schönes blau. Blau ist meine Lieblingsfarbe und deshalb gefällt mir das Bild und irgendwie passt es auch in die Zeit.
      Warum blau und keine andere Farbe? Keine Ahnung -> Zufall?

      Dieses Statement ist entstanden, ohne dass ich die bereits existierenden Kommentare vorher gelesen hätte. Vielleicht erklärt das irgend etwas.