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Die/Der FotografIn schreibt: "„Stadt in der Stadt.“
Alles Gute zum 50. Geburtstag,
liebes Ihme Zentrum."
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Comentarios
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 05/06/2022 8:23
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 05/06/2022 8:23
Jens Riesener schreibt:“Liebe Kommentierende,
liebe Schauende,
liebe Lesende,
„man geht nie wirklich ganz…“
Dieser Satz, an den ich mich gern erinnere, gilt sicher für meine Beteiligung bei der Agora, denn nun bin ich mit diesem Bild ein weiteres Mal dabei gewesen und ich danke allen, die sich so intensiv beteiligt haben.
Zuerst hatte ich Bedenken, ob mein Bild neben dem letzten so harmonischen Bild voller warmer Farben und schönem Licht bestehen kann, darum danke ich sehr für die freundliche und auch die kritische Betrachtung.
Dieses Bild hat für mich einen sehr persönlichen Bezug und es erzählt viel aus meiner Geschichte, aber dazu muss ich ein wenig ausholen.
Aufgewachsen bin ich in Hannover Linden-Süd.
Der Bau des Ihme-Zentrums in Linden-Mitte fiel in meine Grundschulzeit und eigene Bilder habe ich davon nicht in der Erinnerung.
Meine ersten Erinnerungen stammen aus der Zeit als Jugendlicher.
Ganz in der Nähe des Ihme-Zentrums eröffnete am Schwarzen Bär eines der ersten McDonalds Restaurants und da musste ich natürlich hin und danach ging es oft ins Ihne-Zentrum zum Schauen.
Über lange Rollbänder - damals etwas echt Neues - ging es hinein.
Wie ein großes Ungeheuer verschluckte der riesige Komplex aus Beton, Stahl und Glas meine Freunde und mich.
Unser Ziel der große Markt für Elektronik und Hi-Fi Geräte.
Verstärker - natürlich mindestens 2 mal 100 Watt, Boxen so groß, dass man drauf sitzen kann, Schallplattenspieler der Spitzenklasse - alles unerreichbar.
Eine Schallplatte und irgendwann eine CD waren die Schätze, die manchmal mit nach Hause gekommen sind.
Aber irgendwie hatte ich immer ein mulmiges Gefühl im Bauch des Ungeheuers. Die verwinkelten Gänge, die dunklen Ecken und Hauseingänge, die riesigen Garagen - wohlgefühlt habe ich mich dort nie.
Sehr viel später habe ich in einem Büroturm sogar für einige Zeit gearbeitet, aber auch das ist lange her.
Über 30 Jahre lang habe ich das Ihme-Zentrum bei Besuchen in Hannover nur aus der Ferne gesehen.
Nun, im Februar dieses Jahres, habe ich mir die Zeit genommen, es zu besuchen - quasi ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, dachte ich.
Es ist nicht möglich, in das Innere, die ehemalige Passage, zu kommen, alles ist abgesperrt und das wachsame Auge eines Angestellten einer Sicherheitsfirma bewachte meine Schritte, aber an einigen Stellen konnte ich doch allein sein, Tiefgaragen betreten und an Absperrungen vorbeigehen und es war bedrückend, was aus dem Komplex geworden war.
Im Internet lässt sich die Geschichte des Niedergangs nachlesen. Nun ist ein neuer Investor gefunden mit einem großen Namen, der, wie ich denke, dem Zentrum ebenfalls keinen neuen Atem einhauchen kann und wird.
Allerdings sind die Wohnungen wohl zum größten Teil vermietet.
Das Ihme-Zentrum wurde nie geliebt und es gab nie eine echte Anbindung an die Stadt. Es blieb ein Fremdkörper einer Baugeschichte, die heute so nicht wieder entstehen würde.
Nun zum Bild.
Es ist ein junger Mann, der dort entlangging und flüchtig in die Dunkelheit schaute. Auch das Fahrrad ist nicht meins, es wäre auch wohl zu klein für mich.
