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Heute haben wir von unserem lieben Freund Lothar Abschied genommen.

Wir lernten Lothar und seine Frau damals durch die Tierschutzaktion kennen,
als in Gera das Gesetz des Katzenfütterverbotes beschlossen wurde.
Ihr werdet euch sicher noch daran erinnern, dass wir Tierfreunde es damals schafften,
diese unsinnige Anordnung wieder aus der Stadtordnung zu streichen.


Es war eine sehr bewegende Trauerfeier und genau als die Urne in das Grab versenkt wurde,
spazierte plötzlich ganz unbekümmert eine gestreifte Mieze am Grab entlang.
Sie blieb einen kurzen Augenblick stehen, schaute in das Urnengrab hinein,
miaute, und blieb dann am Wegesrand in der Sonne sitzen.
Die ganze Zeit über saß sie da und putzte sich, solange
bis alle Angehörigen und Freunde am Grab vorbei gegangen waren.
Dann stand sie auf und schlenderte Schwanzwedelnd davon.

Ich habe so etwas noch nie erlebt, denn das passte alles ganz wunderbar zusammen.
Lothar war ein so großer Katzenfreund, er betreute Jahrelang zusammen mit Freunden eine Futterstelle.
Er half so vielen Tieren in Not, finanzierte aus eigener Tasche so manche Kastration oder TA Betreuung und scheute keine Mühen oder Kosten.

Der Bestatter erklärte uns nach der Feier, dass die gestreifte Mieze ganz in der nahegelegenen Wohnsiedlung ein schönes Zuhause hat
(sie trug auch ein Halsband) aber öfter mal über den Friedhof streift.
Dass sie gerade an Lothars Grab vorbeimarschierte, während seine Urne in die Erde gelassen wurde, war gerade so,
als ob sie im Namen aller Katzen "Danke" und "Leb wohl" sagen wollte.

Für mich war das der emotionalste Moment der ganzen Feier und ich glaube daran, dass das kein Zufall war.