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„AN DER SCHÖNEN, BLAUEN DONAU“

„AN DER SCHÖNEN, BLAUEN DONAU“

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„AN DER SCHÖNEN, BLAUEN DONAU“

Der Originaltext von Josef Weyl lautet:
(http://www.johann-strauss.at/wissen/donau.shtml)

Wiener seid froh!
Oho, wieso?
No, so blickt nur um!
Ich bitt, warum?
Ein Schimmer des Lichts!
Wir seh'n noch nichts.
Ei, Fasching ist da!
Ah so, na ja!
Drum trotzet der Zeit!
0 Gott, die Zeit!
Der Trübseligkeit.
Ah! das wär'g'scheit!
Was nutzt das Bedauern,
Das Trauern,
Drum froh und lustig seid!
Ehrt das Faschingsrecht,
Wenn auch noch so schlecht
Die Finanzen,
Lasst uns tanzen!
Heutzutage schwitzt,
Wer im Zimmer sitzt,
G'rad so wie der Tänzer Schwall.
Auf'm Ball!

Der Bauer kratzt sich sehr,
Dass die Zeiten gar so schwer;
Nimmt sich an Rand mit G'walt,
Zum Steueramt rennt er halt
Hin und zahlt.
Das Geld ist jetzt hin, das is' g'wiß,
Das geb'ns nit mehr heraus,
So, weil jetzt der Fasching g'rad'is',
Ist Ball im G'moanwirtshaus,
'S gibt saub're Diarndl'n noch,
An G'strampften tanz'n wir hoch,
Wann uns das Geld
Auch fehlt.
Es hat ja fast d' ganze Welt Kein Geld!

Ein dicker Hausherr, der ärgert sich sehr,
Es steh'n im Haus alle Wohnungen leer,
'S macht nix, er geht trotz seiner Gall'
Halt doch auf‘n Maskenball.
Fehl'n auch sechs Zinsparteien,
G'steigert wer'n d'andern halt,
Morg'n zieht a Künstler ein,
Der aber g'wiss nix zahlt,
Pfänd't man, ist ärgerlich,
D' Leut hab'n nix hint' und vorn',
So denkt der Hausherr sich
Und tanzt voll Zorn.

Der Künstler fühlt in der Grazien Näh'
Wohl sich und weh,
Wie's Fischlein im See,
Verkörpert sieht er im heitersten Strahl
Sein längst schon geträumtes Ideal.
Er ist's, dem die Musen die Stirne geküßt,
'S Leben versüßt,
Den die Schönheit begrüßt.
Wo Freude und Liebe erblühen im Keim,
Fühlt sich der Künstler daheim.
Rasch in Schwung,
Frisch und jung
Kündet meisterlich
Jeder Künstler sich,
D'rum mit Recht steht die Kunst
Bei den Damen in so hoher Gunst.

Selbst die politischen, kritischen Herr'n
Drehen weise im Kreise sich gern,
Wenn auch scheinbar bewegend sich keck,
Kommen doch sie niemals vom Fleck.
Wie sie so walzen, versalzen sie meist
Trotz der Mühen die Brühen im Geist,
Wie's auch Noten schreib'n noch so exakt,
Kommen's leider Gott stets aus dem Takt.
Drum nur zu,
Tanzt ohne Rast und Ruh',
Nützet den Augenblick,
Denn sein Glück
Kehrt nicht zurück.
Nützt in Eil'
Das, was euch heut zuteil,
Denn die Zeit entflieht,
Und die Rose der Freude verblüht!
Drum tanzt, ja tanzt!

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