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(4) Bandeis und andere rätselhafte Eisformen ...

(4) Bandeis und andere rätselhafte Eisformen ...

10.202 1

Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(4) Bandeis und andere rätselhafte Eisformen ...

Bandeis an Tomate, Paprika und Borretsch (Bilder 1 - 4).
Fragliches Kammeis an Weißtanne (Bilder 5 - 12), das vermutlich eine Zwischenform darstellt; es ähnelt nicht nur auf den ersten Blick sehr dem Haareis, hat aber auch Eigenschaften von Kammeis und Bandeis.
Wie auf Abb. (13) das Eis auf lebendem Moos ...

Da gibt's noch etliche offene Fragen. - Vielleicht fällt Euch etwas dazu ein - jedenfalls freue ich mich sehr über Eure Ideen ...

Hier ein schön geschichtetes, schmetterlingsartiges (und ebenfalls "gescheiteltes"!) Bandeis auf einer Paprikapflanze (Capsicum annuum) vom letzten Sommer, die im Topf auf der Oberfläche des Hochbeetes stehengelassen wurde (Foto vom 3.1.19).
Auch hier weiß ich nicht, ob die bodennahe Rinde erst vom Eis abgesprengt worden ist - oder ob sie schon vorher so aussah.

--- Beim gleichzeitigen Fund der Basikryogene an Paprika und Tomate (Abb. 3 und 4) - die zudem nur etwa 2 - 4 m weit auseinanderstehen - kam mir folgende
I D E E:
Ob nicht doch - wie beim Haareis - ein Pilz an der Entstehung des (Band-=)Stängeleises ursächlich mit beteiligt sein könnte??? Wagner bestreitet das auf seiner Haareis-Seite und rechnet das von ihm Bandeis (früher von mir früher fälschlicherweise Stängeleis) genannte Basikryogen - wie auch das Kammeis aus dem Boden - zu den rein physikalisch entstehenden Basikryogenen.
Nach längerer Suche in Büchern und im Internet fand ich (vorläufig) nur drei Arten von Pilzen, die die beiden Nachtschattengewächse Tomate und Paprika befallen:
1.) den Kartoffel-Mehltau, der zu den "Falschen Mehltaupilzen" gehört: Peronospora = Phytophthora infestans,
2.) Leveillula = Oidiopsis taurica, zu den Ascomyceten (Schlauchpilzen) gehörend,
3.) Didymella = Boeremia lycopersici (ebenfalls ein Ascomycet).
Alle drei Arten scheinen nicht selten zu sein ...
Da ich nun im Sommer nicht besonders auf einen Krankheitsbefall der Pflanzen geachtet hatte (faulende Tomatenfrüchte an der Pflanze und irgendwelche Blattverfärbungen gibt's immer mal), kann ich nicht sagen, ob ein Befall an diesen Pflanzen (zwei von sechs Tomaten- und diese eine von zwei Paprikapflanzen an derselben Stelle des Gartens hatten Bandeis!) überhaupt vorhanden war.
Zu Didymella lycopersici (oben Nr. 3) paßte zudem, daß bei ganz vielen verschiedensten Pflanzenarten, die von diesem Pilz befallen werden, auch die zugehörigen Arten Leberblümchen (Hepatica nobilis) und Akelei-Wild- und Gartenmischformen (Aquilegia sp.) ganz in der Nähe in einigen Metern Entfernung vorhanden sind.
Und: D. lycopersici verursacht in der Nähe der Erde am unteren Stengelteil den "pied noir" (frz., "Schwarzer Fuß") als Tomatenkrankheit - vielleicht sind ja die Schwarzverfärbungen im Bereich des Stängeleises etwas Ähnliches ...
Ob allerdings die senkrechten Stängelspalten, aus denen das Eis hervorkommt, nun durch die Pflanzenanatomie oder durch einen eventuellen Pilzbefall (mit-?)verursacht sind, weiß ich auch nicht ...
So werde ich die unteren Teile der Tomaten- und Paprikastängel (bei der Tomate mal mit, mal ohne Eisbefall) verwahren und evtl. einem interessierten Experten zuschicken, der dann die Pilze suchen - und vielleicht auch finden - mag. Was bei positivem Befund wiederum ein H i n weis, aber nicht unbedingt ein B e weis sein könnte.
Und nächstes Jahr sehe ich mir die Pflanzen in der Wachstumszeit mal genauer an. Interessant wird das in jedem Fall sein!

Noch was für Eure Schadenfreude zum Lachen: Die zuerst im Überschwang der Begeisterung ("Ha, ich hab's ...") von mir für Pilzfruchtkörper gehaltenen Knötchen an der Stielbasis der Tomaten-Stängeleis-Pflanzen waren nur Wurzelknospen mit noch erhaltenem, festerem Zentralfaden :- ) ...

12.1.2019

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