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Sie hatte wissen wollen, wie ihm das Bild gefällt. Bereits in der Formulierung der Frage erkannte er den Stolz der Photographin. Sie weckte hohe Erwartungen und er wappnete sich für etwas ganz Besonderes, ein ganz anderes Motiv, ein ganz neues Thema vielleicht. Etwas, das es bei ihr in der Art noch gar nicht gegeben hatte.
Andererseits hatte sie gesagt, sie wollte am Wochenende ins Bordell gehen. Zum Photographieren! Darin verbargen sich vielfältige Möglichkeiten. Er konnte ihren Blick missverstanden haben. Es ging ihr gar nicht um das Bild, das Photo als Werk, nicht um ihre Leistung als Photographin. Sie war womöglich Modell gestanden und Motiv und Subjekt im Objektiv eines Freundes gewesen. Zur Muse und zum Amüsement des Lichtbildners geworden.
Wenn es so gewesen ist, was würde ihn dann erwarten? Wenn er jetzt die Datei öffnete, läge sie dann spärlich bekleidet über seinen Bildschirm ausgegossen, drapiert in eine typische Rotlicht-Szenerie?
Seine Finger zitterten als er die Maus auf das Dateisymbol bewegte. Der Doppelklick funktionierte nicht im ersten Versuch. Die Spannung zeigte deutliche körperliche Auswirkungen. Angespannt schaute er auf dem Monitor zu, wie sich die Datei öffnete.
Das war es also. Groß. Großartig! Dazu diese seltsame Balance zwischen Distanz und dichter, schwüler Atmosphäre, die ihn sofort in ihren Bann zog. Das Spiel zwischen gradlinigem und geometrischem Bildaufbau auf der einen Seite und der üppig-schwülstigen Pracht auf der anderen Seite fesselte ihn. Die gewesene Pracht, die trotz ihres heruntergekommenen Zustandes mehr als nur zu erahnen war, ließ seine Augen weiter auf die Suche gehen.
Der Bilderrahmen neben der offenen Tür erschuf ganz eigene, komplett neue Bilder, die in ihm zu laufen begannen. Der Gedanke an einen Fahrensmann, der damit seinen wehmütigen Abschiedsgruß an die längst verschwundene erste Liebe hinterlassen hatte, die hier ihr Auskommen gefunden haben mochte, stieg empor. Schon der nächste Fokus machte diese Geschichte vergessen. Der einfache Buchenholzstuhl, der übriggeblieben auf einer würdelos abgeschnittenen Orientteppichecke ohne Erwartungen und Hoffnungen komplett nutzfrei abgestellt war, beschwor neue Visionen.
Aus den mannigfaltigen Empfindungen des Betrachters kristallisierte sich das Bildnis einer wahren Madame heraus. Natürlich Blond! Sie hat langes Haar, das wogend über ihre bloßen Schultern und den tiefen Ausschnitt fällt. Sie bekommt zu wenig Luft in dem stramm geschnürten Corsagen-Oberteil. Ihre geknöpften Stiefeletten und die feinmaschigen Netzstrümpfe blitzen verführerisch unter dem gerüschten Rock hervor. Zwischen den schlanken Händen, die in ellenbogenlangen Seidenhandschuhen stecken, dreht sie eine elfenbeinerne Zigarettenspitze.
Eine Puffmutter aus dem letzten Jahrhundert, so ging es ihm sofort durch den Kopf. Als nächstes entdeckte er in seiner Projektion die beiden nymphenartigen Geschöpfe, die hinter dem kleinen Sekretär stehen und sich die schweren Vorhänge über die Schultern gehängt haben. Die Madame winkt die beiden zu sich. Schüchtern kommen die unschuldigen Geschöpfe hinter dem Schreibtischmöbel hervor und treten zögernd in den Schein des gasbefeuerten Kronleuchters. Die Madame breitet ihre Arme aus und zieht die Kokotten an sich. Alle drei lächeln ihn an. Die Patronin gibt den beiden Backfischen einen aufmunternden Klaps und schiebt sie in seine Richtung. Die jungen Dinger kommen ihm ganz zögerlich entgegen. Je näher sie kommen, desto kleiner werden ihre Schritte.
