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480 Plätze pro Waggon...

480 Plätze pro Waggon...

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

480 Plätze pro Waggon...

Eines der selten bis kaum, unter Eisenbahnfreunden vermutlich jedoch geheimnisvollsten Projekte unter der Ägide der Nationalsozialisten waren Planungen für eine sogenannte Breitspurbahn: Nach Ende des Krieges sollte, um die an das deutsche Reich annektierten Staaten an die Hauptstadt Germania (Berlin) schnell und effizient anbinden zu können, neue Eisenbahnverbindungen entstehen. Adolf Hitler zeigte sich seinerzeit besonders interessiert, so dass er sich regelmäßig persönlich über den Fortgang der Planungen unterrichten ließ. Auch die Bahnhöfe sollten entsprechend umgebaut werden, am oberen Bildrand kann man die "Vision" für den Hauptbahnhof München erkennen. Dieser hätte über eine riesige Kuppel verfügen sollen, das Gebäude hätte eine Höhe weit über 100 Metern erreicht.

Die Spurweite sollte drei Meter betragen, die Höhe von Loks und Wagen kratze an der Acht-Meter-Marke. Auf einer Zeichnung ist eine Elektrolok zu sehen, welche über zwei Sektionen verfügt, 43 Meter lang und 375 Tonnen schwer sein sollte. Dieses Monstrum mit der Achsfolge 2' Do 2' + 2' Do 2' sollte aus den projektierten 23.400 PS nicht nur 250 km/h schnell fahren, sondern auch 70 Tonnen Anfahrzugkraft realisieren können.

Die Reisezugwagen hierzu waren nicht minder "großzügig" projektiert: In einem kombinierten Tages- und Nachtwagen war in 62 Abteilen für 480 Personen Platz vorgesehen...

Aufnahmedatum: Dienstag, 30. April 2019 - 15:07 Uhr

Comentarios 2

  • makna 18/07/2019 14:01

    Größenwahnsinn hat den Herrn aus Oberösterreich von vornherein ausgezeichnet -
    Gefolgsleute, die ihm in dieser Hinsicht zu Diensten waren, gab's auch genug:
    Das hat im Fall der Breitspurbahn noch nicht kriegsverbrecherisch
    geendet - wenn man sie gebaut hätte, dann freilich auch
    "ohne Rücksicht auf Verluste" ... :-(

    ... so ist es gut, dass es nur bei diesem größenwahnsinnigen Projekt blieb !!!

    Die Leitschienenbahn, 1931 von Heiner Kuch zum Patent angemeldet,
    hätte Besseres bewirken können - doch stand dieser Ingenieur Kuch
    eben dem Nazi-Regime und seinem Größenwahn nicht nahe !
    1953 auf der Deutschen Verkehrs-Ausstellung München
    als Modell gezeigt, war die LSB für den Nachkriegs-
    Wiederaufbau zu futuristisch (und zu teuer)
    - so blieb es daher nur bei Visionen,
    und schließlich minimalistischen
    Adaptionen durch die
    "People Mover" !

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Kuch
    http://www.tramroma.com/common/gen_tecn/sist_trasp/leitschb.htm
    http://www.bahnhof-lette.de/fileadmin/files/Monatsgeschichte_Februar_2013/Heiner_Kuch.pdf

    BG Manfred
    • Patrick Rehn 09/08/2019 15:37

      Hallo Manfred.

      Auch wieder einmal herzlichen Dank für deinen aussagekräftigen und umfangreichen Kommentar.

      Vergangenen Sonntag war ich in Freilassing in der Lokwelt, wo es ja auch ein entsprechendes Exemplar zum Thema "Innovation der Eisenbahn" steht. Dieses werde ich hier in absehbarer Zeit auch noch präsentieren. :-)

      MfG