Es stand da, wie in vielen Städten die gemieteten, fahrbaren Untersätze wahllos abgestellt werden - ich finde es nicht immer schön.
Ich habe dieses Bild von einem rechteckigen Format beschnitten zum Quadrat, um eine Verdichtung zu erzeugen und die Vielzahl der Formen besser aufnehmen zu können.
Es war eine interessante Diskussion über den Bildschnitt und dabei habe ich viel gelernt, aber ich bleibe bei dem gewählten Quadrat und dem Einbezug des Pfeils auf der Straße - es stimmt, er hätte deutlicher ausfallen können, aber mit einer Kamera mit Festbrennweite konnte ich nicht so schnell reagieren, dafür fehlt mir noch die Erfahrung des Fotografierens auf der Straße.
Das originale Bild und noch ein paar andere Aufnahmen dieses besonderen Tages in Linden-Mitte werde ich auf meiner Seite zeigen.
Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht jeden Kommentar würdigen kann, dafür fehlt mir auch noch die Umsicht, aber auch hier war der Hinweis auf den Maler Piet Mondrian ein wichtiger Impuls.
Ich danke allen, die sich die Zeit genommen haben zu sehen, sich einzufühlen und zu schreiben. Es stimmt, wir mögen lieber schöne Aufnahmen, die Wärme transportieren, aber unsere Welt ist nicht nur schön, sondern auch dunkel und gebrochen. Wenn mein Bild bei einigen Betrachtenden einen Moment des Innehaltens gebracht hat, bin ich sehr zufrieden.
Ich danke dem Team der Agora für eine weitere Möglichkeit, mich zu entwickeln und freue mich auf das neue Bild.
Mit allen guten Wünschen,
Euer Jens Riesener.”
wdick 03/06/2022 19:41
Ich sehe eine Momentaufnahme, Fußgänger vor Baugerüst bzw. Baustelle, wie sie tagtäglich irgendwo zu beobachten ist.Der Fotograf schreibt "Stadt in der Stadt" und "Alles Liebe zum Geburtstag...".
Das Bild ist für mich eine Momentaufnahme des Alltags, die mir keine tiefergehende Interpretation abringt. Lediglich der "Geburtstagsgruß" gibt dem Bild einen ironischen Unterton, der durchaus liebevoll gemeint sein kann. Daraus schließe ich eine perönliche Bindung des Fotografen zum gezeigten Geschehen, die mir persönlich jedoch nicht vermittelt werden kann.
elstp 03/06/2022 16:49
Man kann, wenn man den Beitrag zum Ihme-Zentrum beiWikipedia gelesen hat, verstehen, wenn von „Stadt in der Stadt“ die Rede ist. Das Bild allerdings zeigt davon nichts.Der Autor zeigt nur ein Detail des in Fassaden-Sanierung befindlichen Zentrums, und er erzeugt mit dem breiten Streifen Straßen- und Gehweg-Fläche eine große Distanz zwischen Betrachter und Baustelle. Anders ist es oberhalb der im Fokus befindlichen Baustelle, wo der Gebäudekomplex sehr wenig Einblick vermittelt. Einige wenige Details zeigen, das die Baukörper des Wohn-, Büro- und Einkaufszentrums weiter vom Betrachter nach hinten zurückweichen.
Der kleine Text zum Bild spricht von Sympathie des Autors dem Zentrum gegenüber.
Die Glückwünsche zum Jubiläum könnte man so interpretieren, dass der Autor dem Ihme-Zentrum ein Glück in Form von Baufortschritt wünscht.
