(4) Gibt es überhaupt schon ...
... ein Foto der Raupe des AMERIKANISCHEN WEBEBÄRs (HYPHANTRIA CUNEA) aus Deutschland???
Der weiße Falter, der "ganze Wälder kahlfrißt ...", ist in Mitteleuropa ja schon mehrfach gefunden worden, nachdem er vor etwa 10 Jahren aus den USA auch nach Deutschland eingewandert ist. Als große Gefahr für die Botanik wird und wurde er in Europa wohl nie gesehen. In den osteuropäischen Ländern soll er schon in den vierziger Jahren häufiger gewesen sein - und im Mittelmeergebiet (siehe Bilder aus dem lepiforum!) ist er öfter anzutreffen.
Wie er hier in die Oberpfalz eingewandert ist, weiß ich nicht - ich halte es für am wahrscheinlichsten, daß er aus der Gegend von Tschechien gekommen ist (?) ...
Die Raupe fand ich am 6.6.2021 im Großraum Maxhütte in der Oberpfalz - nördlich Regensburg.
Sie saß an Großer Brennessel (Urtica major) und fiel außer durch ihre kontrastreiche Färbung auch dadurch auf, daß sie am Rand eines Blattes hin- und herlief und dabei offensichtlich einen Spinnfaden am Längs-Blattrand befestigte (Abb. 1, 3 und 6); das macht ja beim Zusammenspinnen von Blatt-Tüten, wie es z.B. der Admiral oder ein Nesselzünsler tun, keinen Sinn.
Übliche Raupennahrung sind verschiedene Laubbäume - bis zu etwa 250 verschiedenen Pflanzen seien bisher dafür bekannt. Diese "Polyphagie" ist sicher auch eine der Voraussetzungen für die Ausbreitung der Art.
Besonders scheu oder flüchtig war das langsam kriechende, mit seinem Muster schlecht getarnte Tierchen nicht. Es hatte eine Länge von ca. 2,5 cm.
Die Art kommt auch in großen, dem der Prozessionsspinner oder der Gespinstmotten ähnelnden Ansammlungen vor; solche haben wir allerdings nirgendwo sehen können. Zudem war auch nur eine einzige Raupe auf der kleinen Brennesselfläche von etwa fünf Quadratmetern vorhanden. Ein Erstfund für Christa und mich - nachdem ich erst an einen Tagfalter gedacht hatte, tippte sie sofort auf einen Bärenspinner (Unterfamilie Arctiinae in der Familie der Eulenfalter, Noctuidae).
Die ganze Geschichte erinnert mich an die ersten Funde des Buchsbaumzünslers um Düsseldorf - den ich auch erst nach dem Bekanntwerden der invasiven Art bestimmen konnte.
Die Fotos können gern - ohne zu fragen - vom lepiforum übernommen werden, falls Interesse besteht.
9.6.2021 f
alicefairy 09/06/2021 15:55
Fein gezeigt. Hab mir das Bärchen gegoogelt.......sehr schön ist erLg Alice