Ahmed, seine Jacke und ein Koch in Unterhose - der erste Rettungsversuch
In meinem 8 monatigen Aufenthalt in Neuseeland hatte ich einige Erlebnisse die mich zu dem Schluß gebracht haben, dass die Einwohner, also die Kiwis, wirklich ein einmaliges Völkchen sind, die eigenen Gesetzen folgen. Kurz und knapp: Ich liebe sie dafür! Für ihre uneingeschränkte Hilfsbereitschaft, ihren Eigensinn und ihre Schrulligkeit! Zu diesem Thema wieder einmal eine kleine Anekdote. Mein Ausflug nach Akaroa lief nämlich keineswegs so wie geplant.
Die Geschichte trägt den Titel:
„Ahmed, seine Jacke und ein Koch in Unterhose“
Jaja der Ahmed kommt aus Saudi- Arabien und war auch alleine unterwegs nach Akaroa. Dann hat er mich bei der Rast an einem Café (wir waren im selben Bus) gefragt ob ich nicht mal ein Foto von ihm machen könnte mit seiner Kamera. So hat alles angefangen.
Die restliche Fahrt haben wir dann quasselnder Weise verbracht weil er eben auch alleine war und scheinbar ganz froh um Gesellschaft.
In Akaroa angekommen haben wir dann beide die Hafenrundfahrt für den Nachmittag gebucht. Ich hatte den Eindruck, dass er nicht alleine rumlaufen wollte, also bin ich mit ihm losgezogen. Aber er hat die ganze Zeit gequasselt und war komischer Weise nicht so sehr am Dorf interessiert, zumindest hatte ich nicht den Eindruck (was meinem Erkundungsdrang nicht wirklich passte) Und wirklich lange hatten wir ja auch nicht Zeit weil dann nämlich folgendes passierte:
Ich bin besagten (schon hier vorgestellten) Steg entlanggelaufen und er kam auch hinterher und ich sollte…naaaaaaaaaaaa??? Ja genau ein Foto von ihm machen. Irgendwie hatte er den Fimmel jedes Mal seine Jacke fürs Foto auszuziehen. So auch diesmal. Er hat die Jacke auf eine Bank gelegt und ich sollte das Foto schießen. Die Jacke ist runter gefallen und ich hab gesagt er soll besser aufpassen, die liegt schneller im Wasser als er gucken kann. Aber er wollte unbedingt ein Bild haben und somit kams wie es kommen musste: Ein Windstoß hat seine Jacke direkt ins Meer geblasen. Prima!!!!! In diesem Moment war mir klar: Das wars jetzt mit deinem Ausflug durch das Dorf.
Ich hab dann ein paar Mal „Oh nooooo“ gesagt, nur um dann von ihm zu hören: "Ach mach dir keine Sorgen" Aha...das war doch seine Jacke! Wer sollte sich hier Sorgen machen?
Naja dann ist ihm eingefallen was alles in der Jacke war: Geldbeutel, Handy, Kreditkarten, Schlüssel, alles halt. Dann hat er angefangen die Schuhe auszuziehen und ich hab ihm gesagt, dass ich das für keine gute Idee halte, denn immerhin hatten wir noch 4 Stunden in Akaroa vor uns und ich hab mich schon mit einem pitschnassen Ahmed rumsitzen sehn. Ich hab ihm dann gesagt er soll in das kleine Café rennen und die um Hilfe bitten. Derweil hat die Jacke ihre Schwimmkünste bewiesen und ist mit dem Wind immer weiter weg geschwommen.
In der Zwischenzeit kam dann ein Mann aus dem Café gerannt und hat die Schuhe ausgezogen und sich die Hosen ein bissl hochgekrempelt. Ich hab zu ihm gesagt dass ich jetzt nicht glaube was er da vorhat. Er meinte nur: „Ach das ist ok“ und ich hab wiederum gefragt ob das nicht etwas tief ist: „Nein nein“. Aha….. gut. So kam es zum ersten Rettungsversuch von Ahmeds Jacke!!!
Aber der hilfbereite Kiwi kam nach einigen Schritten schlotternd und mit komplett nasser Hose zurück. Das Wasser hatte, wie ich später erfahren habe, so um die 8 Grad!!!
Wie die Geschichte weiter ging und ob die Ahmeds Jacke noch das Schwimmabzeichen bekommen hat erfahrt ihr hier...
Anja Globig 05/09/2005 14:50
Klasse Geschichte. Ja...so sind sie die Kiwis.VG anja
Wolfgang Sh. 03/09/2005 17:00
Na da muß ich ja gleich mal beim nächsten Bild weiterlesen.Gruß Wolfgang
Christian Knospe 03/09/2005 15:11
finde die geschichte toll. wäre schon mehr von dir zu lesen - oder auch von anderen. leider stehen unter den bildern -ups meinen meistens auch viel zu wenig kommentare.gruss chris
Hille Q 03/09/2005 15:05
Tolle Story, macht Spaß!!!!LG Hille