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Astro-Nebel und Sterne im Sternbild Einhorn: Konusnebel/Weihnachtsbaum-Sternhaufen und Umgebung

Astro-Nebel und Sterne im Sternbild Einhorn: Konusnebel/Weihnachtsbaum-Sternhaufen und Umgebung

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Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie


Premium (Basic), Hochsauerland (NRW)

Astro-Nebel und Sterne im Sternbild Einhorn: Konusnebel/Weihnachtsbaum-Sternhaufen und Umgebung

NGC 2264 mit dem Konusnebel und dem Weihnachtsbaum-Sternhaufen ist ein Sternentstehungsgebiet in unserer Milchstraße im Sternbild Einhorn (Monoceros) und befindet sich ca. 8 Grad oberhalb des deutlich leuchtstärkeren Rosettennebels (siehe u.a. mein Astrofoto des Rosettennebels aus dem letzten Jahr).
Die Entfernung von NGC 2264 von unserem Sonnensystem beträgt etwa 2600 bis 2700 Lichtjahre. (Wir blicken mit diesem Astrobild somit wie immer in die Vergangenheit; das hier eingefangene Licht stammt etwa aus der Zeit, als auf der Erde die Stadt Rom gegründet wurde und das spätere römische Reich gerade erst im Entstehen war. ;-) ).
Diese Astronebel-Region besteht einerseits aus rötlichen Emissionsnebeln (H-II -Nebel), die vom energiereichen Licht neuer Sterne selbst zum Leuchten (vorwiegend mit der markanten roten
H-Alpha-Wellenlänge) angeregt werden.
Durchmischt bzw. im Vordergrund liegen in der gesamten Region jedoch dunkle, interstellare Staubwolken, die das dahinterliegende Licht absorbieren und insbesondere den aufgrund seiner Form recht markanten Konusnebel darstellt, hier zu sehen im oberen mittleren Bereich des Bildes. (Irgendwie auch an den geöffneten Schnabel eines Vogels erinnernd.)
Wo die sonst undurchsichtigen Staubwolken nahe bei jungen heißen Sternen liegen, reflektieren sie auch deren Sternenlicht und bilden vorwiegend im bläulichen Licht scheinende "Reflexionsnebel" bzw. durch Vermischung mit den rot leuchtenden Emissionsnebeln sgt. "diffuse Nebel". Aus der H-II Region entstehen wiederum viele farbenprächtige Sterne (vorwiegend blau schimmernd, charakteristisch für junge, sehr heiße Sterne). Die markanten hellen Sterne in der Umgebung des Konusnebels bilden wegen Ihrer Konstellation, die etwas an einen mit Weihnachtskugeln behängten Weihnachtsbaum erinnert, den danach benannten Weihnachtsbaum-Sternhaufen, welcher von blaülichen Reflexionsnebeln und roten H-II-Gebieten umgeben ist.
Auf dem Bild befinden sich u.a. noch zwei weitere offene Sternhaufen: "NGC 2259" (etwas oberhalb des unteren Bildrands und ca. 1/3 vom linken Bildrand entfernt) und "Trumpler 5" (in der linken Bildhälfte etwa auf 1/3 vom oberen Bildrand und 1/5 vom linken Bildrand entfernt zu finden), deren Entfernung jedoch deutlich größer als die von NGC 2264 ist (ca. 12000 bzw. 11000 LJ). Ferner sind einige weitere Dunkelnebel auf dem Bild erkennbar, am auffälligsten sind dabei LDN 1602-1604 in der linken unteren Bildhälfte zu erkennen mit ihrer dreieckig nach oben spitz zulaufenden Form. Am oberen Bildrand, etwa 1/3 vom linken Bildrand entfernt, fällt ferner noch der kleine aber markante Nebel NGC 2261 ("Hubbles Veränderlicher Nebel", Entfernung ca. 2600 LJ) auf.
Weitere Infos zur Aufnahme-Ausrüstung und zu den Einzelaufnahmen:
Teleskop: TS-APO 704, Brennweite 331 mm (mittels Reducer TS-RED279, f/4.74)
Gesamtes Gesichtsfeld: 2,5 x 3,7 Grad: Das entspricht einer scheinbaren Brennweite von ca. 360 mm (bezogen auf APS-C-Sensor) und stellt ein ähnlich großes Gesichtsfeld wie z.B. bei meinen Astrobildern der Andromeda-Galaxie oder des Cirrus-Nebel Komplexes dar sowie ein etwas größeres Gesichtsfeld wie bei meinem vorherigen Astrobild des California-Nebels.
Montierung: Cel. AVX, Auto-Guiding mit Lacerta MGEN 2.2, Kameras: unmodif. CANON EOS 760d UND astromodif. SONY NEX 5
Filter: 8,5 nm O-III(Baader), 7nm H-Alpha (Baader)
Einzelaufnahmen:
Für H-Alpha (Farbzuordnung: Rot-Kanal):
Modif. Sony Nex 5, H-Alpha, IS0 200
47 x 280 sec 50 x 140 sec 1 x 566 sec 3x310sec
(gesamt H-Alpha: 6,02 Stunden)

Für O-III- und Reflexions-Nebel- Komponenten (Farbzuordnung: Blau- und Grün-Kanal):
Modif. Sony Nex 5, IS0 200, O-III : 9 x 280 sec
EOS 760d (ohne Astromodif.), ISO 1600, O-III: 12 x 280 sec 36 x 140 sec
(gesamt O-III: 3,03 Stunden)
Für Sternfarben (Farbzuordnung: RGB entsprechend natürlichen Sternfarben):
EOS 760d (ohne Astromodif.), ISO 400, OHNE Filter: 29 x 70 sec
(gesamt für Sternfarben: 0,56 Stunden)

Gesamte Belichtungszeit für das Bild : 9,61 Stunden.

