Ankunft 14:04 Uhr ?
Ein ICE 1 hat am 29.07.22 Einfahrt in München Hbf als ICE 703 von Hamburg über Berlin - mit "plus 25".
Da konnten sich die Reisenden nicht so sehr beklagen - der Zug zuvor, ICE 505 aus Hamburg
über Berlin nach München, Plan-Ankunft 13:02 Uhr, hatte gar 55 Minuten Verspätung!
Beklagenswert ist die Situation dennoch - derzeit kommen nach Auskunft der Bahn gerade mal 69,6 %
der Fernzüge pünktlich an, wegen zahlreicher Baustellen und der durch marode Schwellen
bedingten Langsamfahrstellen. Dass dazu leider auch viele Selbstmörder den Verkehr
beeinträchtigen, wird wegen des Nachahmereffekts bewußt nicht öffentlich
verkündet, ist aber auch ein Grund für zahlreiche Verspätungen.
"Qualität und Pünktlichkeit sind derzeit nicht akzeptabel," räumte so auch Bahnchef Richard Lutz
am 28.07.22 auf der Halbjahres-Pressekonferenz der Deutsche Bahn Aktiengesellschaft ein.
https://mediaportal.deutschebahn.com/marsDB-Mediaportal/de/instance/ko/Halbjahres-Bilanzpressekonferenz.xhtml?oid=6851138
Gleichwohl wird immer auf die Bahn geschimpft, während Flug-Ausfälle oder -Verspätungen
bei der Lufthansa hingenommen werden, vom Autoverkehr gar nicht zu reden.
Gar nicht zu reden? Dabei ist der durch Staus verursachte gesamtwirtschaftliche Schaden
ungleich größer - durch Staus, so eine Infografik der "ZEIT" (Nr. 30 v. 21. Juli 2022),
werden in Deutschland jährlich 4,85 MILLIARDEN Stunden vergeudet -
das sind 555.000 Jahre, die den rund 83 Millionen Bundesbürgern
insgesamt jährlich verloren gehen. Die verlorene Arbeitszeit
kostet genau so viel wie das in Staus verschwendete
Benzin: Jährlich 80 Milliarden Euro!
https://www.zeit.de/2022/30/reiseverkehr-autobahn-stau-ferien-zeit
Immerhin: Mit dem Neun-Euro-Ticket und besseren Zuspruchs
beim Öffentlichen Personen-Nahverkehr kann,
so zeigt das Hamburger Rechenbeispiel,
der Auto-Stau reduziert werden:
Thomas Reitzel 08/08/2022 9:48
Schon in den späten 80ern, als man fahrplantechnisch daran ging, Fahrzeutpuffer aus den Plänen zu nehmen, hat man die Folgen unmittelbar gespürt; die Pünktlichkeit sank deutlich unter die damals obligatorischen 95 % und es wurde die Rücknahme der Maßnahmen vom operartiven Dienst gefordert. Das wurde von den Fahrplanleuten nie umgesetzt und bis heute hat man in diesen Kreisen wenig unternommen, um den Fahrplan wieder "wahr" zu machen; natürlich war das von oben auch in Verkennung der Tatsachen nie erwünscht.Ob man es jemals einsehen wird? Dabei wäre ein "wahrer" Fahrplan doch ein probates Mittel zur Steigerung der Pünktlichkeit; gerade, weil allzu viele Strecken überlastet sind!
Dieter Jüngling 03/08/2022 16:26
Sehr interessant, mit den suchenden Blicken!Gruß D. J.
Roni - raildata.info 02/08/2022 15:13
Hallo!Super!
lg,
Roni
Herbie Schneider 02/08/2022 9:15
Ich teile deine Ansicht. Es zeigt sich jetzt sehr deutlich, dass in der Vergangenheit einem zukunftsfähigem Verkehrskonzept keine bis wenig Bedeutung geschenkt wurde. Nun klemmt es an allen Ecken und Enden.Gruß Herbert
Sigbert der Eisenharte 02/08/2022 6:50
Bahn kaputt :-(Kann die Meldungen nicht mehr hören.
Will gerade auch gar nicht mehr Bahn fahren.
Allein die Zeit nach dem Unglück bei Garmisch bis zur Wiederinbetriebnahme der Strecke ist für mich unakzeptabel.
Und bei der Statistik: Züge, welche gar nicht erst ihr Ziel erreichen snd da gar nicht aufgeführt..
Und das sind gerade gar nicht so wenige.
Harte Zeiten.
VG Dirk
Bernd Freimann 01/08/2022 23:12
Die Philosophie über Verspätungen, Ursachen kosten gefällt mit besser als das Foto.Es grüßt der Bernd
Klaus Kieslich 01/08/2022 22:53
Das Problem mit der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn besteht ja seit der Bahnreform.....man hat ja da so allerhand abgebaut.Nich nur Personal sondern auch Infrastruktur.Streckenüberholungen wurden zurückgebaut,weil man die Kosten für die Weichen und deren Wartung sparen wollte.....das is nur ein Beispiel...Gruß Klaus
Burkhard Jährling 01/08/2022 22:19
Mit dem 9-Euro-Ticket staut es sich aber in den Gängen und in den Einstiegsbereichen.Ich habe keine Lust mehr zu überlegen, in welchen Zügen des Regionalverkehrs ich vielleicht noch einigermaßen akzeptabel fahren kann. Das gilt wochentags und noch viel schlimmer an den Wochenenden. Bei einigen Linien ist es kaum ratsam, an Bahnhöfen nach dem Abgangsbahnhof zuzusteigen.
Ich würde gerne mal wieder mein Fahrrad mitnehmen. Auf den "Hauptabfuhrrouten" ist die Mitnahmemöglichkeit derzeit ein Lotteriespiel.
Ich finde es furchtbar, wenn z.B. im Kölner Hbf der Bahnsteig so voller Menschen ist, dass man aus seinem Zug kaum noch herauskommt.
Ich habe auch keine Lust mehr auf Reisende, die nicht wissen, wie man sich in der Bahn benehmen sollte.
Hoffentlich ist dieser faule Zauber bald vorüber. Aber für die Politik ist dies ja ein Erfolgsmodell.
VG Burkhard
fotoralf.be 01/08/2022 21:21
Wieviel Verspätung müssen die haben, damit man sein Geld zurück bekommt und welche Züge kommen zuverlässig so spät? Wäre ja mal eine Gelegenheit, günstig 1. Klasse zu fahren. ;-)Ralf