Gruß LILO
Blomy 01/06/2022 15:14
Mit dem Schild Zukunftswerkstatt und der Bauruine hätte man mehr raus holen können. Den es ist doch schizophren so wie es aus sieht. Ob das nun das Ihme Zentrum ist oder nicht, ist doch irrelevant. Sollte es um das Zentrum gehen, dann ist zu wenig auf dem Bild um einen Zentrum gerecht zu werden. So ist zu viel auf dem Bild. Ich sehe hier die Gegensätze zwischen Zukunft, wo wir doch von einer heilen Zukunft träumen, und der Ruine.Gruß Andreas
wittebuxe 31/05/2022 20:19
Für mich sieht der Fußgänger wie eine Frau aus, die ihre Haare hinten aufgesteckt hat - egal. Kleine Randbemerkung: das abgestellte Analog-Fahrrad gehört zum hannoverschen Leihfahrrad-Unternehmen "sprintRad" (gegoogelt), und ich vermute, es ist des Fotografens Rad, das er hier mit in sein Bild einbezogen hat, bei der Gelegenheit, und er somit - fahrlässig oder bewusst - ein wenig Dokubild-Komposition betrieb. Kann natürlich auch zur Frau gehören, nur scheint sie nicht darauf zuzuhalten. Diese Annahme ist nur wenig relevant für die Bildinterpretation, allerhöchstens anekdotische 2%. Oder so.Gardin 31/05/2022 19:35
Alltagsreportage, unter der Sektion ist das Foto eingetragen und genau da gehört es auch hin und hat auch deshalb in meinen Augen seine Daseinsberechtigung hier in der Agora.Ich sehe den Teil einer Bauruine. eines mehrstöckigen Hauses, umgeben von einem grauen Bauzaun. Auf dem Bürgersteig ein abgestelltes Fahrrad und ein Mann mit schwarzer Jacke, darüber hängender weißer Kapuze, der langsam an dem Gebäude vorbeigeht. Den Kopf hat er interessiert nach rechts gedreht und schaut in einen zugemüllten Eingang. An zwei vor dem Bauzaun befindlichen Trennwänden sind mehre Plakate zu sehen. Das übliche Bild einer nicht aktiven Baustelle.
Wirklich interessant dürfte das Foto für einen Teil der Bewohner von Hannover sein, die vielleicht die Entwicklung des Gebäudes bis zu dem Verfall verfolgen konnten und jetzt die Hoffnung haben, dass es wieder besseren Zeiten entgegensieht.
Mir ist beim Betrachten des Fotos bewusst geworden, wie gleichgültig man solchen Alltagsfotos gegenübersteht, wenn sie einen nicht direkt betreffen. Dass man sie eigentlich nicht sehen möchte. Man möchte perfekte Spiegelungen sehen, künstlerische Schwarzweißfotos, sich spiegelnde Fischreiher im Anflug, gemacht mit perfekter Technik. Dabei erzählen solche Fotos viel interessantere Geschichten.
PS. Die vorbeigehende Person ist eine Frau.
Wolfgang Wilhelm Itter 31/05/2022 19:15
Hallowas oben fehlt, ist unten zu viel.
Das Foto spricht mich nicht an.
Der Kopf versäuft im Hintergrund.
Sorry
Bis dann
wo
kmh 31/05/2022 18:44
Ich sehe einen Ausschnitt von einem sehr kaputten großen Gebäude. Es hängen Schilder dran. Eine Person geht vorbei und schaut in eine beleuchtete Öffnung des Gebäudes. Über der Gebäudeöffnung hängen Schilder. Vor dem Gebäude ist viel Straße mit Parkstreifen.Das Bild löst in mir Ablehnung aus und ich möchte schnell weiter blättern. Da ich nicht so destruktiv sein will analysiere ich die Schilder und google anschließend das Ihme-Zentrum. Das wiederum ist interessant, weil die Geschichte eines fortgesetzten Fehlers.
Ich verstehe das Bild als Versuch einer Dokumentation. Seit Sonntag hoffe ich, dass nicht wieder jemand auf die Idee kommt hier den Begriff New Landscape dran zu kleben, weil das ist es wirklich nicht. Bisher hat es geklappt.
Im Bild spricht mich nichts an. Die Diskussion über den Schnitt verstehe ich als untauglichen Versuch, dem Bild etwas Positives abzugewinnen.
tanu676 31/05/2022 17:25
Bei manchen Bildern braucht es ein Begleittext ,weil sie dokumentarisch sind und so einem einen Anhaltspunkt geben..Ohne jenen hätte ich so ein Foto nie beachtet .
