Alstertalromanze 271
26.9.2011 im schönen und lieblichen Alstertale
Nachbarin und Nachbar im Alstertal 2
Rauchend am Vorgartenpfosten treffe ich sie manchmal auch. Kurze Hosen, schwarze Knie.
„Ja, die Gartenarbeit – Frau Nachbarin.“ Ich kann auch witzig sein, durchaus. Aber warum sollte ich. Ihre Kartoffel liegt träge in der Sandkiste und törnt ab. Sie selbst hat einen Erdfleck auf der Brille.
„Angenehm Sylvia!“, sagt sie verwirrt lächelnd und mit zuckender Kurzhaarfrisur, als ein Tubabläser sie anspricht. Ein ganz unverschämter mit glatter Brust und weißen Lippen. Der scheint aus dem Puderzuckertopf gefallen zu sein. Orchestermusiker offenbar mit mittlerem Talent. Ein eingebildeter Mensch mit mehliger Haut, nah an der Down Syndrom Ausstrahlung.
Langsam muss ich handeln, wenn Herzbuben dieser Klasse bei Sylvia aktiv werden. Er trägt ihr die Blumenkästen rein und heißt Heinrich, dieses Ferkel. Er bleibt genau zwölf Minuten. Zu lange um beruhigt zu sein. Sie wird doch keinen Fehler machen!? Das ist schon fatal, ihr Verhalten reizt mich, dass sie beginnt mir nicht mehr gleichgültig zu sein. Ich buchstabiere ihren Namen und beginne ihn mit einer Klangfarbe auszusprechen, welcher zu meinem Namen passt. Ich heiße Heribert Alfons. Alfons passt besser zu Sylvia. Ich berichte meinen Freunden, dass Alfons eigentlich mein Rufname ist. Dann kann ich es ihr auch glaubhaft und geübt erzählen.
Ich bin Saftauspresser im Hauptbahnhof. Nicht etwa in Hamburg, sondern in Uelzen. Sehr exklusiv. Langer Arbeitsweg, zugegeben, aber mein Schwager und ich, der in Hannover Saftauspresser ist, haben eine Fahrgemeinschaft gebildet. Das ist praktisch und Umwelt bewusst. Wir arbeiten für die Firma meines Schwiegervaters. Das Geschäft brummt und ich habe mich mit dem Laden identifiziert. Ich versuche immer einen frisch gepressten Eindruck zu machen.
Ich trage gerne Maracuja Hemden mit einem Spritzer Zitrone, was mich jung und sportlich erscheinen lässt. Unser Firmenlogo ziert meinen mit Eiweiß gestärkten Kragen, wie Fußballtrainer oder Tennismanager, oder Hockeyhoffnungen das können. Ich trage gerne Eigelbe Hosen dazu. Das Boeuf Stroganoff habe ich jetzt schon drei Mal Probe gekocht und mein Schwager besorgt im Poppenbüttler Weinladen den entsprechenden Bordeaux.
26. September 2011
Redpicture 26/09/2011 22:55
frisch gepresst-wunderbares bild.André Reinders 26/09/2011 21:38
Irgendwie geil :-)VLG
André
Jutta Schär 26/09/2011 21:14
:-)Yuloc 26/09/2011 21:04
:)..findus. 26/09/2011 20:48
ich liebe es! Das ist so gut!"....dieses Ferkel..."
*lach*
lg, Jule
Edit sagt noch, fav.natürlich.