Ai Weiwei: Tierkreis
Ai Weiwei: Evidence. Berlin, Gropius-Bau, 2014
Unter den Werken und Installationen, die im Martin-Gropius-Bau zu sehen sind, findet sich die goldene Kopie jener Zodiac-Skulpturen (Golden Zodiac, 2011), die einst von chinesischen Handwerkern in Bronze gegossen und von den Europäern Castiglione und Benoist entworfen wurden (um 1750). Sie waren Teil einer Art Sonnen- und Wasseruhr und befanden sich in einem vom Kaiser in Auftrag gegebenen Gartenabschnitt voller Gebäude im europäischen Stil. 1860, nach dem Ende des Zweiten Opiumkrieges, wurde der gesamte Garten von beutegierigen Engländern und Franzosen, die Peking erobert hatten, um ihren Opiumhandel in China durchzusetzen, geplündert und in Brand gesteckt. Einige der bronzenen Zodiac-Figuren gelangten damals nach Europa und hielten, als sie 2008 auf einer Auktion der Kunstsammlung von Yves Saint-Laurent in Paris auftauchten, die chinesische Welt in Atem. Ai Weiwei bestreitet, dass diese Bronzefiguren wie die Regierung behauptet, nationale Schätze Chinas seien, vielmehr sieht er sie als globale Schätze.
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