Regresar a la lista
373 Nicht für die Ewigkeit

373 Nicht für die Ewigkeit

16.655 14

homwico


Premium (Complete), Coburg

373 Nicht für die Ewigkeit

Ein Blick heraus aus dem Steinweg auf den an dieser Stelle gepflasterten Bereich der Fußgängerzone mit Sicht auf den Durchlass durch das Spitaltor in die Spitalgasse, die in einer leichten Kurve nach Südwesten zum Marktplatz führt. Im Tor selbst kann man durch das Licht der dort hängenden Laterne das massive Mauerwerk, dass eine Stärke von 1,6 Meter aufweist, erkennen. Gebaut für die Ewigkeit.
Nicht für die Ewigkeit gebaut war der im 17.Jahrhundert vorhandene Fachwerkaufbau mit Satteldach in Holzbauweise: bei einem großen Brand am 13 Juli 1685 wurde der gesamte sechsgeschossige Turm und das komplette darin befindliche Uhrwerk zerstört. Ein Löschen war in der damaligen Zeit in dieser Höhe zum Scheitern verurteilt. Auf diesem Bild, etwa auf Höhe des linken unteren Bildrands stürzte die glühende Turmglocke vor der heute im Haus Steinweg 2 angesiedelten Firma Gebers, ein Bettenfachgeschäft, herab. Tragisch: das in der Turmstube ausgebrochene Feuer löschte das Leben der ganzen Türmer-Familie aus. Fünf Menschen sind dabei verbrannt.
Im Mittelalter konnte man die Stadttürme von der Stadtmauer aus betreten. Nachdem die Stadtmauern dann nach und nach der Neuzeit und einem neuzeitlichem Stadtbild weichen mussten, gab es an manchen Türmen Turmwächterhäuser, über die nun ein Zugang zum Turm möglich war. Auch am Spitaltor steht heute noch dieses Turmwächterhaus. Es ist das im vorigen Bild angesprochene Haus, in dem der „Wollandt“ sein Obst und Gemüse verkaufte. Noch heute kann man dort vom 1. Stock aus in den Turm gelangen.
Der abgebrannte Turm wurde bis 1691 wieder aufgebaut. Seine Spitze bekam als Turmaufsatz ein Oktagon, das von einer welschen Haube mit Laterne gekrönt wurde. In dem achteckigen Turmaufsatz wurde auf beiden Seiten, zur Spitalgasse und zum Steinweg, große Zifferblätter für Turmuhren angebracht. Während der Aufbauzeit baute man im Jahr 1688 eine neue Turmglocke, die in einer Gießerei am Glockenberg in Coburg gefertigt wurde.
Der neue Turmbau beinhaltete auch wieder einen überdachten Wehrgang auf der Seite des Steinwegs, da der Spitalturm kein Vortor wie zum Beispiel der Judenturm, besaß. Dieser Wehrgang verband die Häuser Steinweg 2 (Firma Gebers) mit dem Steinweg 1 (Gräfsblock). Im Jahr 1934 riss man ihn im Rahmen des Sanierungskonzepts des Gräfsblocks ab. Er befand sich auf das Bild bezogen etwa auf Höhe des Werbeschriftzugs, der die Sommerfestspiele 2019 im Hofgarten bewirbt.
Aufgenommen am 25.Mai 2019 in der Coburger Fußgängerzone.

Comentarios 14

homwico desea expresamente feedback constructivo para esta fotografía. Ayúdalo con consejos sobre la composición de la imagen, la técnica, el lenguaje de la imagen, etc. (Por favor, ¡ten en cuenta el código de conducta!).