Krachend schlägt die schwarze Türe zwischen ihm und den Maiden zu. Einige Fetzen der eingerissenen Tapete aus Seidenbrokat vibrieren noch an der Wand, als der Nachhall schon längst verklungen ist. Putz rieselt aus den Lücken und überzieht den wunderbaren Jugendstil-Mosaikbodenbelag mit einer knirschenden Staubschicht. Es beginnt modrig und feucht zu riechen. Ein kalter Lufthauch umweht ihn und lässt ihn frösteln.
"Na, was ist? Wie gefällt es dir?" Ungeduldig drängte sie ihn zu einem Votum.
"Ja, gar nicht übel. Wirklich, nicht schlecht! Ist ganz nett geworden. Hast Du gut gemacht."
"Wirklich, nicht schlecht! Ist ganz nett geworden. So findest Du es also. Wenn ich Deinen norddeutschen Charme in Betracht ziehe, hieße das ins rheinische übersetzt: Lucia, das Bild ist der Hammer, absolut klasse!"
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Kugelbauchi 30/06/2013 14:45
geheimnisvoll und faszinierend!! Allerfeinste Aufnahme!!LG Susanna
PhotoMannWillich 18/03/2012 11:56
Tolles Foto, gefällt mir sehr gut.Grüße Christoph
eicblicker 04/02/2012 19:46
Ein wunderbarer Ort . Wie geschaffen , für meine Art der Fotografie .Ein guter Blick ! +++
Lg, micha
Manu65 02/02/2012 12:43
Wow! Gefällt mir sehr gut.Lg Manu
Harald . Wirtz . 31/01/2012 21:26
Tolles Foto, es ist noch etwas besonderes ,was wohl mal in diesen Räumen war zu spüren.Gruss, Harald
Anna M 30/01/2012 15:37
Tolle Arbeit!lg Anna
ZAlfred 27/01/2012 16:47
Die schwarze TürSie hatte wissen wollen, wie ihm das Bild gefällt. Bereits in der Formulierung der Frage erkannte er den Stolz der Photographin. Sie weckte hohe Erwartungen und er wappnete sich für etwas ganz Besonderes, ein ganz anderes Motiv, ein ganz neues Thema vielleicht. Etwas, das es bei ihr in der Art noch gar nicht gegeben hatte.
Andererseits hatte sie gesagt, sie wollte am Wochenende ins Bordell gehen. Zum Photographieren! Darin verbargen sich vielfältige Möglichkeiten. Er konnte ihren Blick missverstanden haben. Es ging ihr gar nicht um das Bild, das Photo als Werk, nicht um ihre Leistung als Photographin. Sie war womöglich Modell gestanden und Motiv und Subjekt im Objektiv eines Freundes gewesen. Zur Muse und zum Amüsement des Lichtbildners geworden.
Wenn es so gewesen ist, was würde ihn dann erwarten? Wenn er jetzt die Datei öffnete, läge sie dann spärlich bekleidet über seinen Bildschirm ausgegossen, drapiert in eine typische Rotlicht-Szenerie?
Seine Finger zitterten als er die Maus auf das Dateisymbol bewegte. Der Doppelklick funktionierte nicht im ersten Versuch. Die Spannung zeigte deutliche körperliche Auswirkungen. Angespannt schaute er auf dem Monitor zu, wie sich die Datei öffnete.
Das war es also. Groß. Großartig! Dazu diese seltsame Balance zwischen Distanz und dichter, schwüler Atmosphäre, die ihn sofort in ihren Bann zog. Das Spiel zwischen gradlinigem und geometrischem Bildaufbau auf der einen Seite und der üppig-schwülstigen Pracht auf der anderen Seite fesselte ihn. Die gewesene Pracht, die trotz ihres heruntergekommenen Zustandes mehr als nur zu erahnen war, ließ seine Augen weiter auf die Suche gehen.