Dadurch entsteht eine spannende Diskussion .
Matthias von Schramm 31/05/2022 15:43
Dieses zurechtschneiden in dieser offensichtlichen Art und Weise eines Motivs ist nicht mehr meine Art und Weise, ... aber ...!Das Bild ist im ersten Moment für mich zerschnitten und zwar nicht, weil es offenbar zum Quadrat in der Postproduktion oder per Kamerasoftware die Quadratur des Kreises versucht wurde, sondern durch die vielen Anschnitte der Randelemente von allen Seiten. Dies ist aber sehr konsequent geschehen und mit einiger Sorgfalt. Es ist dafür gesorgt worden, dass möglichst viel auf dem Bild angeschnitten ist, was den Eindruck des Gesamten stark erahnen lässt. Das ist nicht der Versuch einer grafischen Klarheit, sondern eine Freude für den Suchenden, der in Löchern, Dächern, Wänden, Glas, Stein und Eisen - Schluchten, Wege und Tiefe entdeckt. Und davon gibt es in dem Bild jede Menge.
Dennoch wird "nur" eine Baustelle, ein Stillstand, ein nicht weiter, ein verwittern und Vergebens gezeigt von einem Menschen gemachten baulichen Irrtum. Das Ihme Zentrum fällt von Baubeginn an in eine Zeit, in der mit Wohn - Kultur - Lebens und Arbeitsräumen, sowie Einkaufszentren geworben wurde, die das Leben entmenschlicht haben und nicht weit genug in die Zukunft geschaut wurde. Es wurden Ghettos, bauliche Ruinen daraus, Orte in die sich Investitionen nicht mehr lohnten, denen sich immer wieder nur Spekulanten widmeten, die die Lebenszentren für die Menschen einfach nur verkommen liessen, um auf diese Weise Geld zu verdienen.
Das ist hier unspektakulär und gut dokumentiert. Wer Hannover etwas genauer kennt, der weiss, dass so etwas dort nicht ganz unüblich ist und gewisse Gegenenden einfach zu einem undurchdachten Sammelsurium an Stilepochen macht. Und es gibt viele Städte, die darunter leiden.
Wichtig ist hier meines Erachtens der Pfeil am unteren Bildrand, der A den Weg ins Innere des Grauens zeigt und genauso zum angedeuteten Element wird, wie die Fenster, Wände, Balkone etc. ansonsten auf dem Bild. Hier ist wirklich der Begriff "Betonwüste" wirklich sehr treffend und sprachlich bekommt er einen neuen Sinn.
Ich mag keine Fragezeichen im Titel - ich mag auch nicht Fragen die durch Fotos gestellt werden, beantworten müssen, so wie im letzten Bild herausgefordert. Aber hier hat das Fragezeichen die Funktion der Erklärung eines Zustands.
Zum Geburtstag gratulieren darf man aber sicher. Das auf und ab der Geschichte des IHME Zentrums, immer wieder in norddeutschen Medien angesprochen, ist natürlich eine bewegte Geschichte, hinter der viele menschliche Schicksale stehen. Insofern ein Foto, welches mich anspricht und bewegt.
NikoVS 30/05/2022 20:10
Zuerst sehe ich gar nichts. Außer einem Mix aus hässlichem Bau, einer Baustelle, einer jungen Frau, einem Fahrrad und im Vordergrund totes grau. Dieses Bild löst nichts in mir aus und ich verstehe es nicht. Zunächst!Da ich Bildtitel und Erklärungen nicht mag, schaue ich erst auf den zweiten Blick darauf. Ich lese von Stadt in Stadt, einem Geburtstag und Ihme Zentrum. Ich schließe Agora wieder. Nichts für mich.
