44er, - Nahgüterzüge, Nacht und Winter 1980

44er, - Nahgüterzüge, Nacht und Winter 1980

Der Winter 1980/81 versteckte sich nicht so lange wie es dieses Jahr der Fall war.
Wir schreiben den 5. Dezember 1980 als das Land Thüringen sich in weiß zeigte wie gut zu erkennen auf dem historischen Foto.
Ein kleiner Lichtblick hier in Marburg fallen zurzeit ein paar Flocken vom Himmel.

Nun fragen vielleicht einige wie kommt denn Ralf auf die 44er wo er doch in einen 01 Plan fuhr?
Da gibt es zwei Möglichkeiten, Sonderschicht zum Beispiel die ja an der Tagesordnung waren, zugleich den Geldbeutel zu gute kamen.
Es war keine Sonderschicht das ich an den Tag mit der 44 0567 unterwegs war, nein sogar planmäßig das Ganze.
Der Plan 301 = 01 Plan, - beinhaltete den Tag 1 / 2 von 17.45 – 6.30 Uhr. Der erste Teil waren Güterzugleistungen - N 66 424 Triptis und 66425 Saalfeld.
Wer die Strecke kennt den wird schnell klar seien das mit einer 01 die Züge nicht gefahren werden können.
Höchstlast 1200 t, ab Könitz 1000 t - rückwärts da in Triptis nicht gedreht werden konnte.
So kann man erneut ein Loblied auf den Öler singen, bei einer Kohlelok hätte die Anzugsordnung ganz anders ausgesehen.
Filzstiefel und die mollige dicke Wattejacke wäre mindestens angesagt gewesen um sich vor der Kälte zu schützen.
Wie ein Dieb im Kaufhaus stehst du dann da mit den vielen künstlichen Häuten am Körper nur so richtig bewegen geht nicht mehr.
Durch jede Ritze schleichen sich die Minus Temperaturen auf den Führerstand. Nichts mit hinsetzen für den Heizer um die Beine mal zwischen Injektor und beheizten Boschöler zu stecken.
Rückwärts sind die Signale noch auf seiner Seite was erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Gleichbedeutend den Hals weit aus den Führerhausfenster halten.
Solls drum diese Sorgen haben wir hier nicht mit der 44 0567, unser Vorhang bleibt zu, die serienmäßige Rückenheizung wurde optimal eingestellt.
Wer sich einen Tender der Ölgefeuerten mal genau angesehen hat wird feststellen können der besitzt eine geschlossene Rückwand die zusätzlich schützt.

Als ich das Foto aufnahm stehen wir schon richtig herum in Fahrtrichtung am N 66425 nach Saalfeld wo wir 1.02 Uhr zurück seien sollen.
Die schönere Hälfte der Tour liegt vor uns weil die Lok jetzt Schornstein voran steht somit die Klappsitze benutzen werden können. Die Sicht es erlaubt Fenster zu schließen.

So was gab es damals bei der DR noch „Nahgüterzüge“ - als viel mehr auf der Eisenbahn transportiert wurde.
Für uns hieß das auf knapp 40 Km drei mal anhalten - in Neustadt, Pößneck, Könitz zum aus/ansetzen der Wagen.
Hobeln sagen wir dafür, dies wurde mit der Zuglok erledigt.

Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht entgangen seien das mit den Personenzügen ebenfalls Frachten transportiert wurden.
Eine Karre zeugt davon die links im Bild steht fertig beladen am Bahnsteig.
Doch auch an die Reisenden wurde gedacht hinter der beladenen Karren zu erkennende die Hütte mit dem Licht ist kein Dienstgebäude für Eisenbahner nein der beheizte Warteraum.
Wo gibt es denn das heute noch auf kleinen Stationen?
Abgestellt sehen wir ganz rechts im Bild im dunkeln einen typischen Packwagen wie sie weit verbreitet in Nahverkehrszügen anzutreffen waren.
Ganz nebenbei, die Lok hatte ich mir noch die richtige Stellung vor dem fotografieren gefahren.
Noch eins das Foto habe ich auf Wunsch eingestellt, ich wünsche viel Freude beim anschauen.

Ralf