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Fritzla


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Apotheose

Er war mein Traum,
der alte Baum.
auch meine Stütze
und oft viel nütze.
Jetzt ist er nicht mehr da,
den ich so gerne sah.
Man sägte ihn ganz einfach um.
Wie dumm!
Sonst zög' sein Tod sich lange hin,
das war nicht in der Straße Sinn.
Verschwunden ist ein Stück Natur,
Ein Markstein wohl in Feld und Flur.
Birnbaum- Lied:
http://www.youtube.com/watch?v=5StrWGkr2_w

Comentarios 3

  • Helmut - Winkel 11/03/2011 18:32



    D e r B a u m


    Einsam
    auf fernem Hügel
    ein Baum.
    In seinen Zweigen
    Rauschen und Schweigen.
    Die Äste
    schwingen wie Flügel -
    ein Traum?

    Von der Nacht umfangen,
    vermählt mit Raum und Zeit,
    geht er auf dem langen
    Weg der Ewigkeit.

    Verwurzelt in der Erde,
    gebunden an den Ort,
    der Wind ist sein Gefährte,
    trägt seine Blätter fort.

    Und morgens in den Zweigen
    ertönet manchen Tag
    der munt’re Vogelreigen,
    der helle Amselschlag.

    Es steigt die Sonnenscheibe
    und in der Mittagsglut
    da ist der Baum die Bleibe,
    wo alles Leben ruht.

    Regen fällt hernieder
    und der Tag sich neigt,
    die Vögel singen wieder
    und die Erde schweigt.

    Frei und doch gefangen,
    wie der alte Baum -
    uns’re Träume hangen
    noch in Raum und Zeit.

    Beginne, Mensch, zu leben,
    erwache aus dem Traum,
    die Wesen lichtwärts streben -
    Gott wohnet auch im Baum.

    Er lebt in jeder Blume,
    in Pflanze, Stein und Tier
    und zu seinem Ruhme
    lebt er auch in Dir.

    Einsam
    auf fernem Hügel
    ein Baum.
    In seinen Zweigen
    Rauschen und Schweigen.
    Die Äste
    schwingen wie Flügel -
    ein Traum?


    Aus: Weg zum Licht

    Frühjahr/Sommer 1978
    in Daubach/b. Montabaur

    © Walter Braunewell



    Der Kopfstand in Palermo...fand nicht statt
    Der Kopfstand in Palermo...fand nicht statt
    Helmut - Winkel

  • Helmut - Winkel 11/03/2011 18:31


    Und auch wenn dieser Baum
    n i c h t auf einem fernen Hügel
    weilte, so schien er doch sein Dasein
    majestätisch und erfurchtsgebietend in
    dieser noch fast unberührten Natur zu ent-
    falten.

    Der Anblick dieses altehrwürdigen Baumes
    wahr sicher für einen so aufrechten Natur-
    freund wie Dich, lieber Fritzl immer wie-
    der aufs Neue sehr erbaulich und
    stärkend...

    Darum möchte ich ihn - und somit
    auch Dich, lieber Fritzl, von Herzen
    gerne mit einem Gedicht würdigen, das
    zwar nicht aus meiner eigenen Feder, son-
    dern aus der meines leider inzwischen verstor-
    benen, hochgeschätzten Freundes Walter Braune-
    well geflossen ist. Doch denk ich mal, diese Worte
    werden Dir trotzdem gefallen...

    LG Helmut
  • Helmut - Winkel 11/03/2011 18:08


    Das ist s e h r schade, lieber Fritzl,
    doch können wir wohl den Lauf der
    Dinge nicht aufhalten, wie manch-
    mal auch konstatiert wird...

    Du hat Deinen Lieblingsbaum aber
    zumindest noch würdevoll in Wort
    und Bild - foto-poetisch "verewigt"...

    Ganz ausgezeichnet!!

    LG Helmut