(5) Cerura vinula - der Große Gabelschwanz
Dieselbe Raupe wie auf Bild 4 (Larvenstadium L2): Hier spinnt sie ihre Sitzunterlage, auf der sie sich meist aufhält. Bei den schnell im Wind zitternden Blättern der nicht umsonst so genannten Zitterpappel wäre die Gefahr, herunterzufallen sonst zu groß!
Beim Blick von oben und bei dieser Beleuchtung sah ich erstmals die quer in Schlingen gelegten Spinnfäden. Von der Seite gesehen (Abb. 4!) sieht man überwiegend die längsverlaufenden Fäden.Offenbar beginnt der Bau der Unterlage mit diesen Schlingen, später scheint die Raupe die längsverlaufenden Fäden hinzuzufügen. Ist ein Blatt abgefressen, wird auf dem neu bewohnten wieder ein neues Gespinst errichtet.
In Bildmitte sind die Anheftungsstellen der Schlingen breiter - wie verschmierte Klebstofffäden aus einer Tube. Ob das Absicht ist - oder bei Wind die Spinndrüsen etwas "kleckern", weiß ich nicht; jedenfalls ist das Sitzgespinst immer recht fest und effektiv beim Halten der Raupe. Die Scherkräfte müssen bei dem oft in Sphinxhaltung sitzenden Tier (s. Abb. 3!) recht groß sein, zumal die ausgewachsenen Raupen richtig schwer sind ...
Fund: Neukappl/Opf., 24.5.2020.
29.5.20
P.S.(9.6.20): Hier ein link zu Rüdiger Hartmanns wunderbarem Film über den Häuschenbau des Admirals. Der Film bietet die Lösung für das oben Angesprochene: Ähnlich wie hier beim Gabelschwanz werden die seitlichen Befestigungspunkte der Gespinste besonders stabilisiert! https://youtu.be/GV2yVNGZqFI
Ganz viele, sämtlich sehr sehenswerte Filme hat Rüdiger Hartmann über die Schmetterlinge, Raupen und etliche andere Themen gedreht. Seht sie Euch auf youtube an!!! Sie sind ein Hochgenuß - sowohl von den Motiven, als auch von der Technik her!
Butterfly Peter 30/05/2020 11:03
Diese Gespinstpolster kenne ich auch von anderen Laub fressenden Arten, sowohl Tag- als auch Nachtfalter (z.B. Schillerfalter oder Pfeileule)VG
Peter
alicefairy 29/05/2020 13:10
Toll deine Serie vom RäupchenLg Alice