Dann Stunden später – warum auch immer – vermutlich aus einem Mix aus Langeweile und Neugier suche ich im Netz nach "Ihme Zentrum". Ich finde viel Bilder, die das Viertel dokumentiert und viele Seiten, die sich mit dem Thema beschäftigt haben. Die Neugier steigt. Ich schaue und lese. Ich lese von den Bausünden der 70er-Jahre. Damals moderne Architekten sind dafür verantwortlich, weil sie eben so tickten. Und andere es zugelassen und genehmigt haben. Vermutlich wollten wir das damals alle so. Moderne Stadtviertel. Eben Stadt in der Stadt. Aus Beton und Stahl und Glas. Fast wie heute – nur eben anders. So anders, dass sich viele Bürger 40 Jahre später wieder mehr Gemütlichkeit und Historie bei Neubauten wünschten. Mehr Fachwerk und Mittelalter. Ein Prozess und eine Diskussion bis heute. Es sind Wünsche von Menschen.
Erst dann habe ich das Bild wieder betrachtet. Mit ganz anderen Augen. Mit geöffneten Augen. Haben mich plötzlich viele Bild-Aspekte angesprochen. Plötzlich habe ich viele Dinge im Bild erkennen dürfen. Erkennen müssen. Habe Dinge gesehen. Und habe mir Gedanken gemacht. Und mich erinnert. Mich erinnert, dass ich sehr schön wohne und einen wunderbaren Naturgarten habe. Luxus für mich, meine Familie und viele Tiere. Ich habe Dankbarkeit gespürt. Mehr kann ein Bild in Agora nicht bewirken.
Clara Hase 30/05/2022 19:21
Das Foto ist ein Trauerspiel, die Geschichte dahinter auch.Links gäbe es reichlich - ich traue mich nur nicht den hier einzuwerfen.
wittebuxe 30/05/2022 14:33
Der große Anteil von Grau(en) wird durch das untere Drittel des Fotos besonders mitbestimmt. Da fallen die paar Farbtupfer natürlich als Blickfänger ganz automatisch ins Gewicht. Irgendetwas muss sich immer wieder "neu erfinden" hierzulande, man hat sich sattgesehen, zuende gebraucht wird kaum noch etwas; was alt ist braucht eine Verjüngung, oder besser: dickere Tünche. Schön ist das nicht. Wer später hineingeht, wird denken: Gut, dass man den alten Scheixx jetzt nicht mehr (so richtig) sieht! In unserer Stadt gibt es viele alte Bürgerhäuser mit kunstvollen Fassaden; viele Eigentümer investieren viel Geld, um sie genauso zu erhalten: wie sie sind. Ich hoffe immer, dass diese Häuser zuende gebraucht werden.Wolfgang Zeiselmair 30/05/2022 11:24
Eine Gebäudesanierung. Für die direkten Anwohner sicherlich von gewissen Interesse, das sich meist aus den damit verbundenen Störungen des Tagesablaufes herleiten lässt und nicht an der Neugierde, was da kommen wird. Eine alltägliche Situation also, die sich aus dem Vergehen und Werden von Stadtlandschaften ergibt. Ein urbaner Raum ist kein Museum, das einen Entwicklungsstand konserviert, sondern ein dynamisches Konstrukt. Gottlob ist nichts für die Ewigkeit, selbst sechziger Jahre Sichtbetonarchitektur nicht. Für mich macht die Beliebigkeit des Gebäudes auch die Sanierung und damit das Bild irgendwie beliebig, etwas das man am Rande registriert und daran vorbeizieht. Verfall sehe ich nicht, auch nicht den Versuch etwas Neues zu installieren. Es wir ein „face lifting“ werden, ein wenig Botox für das Viertel.Für mich persönlich hätte ich den Bildausschnitt etwas weiter gefasst. Die Spitze des Glasdaches hätte ich mitgenommen, den unglücklich angeschnittenen Pfeil etwas mehr Fläche eingeräumt. Die höchst professionelle Abstützung auf der rechten Seite würde mit ihrem an Boden liegenden Riegel dann auch nicht den Bildrand gerade so berühren.
Wie gesagt, nur meine ganz persönliche Sicht der Dinge.