seanachie


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Artikel 5, Grundgesetz

Das ist nun schwer für mich, das in in Bild zu packen, was ich zu sagen habe.
Letzte Woche wollte ich gern beim Fight-Club mitmachen. "Überberlichtet" war das Thema. Die Äußerungen unseres Innenministers kamen mir zum Thema grad passend. "Der Islam gehört nicht zu Deutschland", waren die Worte, die da von Herrn Seehofer ausgesprochen wurden. Ich wollte gern ein Bild dazu machen, um das Gegenteil zu beweisen. Zwar gehörten die Muslime (die Menschen) zu Deutschland, aber eben nicht die Religion. Wer so etwas äußert, kann aber auch nur den halben Menschen sehen. Nicht den ganzen.
Für eine Überbelichtung eine Steilvorlage.

In der heimischen Moschee wurde ich freundlich empfangen. Der Vorbeter sprach kein Deutsch. Es wurde übersetzt. Meine Bitte, ein Bild machen zu dürfen, wurde erst einmal verneint. Wenn ich ein Bild machen wolle, müsse ich (bei dieser politischen Lage) erst den Vorsitzenden des Intergrationsrates fragen, ob und welche Bilder ich machen dürfe. Eine eigene Meinung hatte der Vorbeter wahrscheinlch, er traute sich aber nicht, diese zu äußern.

Und nein, nicht "siehst´e"! Das liegt nicht an der Religion. Sprachlos war ich in dem Moment aber dann doch.





Independence limited
Freedom of choice is mad for you my friend
Freedom of speech is words that they will bend
Freedom with their exception
(Metallica)

https://www.youtube.com/watch?v=Rt0eukFLT2M


Comentarios 15

  • Fotobock 30/03/2018 16:42

    Ein Bild zum Nachdenken, mit Gefühlen und sehr an der Realität, was auf der Welt passiert...oft wird die Freiheit "geknebelt" - klasse Arbeit. lg Barbara
  • Gerhard Körsgen 27/03/2018 11:40

    Wenn der Vorbeter dich einfach so zugelassen hätte hätte er sicherlich Ärger kriegen können.
    Das hat natürlich nichts mit dem Islam an sich zu tun.
    Wenn man so bei den Christen nachfragt wie Du das bei den Moslems getan hast wird die Antwort ähnlich lauten.
    Letztlich ist es so (und da ist jetzt wiederum mein Turn zur streetfotografie): man muss die Bilder einfach MACHEN, auch auf die Gefahr hin Ärger bekommen zu können, denn wenn man nur genug Leute fragt wird es IMMER jemanden geben der dagegen ist - meist ohne von Fotografie/ Gestaltung/Jpurnalismus/ Kultur dahingehend irgendeine Ahnung zu haben.
    Denn wenn man die Bilder NICHT macht fehlt hinterher etwas - das bildnerische Gedächtnis wie es war UND das Bewahren der Kultur.
    Ich hoffe ich bin dir thematisch nicht zu sehr abgeschweift, aber das war ein Aspekt den ich dazu als Ergänzung passend fand.
    LG.
  • Brita H. 26/03/2018 22:53

    Dein Bild bringt zum Nachdenken. Wir haben die Freiheit, müssen aber aufpassen, dass andere diese Freiheit, die du in deinem Bild zum Ausdruck bringst, nicht verwenden um uns unsere Freiheit zu nehmen....
    VG
  • Anette Z. 26/03/2018 22:40

    Ein sehr gut gemachtes Bild. Die Emotionen kommen gut rüber. Sowohl im Bild des Menschen als auch in seinem Schatten. Direkt vor dem Text … Die alte Schreibmaschine dazu … soll wohl zeigen, dass dieser spezielle Artikel schon altehrwürdig ist aber immer noch nicht an Bedeutung verloren hat.

    Zur Geschichte mit der Moschee … Tja, Meinungsfreiheit ist so ne Sache. Notwendig ist sie – aber andererseits kann sie auch missbraucht werden. Ich habe mich schon gefragt, ob die Ablehnung deiner Bitte jetzt mit extremeren Strömungen im Islam zu tun hat oder mit den schlechten Erfahrungen der islamischen Gemeinde mit Deutschen… Beides kann ich mir gut vorstellen.

    Was mich diese Woche ähnlich bewegt hat, war ein Fernsehbericht über einen blinden Schüler, der dieses Jahr an unserer Schule Abitur gemacht hat. Da wurde hochgelobt, wie viel für den Jungen doch getan wurde. Er hatte einen Stab von bis zu 4 Schulbegleitern. Ständig! Alles Lernmaterial wurde in Blindenschrift übersetzt. Einen Laptop mit Lese/Schreibgerät für Blindenschrift gab es auch. Plus Extraunterricht vom LK-Lehrer
    Und während der Bericht gedreht wurde, habe ich wahrscheinlich gerade in der Physik 3 Tische repariert. Der Hausmeister kann das nicht machen. Die Metalldübel für die Schrauben sind alle und deshalb brechen die immer wieder raus und die Tischplatten gehen ab. Die Stadt rückt kein Geld raus, bevor der neue Haushalt nicht verabschiedet ist. Also habe ich die Löcher in der Tischplatte mit Heißkleber ausgegossen und dann Schrauben rein gedreht. Wie lange das hält, ist offen.
    Und mein Gedanke war dabei: Wieso ist für einen einzigen Schüler so viel Geld da und für die anderen 1000 reicht es nicht mal für Dübel?
    Und dann kam die Frage, ob ich mich jetzt „politisch inkorrekt“ verhalten habe, weil ich ja was gegen einen Behinderten gesagt habe. Das ist mir aber ehrlich gesagt auch egal.
    Gruß, Anette
  • xDreamer 26/03/2018 22:20

    Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Diktator! Phantastische Arbeit zu einem zeitkritischen Thema!
    VG Detlef
  • Claudy B. 26/03/2018 17:42

    ...welch ein Thema! Es bewegt uns alle und es scheint sich jeden Tag mehr zu verschärfen.
    Um so besser, dass du es bildnerisch hier verarbeitest.
    Ein gutes Bild!
  • Klaus May Bilderwelten 26/03/2018 5:51

    bezugnehmend auf artikel 5 sage ich das ist gut so!!!
    wir haben eine meinung und die freiheit!
    andere nicht.
    was einem zu denken geben sollte ist das gewisse strömungen andersdenkende immer unterdrücken wollen und zu drastischen methoden greifen.
    klasse deine arbeit die zum drüber nachdenken anregen sollte!
    LG
    Klaus
  • Jo Worker 25/03/2018 22:48

    tolle arbeit lg jo
  • Lila 25/03/2018 22:13

    kommt darauf an in welchem Staat Du lebst ... man muss sich wundern wo einem überall der Mund verboten wird !!!
  • 13. Fee 25/03/2018 20:28

    Zum Themenbild fällt mir sofort ein:
    Ein Zitat von Voltaire:
    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

    Zum Composing:
    Da ist sie, die alte Schreibmaschine!
    Schön, dass Du sie zeigst.

    Du hast den Inhalt Deiner Aussage in Bilderworte umgesetzt, die mich berühren.

    Sprachlos dürfen wir nicht werden, sein,
    auch wenn wir es immer wieder sind.....

    Lieben Gruss an Dich
    Fee
  • KarinDat. 25/03/2018 20:16

    Ich finde, dass du die Aussage perfekt in das Bild gepackt hast.Ich bin echt begeistert.
    Du machst halt keine halben Sachen- und das finde ich gut!
  • Briba 25/03/2018 19:32

    Zum Bild: Fantastisch gemacht! Und auch ohne weitere Worte sehr anregend. Da es sich um ein Zitat aus dem deutschen Grundgesetz handelt, kommen die Gedanken natürlich automatisch auf die Lage in unserem Land. Meinungsfreiheit haben wir zum Glück sehr wohl. Das ist gut so. Zum Thema gehört der Islam zu Deutschland. Ich finde die Frage an sich gar nicht nötig. Jeder, der in Deutschland lebt, gehört zu Deutschland. Allerdings hat sich auch jeder, der hier lebt, an unsere Gesetze zu halten. Zuallererst an das Grundgesetz. Und was die Begegnung mit dem Vorsteher der Moschee betrifft: Es ist kein gutes Zeichen, wenn man in einem Land lebt und dessen Vorzüge geniest, aber die Sprache des Landes nicht lernen will. Man schottet sich ab und kommuniziert nur in seiner eigenen Community. Über Sprache läuft Austausch untereinander.
    LG Briba
    • seanachie 25/03/2018 20:23

      Ja, ich gebe dir mit der Sprache Recht. Ich beobachte das auch oft in der Schule, dass es Menschen gibt, die hier schon lange wohnen, aber nicht wirklich bemüht sind, die Sprache zu lernen (oder weiterzugeben). Bei dem Vorbeter ist es, glaube ich, etwas anders. Soweit ich weiß, wird der hier regelmäßig und systhematisch ausgetauscht, gerade damit sie sich nicht so integrieren. Das habe ich aber nur aus dritter Hand gehört und müsste mal recherchiert werden.
  • Garrulus glandarius 25/03/2018 15:45

    Sehr guter Einfall! Die gute alte Schreibmaschine gefällt mir dabei besonders - auch der Artikel 5 ist ja keine Erfindung der letzten Jahre ... und was man schwarz auf weiß liest, muss ja schließlich stimmen! Aber die Maschine heißt "Progress", also "Entwicklung", "Fortschritt", "Voranschreiten" etc. - der Sinngehalt der getippten "Regel", ist er auch dem Wandel unterworfen? Auslegungssache? Dem Zeitgeist anzupassen? Sehr komplex das ganze. Rein visuell würde mir das Bild vielleicht noch besser gefallen, wenn Du es bei dem Schatten links belassen hättest - allerdings hätte man am Schatten allein sicherlich den Knebel schlecht erkannt. Wäre vielleich mit einem Maulkorb gegangen, da hätte man den Schatten der Vergitterung gesehen (hat man aber normalerweise auch nicht immer zur Hand). Ganz prima!