6. Kapitel eines Romans, der irgendwann......
.............. an eine Stelle kommt, wo jemand nur noch aus den Fenstern eines fahrenden Zuges hinausstarrt.........
..............Es hatte zu regnen begonnen.
Kapitel 6: ENTWISCHT
Der Regen war `mal stärker und `mal schwächer. Momentan war er grad` wieder sehr stark und er trommelte auf die Karosserie. Willy fühlte sich
geborgen. Selbst auf dem Beifahrersitz hatte er noch vier der blauen Säcke verstauen müssen.
Pastor Harmsen öffnete nicht. Willy meinte aber sicher erkannt zu haben, dass sich die Gardine des Schlafzimmerfensters bewegt hätte. Nun gut, dachte Willy und fuhr mit den Säcken in die Colonaden nach Hamburg.
Bei Steinway im Keller in der Notenabteilung traf Willy Rainer. Rainer hatte gerade ein Songbook von Sting aufgeschlagen und wies Willy auf einen falschen Akkord hin. Was Willy anzweifelte: „Du, die Zeiten mit den falschen Akkorden sind vorbei. Alle Songbücher sind inzwischen autorisiert. Das ist nicht mehr so wie in den Sechzigern in den Bob Dylan-Songbooks, weißt Du noch bei `She Belongs To Me`? ... Steiger` Dich da nicht rein, Rainer.“
Willy suchte und fand, was er suchte, bezahlte, stieg wieder in den Jeep und ärgerte sich über das Ticket der Politesse, die er noch drei Autos weiter stehen sah und der er freundlich zuwinkte. Die Politesse zog daraufhin eine Fresse, als ob Willy etwas gegen sie hätte, was nicht der Fall war.
Willy ging bei Daniel Wisher rein. Die Fischfrikadellen waren so gut wie vor 30 Jahren, desgleichen der Kartoffelsalat, dessen geheimes Rezept niemand wusste.
Willy fuhr im Jeep zweimal um die Alster, um die neue CD von Sheryl Crow sehr laut zu Ende zu hören.
Das Handy piepte. Es war 18 Uhr. Tante Louh war dran und erzählte, dass es nun „dicke gekommen sei“. Peter sei aufgetaucht, würde schon stundenlang an der Haustür klingeln, sie sei über den Hintergarten zu Frau Schwüpps gegangen. Die würde aber immer so nerven, weil ein Gespräch mit ihr unmöglich sei. Die Einweg-Monologe der Schwüppschen seien weiter von permanenter Billigkeit und von einer Beliebigkeit, dass sie immer ganz fertig sei, wenn sie das Haus der Schwüppschen endlich wieder verlassen könne, was sie jetzt nicht könne, denn Peter würde immer noch an der Haustür klingeln.
Willy sagte, dass sie in einer Viertelstunde zurückkönne und rief Peter auf dessen Handy an. Peter hörte zum Glück mit dem Klingeln auf und nahm ab. Willy lobte ihn wegen der Mettwurst und bot ihm ein Treffen beim Griechen an, in Ahrensburg vor dem Bahnhof, in einer Viertelstunde, wegen der Honorare. Peter sagte, er sei gerade im Industriebegiet und Willy antwortete mit „Ich weiß“.
Peter hatte schon drei Uozo und einmal Gigantjes weg, als Willy das Lokal betrat, eine halbe Stunde verspätet.
Willy legte Peter ein Kuvert neben das Glas und sagte, dass das nun das Ende sei. Peter schluckte, zählte die Scheine und verließ sofort das Lokal. Willy ging ihm nach, begleitete Peter bis zum Auto und betonte noch einmal: „Ich sage `das Ende` und ich meine auch `das Ende`!“
Die Nacht bei Tante Louh war unruhig. Tante Louh schnarchte im ersten Stock, während Willy zwischen Parterre und Keller pendelte, um alle Teile und Unterlagen für und über die Drechselbank zusammenzusuchen. Willy wollte die Tischbeine zu Ende drechseln. Er verbrauchte einmal wieder Stunden, um alles Notwendige zusammenzusuchen. Tante Louh hatte Peter erlaubt, die Puppenstube seiner Frau zu Ende zu tischlern. Das war ein großer Missgriff gewesen. Willy war zwar genervt und erschöpft, als um circa 4 Uhr die Drechselbank zu drehen anfing, aber Willy war glücklich und zufrieden, nun endlich freies Hinterland geschaffen zu haben. Tante Louh wachte auf und unterhielt Willy mit den üblichen Anekdoten, während Willy mit großer Freude Tante Louh zuhörte und dabei Bein für Bein zu Ende drechselte.
Kapitel 7: IN FAHRT
Willy legte sich um 9:30 Uhr .......
Bernd Osthoff 29/11/2008 12:26
wie Peter...viele offene Fragen lassen mich weiterlesen+++++
LG Bernd
Uwe Vollmann 28/11/2008 12:37
Hallo Werner, und während der Zug rollt, rennt die Zeit an den Fenstern immer schneller vorbei - gut, dass es Deinen Roman gibt, sonst hätte ich nie erfahren, dass Fischfrikadellen bei Daniel Wisher so gut wie vor 30 Jahren sind! Ich lese weiter und merke den Regen kaum noch, denn ich bin versunken in Kapitel 6 und weiß nicht, ob ich nun im Zug bin oder auch Willy zum Griechen folgen soll - ich weiß nicht, Fischfrikadellen mag ich doch nicht so gern, also doch zum Griechen! Bin ich noch im Zug? Ach ja, nur die Landschaft hat sich kaum verändert, sie zischt weiter am Fenster vorbei und ich starre hinaus, wodurch nur alles noch viel schneller vergeht! Es klingelt an der Tür und ich werde abrupt aus meinen Träumen gerissen! Es ist nicht Peter, sondern die Post und ich habe Hunger, aber nicht auf Fischfrikadellen, sondern auf Sauerkraut mit Knödel und Würstchen! Ich freue mich auf das nächste Kapitel und gehe essen!LG Uwe
Willi Thiel 27/11/2008 20:44
der willy ist ja immer in action , sogar nachts.und wenn man alles so liest kann ja willy fast alles .was kann willy eigentlich nicht ?
bin ja mal gespannt wie es weitergeht
willi ohne y nur mit i hinten
Inge Striedinger 27/11/2008 20:02
Nach dem genussvollen Verdauen der letzten zwei Folgen hatte ich plötzlich eine Vision. Ich hab mich schon gefragt, wie Du diesen schnellen Szenenwechsel schaffst, es geht zack zack dahin, wie bei der Hasenjagd. Da kam mir die Idee, dass Du Episoden aus gelesenen Büchern (manche bleiben für immer im Kopf) in Deine Geschichte umsetzt, oder eins aus Deinen Büchertürmen ziehst, aufschlägst und BINGO schon ist die nächste Idee da!Apropos Büchertürme
LG Inge
Eva-Maria Nehring 27/11/2008 11:18
Peter hat recht,Du machst es spannend...Also fügen wir uns und warten geduldig auf das nächste Kapitel.
LG Eva