Aachener Dom Ungarnkapelle Dach Wappen
Aachener Dom Ungarnkapelle mit Wappen. Im Bereich der heutigen Ungarnkapelle (auch Ungarische Kapelle), wurden bereits 1755/56 Reste römischer Bauten entdeckt, die als Teil der Badeanlage der Münstertherme gedeutet wurden. 1357 wurde mit dem Bau einer gotischen Kapelle begonnen, die König Ludwig von Ungarn gestiftet hatte. Die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Marienstift, dem ungarischen Herrscherhaus und der Stadt Aachen wurden 1370 in einem Stifterbrief geregelt.
Aus bildlichen Darstellungen, wie der von Abraham Hogenberg aus dem Jahr 1622, ist bekannt, dass die gotische Kapelle einen rechteckigen Grundriss mit einem dreiseitigen Chor besaß. Die unverputzte Kapelle hatte die gleiche Höhe wie das Sechzehneck und war mit einem Walmdach bekrönt. Die Dachgalerie war wie die des Sechzehnecks mit einem Vierpassdekor verziert. Die Fensterpfeiler zwischen den hohen gotischen Chorfenstern waren mit Figuren geschmückt.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verschlechterte sich der bauliche Zustand der Kapelle, da Geldzuwendungen, die aus den Ungarnwallfahrten generiert wurden, zeitweilig nachließen. Beim großen Aachener Stadtbrand 1656 wurde das Dach stark beschädigt. Erst 1746, als sich das kaiserliche Heer während des Österreichischen Erbfolgekrieges in Aachen aufhielt, ermöglichte eine Stiftung des Generals Emerich von Mórócz die Finanzierung eines Neubaus.
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