Arctique
Skitour Hardangervidda, Februar / März 2018
Ein Hauch von Arktis, zuerst ein wenig, dann immer mehr. Eigentlich wollen wir über den Pass weiter im Hintergrund des Bildes gehen. Doch wir sind müde am späten Nachtmittag des zweiten Tages unserer Skitour auf der Hardangervidda
( flächenmäßig größte Hochebene Europas ) in Norwegen. So wappnen wir uns für die Nacht und werden an dieser Stelle unser Zelt aufbauen.
Es weht eine frische Brise bei etwa 5 Grad Minus. In der Nacht wird es stärker windig, dann stürmisch, es setzt eine immense Schneedrift ein. Gegen 5 Uhr morgens müssen wir aus dem Zelt, das Zelt droht von den Schneemengen zusammen gepresst zu werden. Wir schaufeln das Zelt bei eisigen Bedingungen frei und legen uns wieder in die Schlafsäcke.
Der Wind nimmt beständig weiter zu und schon bald ist ein Zelteingang total blockiert vom Schnee. Abermals müssen wir das Zelt verlassen, um es wieder frei zu legen. Doch es geht nicht mehr, wir können gegen die gewaltige Schneedrift nicht mehr anschaufeln. Mittlerweile wird es hell, wohl ein sonniger Tag, doch überall Schnee, Schnee, Schnee …
Es wird immer eisiger, zuerst minus 10, dann minus 20, an die minus 30° schließlich, den Wind nicht einberechnet.
Die Situation gestaltet sich langsam aber sicher gefährlich. Wir beschließen unser Lager sofort abzubrechen und zur nächsten Berghütte in etwa 10 Kilometer Entfernung mit dem Wind zurück zu gehen. Es gilt so schnell wie möglich alles einzupacken und unser Zelt abzubauen. Sekundenlange Blicke gegen den Wind lassen sich dabei nicht vermeiden. Sofort sind unsere Gesichter dann komplett vereist, Eisklümpchen in den Augen.
Wir tragen leichte Erfrierungen in unseren Gesichtern davon, die zum Glück schon wieder verheilt sind. Es war ein toller Urlaub, in der sich die Hardangervidda präsentiert hat wie sie ist, wunderschön und arktisch, dabei zuweilen ziemlich unbarmherzig ...
Körnchen71 21/04/2018 20:00
;-) heidenei.... das klingt ja mal wieder..... abenteuerlich. Und ziemlich ungemütlich .lg Tanja
luth 18/04/2018 8:19
danke für Bilder und Bericht - sehr spannend !lg luise
Skandinavienfreund 24/03/2018 5:20
Natur pur....und starkes Foto...Sicherheit geht vor!Gruß
Tschisi vom Bodensee 10/03/2018 17:21
Sicher ein beeindruckendes Erlebnis. Wow.LG Tschisi
Jan Schliebitz 10/03/2018 14:09
Eine eindrucksvolle Schilderung zu einem tollen Foto!Gruß
Jan
Briba 10/03/2018 10:52
Rein dem Bild nach, sieht alles ganz friedlich aus. Ich dachte, Ihr hebt da die Grube fürs Zelt aus. Ja, die zwei Gesichter der Natur: Wunderschön und Ruhe gebend und dann wieder mächtig und gefährlich, die eigenen Kräfte hart auf die Probe stellend.LG Briba
Ralph.E 10/03/2018 8:56
Und ich habe erst gedacht, Du suchst nur den Ersatz-Akku ;-) ... aber in der Situation noch die Zeit genommen, ein Bild zu machen, ist schon cool.Gruß
Ilse Bartels 10/03/2018 8:50
Schon beeindruckend dieser Extremurlaub. Danke für die interessante Info.VG.Ilse
Manuel Gloger 09/03/2018 21:36
Das ist schon echter Extremurkaub. Deine Beschreibung ist schon sehr plastisch und lässt uns mit empfinden. Gut, dass es euch nicht schlimmer erwischt hat. Habt ir dort gegen "The Beast from the East" gekämoft?LG Manuel
Andreas Pfanner 09/03/2018 21:24
Tore du wilde Socke, du liest doch bestimmt immer wieder mal in den Magazinen des DNT, dort ist immer wieder zu lesen daß bei Schneesturm im Fjell zum Graben einer Schneehöhle geraten wird. Aber das ist jetzt überflüssiger ´Klugscheisser Modus´ aus der warmen Stube, ich hätte es genauso gemacht, wäre genauso in diese Situation geraten, eine solch extreme Veränderung der Verhältnisse war ja nun wirklich nicht zu ahnen.Also alles richtig gemacht, finde ich.
Fotografisch natürlich wieder pralles Outdoorleben aus dem Norden, grandios und lange vermisst. Hoffe du zeigst uns noch ein paar Aufnahmen mehr von eurer Skitour.
Freue mich darauf.
Grüße, Andreas
Silvia Schattner 09/03/2018 20:48
Nur vom Lesen bekomm ich bissl Angst ... und du sprichst von tollem Urlaub ... die Geschichte ist schon spannend, mit deinem Bild wird es wieder einmal sehr lebendig.LG Silvia
Andreas Krieter 09/03/2018 20:39
Man oh man Tore,als erstes fällt mir natürlich ein ..... und dann noch ein Bild gemacht ..... irre ;-)
Gut das Ihr Euch so gut auskennt und die Gefahr auch dementsprechend einschätzen konntet. Das sind bestimmt Grenzerfahrungen die nur die wenigsten von uns so erleben. Mir würden so was von die Finger einfrieren und das währe wohl schon das Ende für mich. Denn ohne funktionierende Hände kann man sich ja überhaupt nicht mehr aus solchen Situationen retten ;-)
Das Bild ist für mich wieder Granate ..... es ist so ausgewogen in der Belichtung, das der Schnee in keinster weise überstrahlt und er hat so eine schöne Weichheit von Dir eingehaucht bekommen, das von dieser Kälte hier im Wohnzimmer nichts mehr zu spüren ist. Da hat euch der Ostwind eiskalt erwischt, das haben wir ja hierzulande auch zu spüren bekommen.
Viele Grüße und einen schönen Abend wünsche ich Dir
Andreas
Nord 09/03/2018 20:30
Dein Bild und Text sind wirklich sehr beeindruckend, wie so oft!Gruß Nord
Wilfried Humann 09/03/2018 20:16
Wow, das sieht nach Arbeit in eisiger Kälte aus. Faszinierend schön auch durch deinen spannenden Bericht! LG WilfriedDoreen A. 09/03/2018 20:10
Hallo Tore,Willkommen zurück hier! Ich freue mich wieder was von dir zu sehen und natürlich auch über deine Geschichten unter den Bildern.
;o))
Euer Urlaub war mal wieder abenteuerlich. Eisige Geschichten, die ich mit Spannung und Freude lese.
Tolles Bild! Der Bildaufbau ist perfekt und der Himmel zeigt sich im schönsten Blau.
LGr Doreen