Der Bilderrahmen neben der offenen Tür erschuf ganz eigene, komplett neue Bilder, die in ihm zu laufen begannen. Der Gedanke an einen Fahrensmann, der damit seinen wehmütigen Abschiedsgruß an die längst verschwundene erste Liebe hinterlassen hatte, die hier ihr Auskommen gefunden haben mochte, stieg empor. Schon der nächste Fokus machte diese Geschichte vergessen. Der einfache Buchenholzstuhl, der übriggeblieben auf einer würdelos abgeschnittenen Orientteppichecke ohne Erwartungen und Hoffnungen komplett nutzfrei abgestellt war, beschwor neue Visionen.
Aus den mannigfaltigen Empfindungen des Betrachters kristallisierte sich das Bildnis einer wahren Madame heraus. Natürlich Blond! Sie hat langes Haar, das wogend über ihre bloßen Schultern und den tiefen Ausschnitt fällt. Sie bekommt zu wenig Luft in dem stramm geschnürten Corsagen-Oberteil. Ihre geknöpften Stiefeletten und die feinmaschigen Netzstrümpfe blitzen verführerisch unter dem gerüschten Rock hervor. Zwischen den schlanken Händen, die in ellenbogenlangen Seidenhandschuhen stecken, dreht sie eine elfenbeinerne Zigarettenspitze.
Eine Puffmutter aus dem letzten Jahrhundert, so ging es ihm sofort durch den Kopf. Als nächstes entdeckte er in seiner Projektion die beiden nymphenartigen Geschöpfe, die hinter dem kleinen Sekretär stehen und sich die schweren Vorhänge über die Schultern gehängt haben. Die Madame winkt die beiden zu sich. Schüchtern kommen die unschuldigen Geschöpfe hinter dem Schreibtischmöbel hervor und treten zögernd in den Schein des gasbefeuerten Kronleuchters. Die Madame breitet ihre Arme aus und zieht die Kokotten an sich. Alle drei lächeln ihn an. Die Patronin gibt den beiden Backfischen einen aufmunternden Klaps und schiebt sie in seine Richtung. Die jungen Dinger kommen ihm ganz zögerlich entgegen. Je näher sie kommen, desto kleiner werden ihre Schritte.
Krachend schlägt die schwarze Türe zwischen ihm und den Maiden zu. Einige Fetzen der eingerissenen Tapete aus Seidenbrokat vibrieren noch an der Wand, als der Nachhall schon längst verklungen ist. Putz rieselt aus den Lücken und überzieht den wunderbaren Jugendstil-Mosaikbodenbelag mit einer knirschenden Staubschicht. Es beginnt modrig und feucht zu riechen. Ein kalter Lufthauch umweht ihn und lässt ihn frösteln.
"Na, was ist? Wie gefällt es dir?" Ungeduldig drängte sie ihn zu einem Votum.
"Ja, gar nicht übel. Wirklich, nicht schlecht! Ist ganz nett geworden. Hast Du gut gemacht."
"Wirklich, nicht schlecht! Ist ganz nett geworden. So findest Du es also. Wenn ich Deinen norddeutschen Charme in Betracht ziehe, hieße das ins rheinische übersetzt: Lucia, das Bild ist der Hammer, absolut klasse!"
"Bingo!"
© ZAlfred 2012
Söckchen 25/01/2012 21:10
Super mit den s/w Wänden. Kommt richtig gut.:-) Söckchen
FotoTomSG 25/01/2012 6:30
Absolut Klasse!Grüße
Thomas
R.Sliwi 24/01/2012 22:01
das ist klasse,schöner Blick durch die Tür,
toll ausgerichtet, top Bearbeitung.
Glückauf Reiner
Dorothé Straßburger 24/01/2012 21:31
sehr cool!!!!lg,
doro
Heinz-C. W. 24/01/2012 20:44
Das sieht sehr gut und interessant. VG. HeinzAgfa Scala 24/01/2012 20:31
das hat was !!!Jakob F. 24/01/2012 20:15
Super, dieser Tür-"Rahmen"!LG Jakob
Victor Zylla 24/01/2012 19:51
Ich verneige mich! Eine phantastische Aufnahme!LGB