Bias- , Darks-, und Flat-Korrektur, gestackt in Fitswork, bearbeitet in Fitswork und DPP4,
Aufnahmedaten: 14.02., 18.02., 14.03., 15.03., 19.03., 20.03., 21.03., 06.04.,11.04.,05.05.2018
loc: 51.3°n.Br., 310 m NHN
Viel Freude mit diesem Astrobild und LG, Dirk

Comentarios 40

  • Anne Berger 30/09/2019 21:28

    Sieht total beeindruckend aus! 
    LG Anne
  • Roman Dullek 07/04/2019 8:11

    Wieder eine beeindruckende Aufnahme in bester Qualität. LG Roman
  • Achim Oetzel 05/12/2018 13:27

    Hier ergänzen sich zwei Hobbies exzellent.
    VG Achim
  • Helmut Eric Bender 22/09/2018 17:57

    Es ist für mich unfassbar, wie man so ein tolles Foto zustande bringt!
    Die 760 D habe ich schon mal....;-))
    LG Helmut
    • Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 23/09/2018 19:35

      Vielen Dank Helmut für Fav., Lob und deinen Kommentar zum Bild. Ja, es ist schon faszinierend, was heutzutage mit normalen DSLRs für jedermann in der Astrofotografie möglich ist. Selbst ohne Astromodifizierung - . (Wobei es für die roten Bereiche (H-II-Gebiete) durchaus enorme Vorteile hat, den IR-Filter zu entfernen, wie ich inzwischen selbst bestätigen kann und auch bei diesem Foto durchaus einen großen Beitrag hatte.) Doch ein Großteil meiner früheren Astrofotos wurde sogar ausschließlich mit der (unmodif.)760d gemacht. Brauchst also "fast" nur noch ne Nachführung  und dann ran . ;-). LG, Dirk
  • JOKIST 12/09/2018 22:24

    Ein klasse Foto, da passt einfach alles.

    Ingrid und Hans
  • Komposti 12/09/2018 21:41

    Sehr beeindruckend ... gefällt mir ... Top :-)

    HG Komposti
  • Alwina ll. 04/08/2018 18:40

    Dazu fällt mir nur eins ein...Beeindruckend...
  • ernst123 30/07/2018 12:36

    Hallo Dirk, wo ist Dein Blutmond?
    VG Ernst
    • Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 31/07/2018 21:18

      Hallo Ernst, tja, wo ist er ? ich würde sagen in meinem Kopf - und natürlich 1000 de Male von anderen fotografiert. So auch bei dir- wie ich gerade gesehen habe. Sehr schön mit See und Mars. Gehört schon zu den besseren Mofi/ Blutmond-Fotos, die man zur Zeit in der FC findet. Bei mir selbst war nichts mit Blutmond: sind Freitag Abend Richtung Niederlande unterwegs gewesen, und je näher wir der Küste kamen, umso diesiger und dann bewölkter wurde es ausgerechnet an dem Abend. Als wir gegen 23 Uhr da waren, habe ich ihn gerade noch durch vorbeiziehende Wolken durchschimmern sehen und dann fing ja auch schon die helle Phase wieder an ... . Immerhin das konnte ich noch ein paar Sekunden halbwegs sehen (bzw. erahnen), doch für ein Foto war es sinnlos, obwohl ich meine Minimal-Ausrüstung schon in der Hand hatte. Egal. Gibt ja genug Fotos im Netz. Die nächste Mondfinsternis kommt bestimmt, und bis dahin konzentriere ich mich weiter auf Deep-Sky Astro-Nebel und co.  ... (vielleicht demnächst auch mal auf die Planeten, insbes. Mars, wo er zur Zeit schon so günstig steht ...)    :-) .LG, Dirk
  • ernst123 27/07/2018 1:09

    Hallo Dirk, das ist mal wieder "hohe Schule"! Einfach beeindruckend schön und faszinierend! Ich seh´schon, ich muss da mal tiefer einsteigen :-)
    VG Ernst
    p.s. Ich hoffe, Du bist heute abend auch unterwegs und zeigst uns Deine Sicht auf den "Blutmond" :-)
    • Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 31/07/2018 21:07

      Hallo Ernst, recht herzlichen Dank für deinen Kommentar. Schön, wenn auch dieses Bild beeindruckt und fasziniert. Ja, mit der Zeit kommt man da schon tiefer rein :-). Zum "Blutmond": siehe oben  . Viele Grüße, Dirk
  • struz 27/07/2018 0:22

    Auch wieder sehr beeindruckend was du hier uns zeigst.
    Gruß Struz
  • Martin-X 14/07/2018 15:26

    Erstklassig ! Du verstehst dein Handwerk :-)

    VG Martin
  • Thomas Kast 13/07/2018 17:15

    Es fasziniert mich immer wieder, wieviel Zeit dahinter steckt. Da stellt sich die Frage, wie oft 'versaut' dir schlechtes Wetter bzw aufziehende Wolken deine Fotos?
    • Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 22/07/2018 12:00

      Hallo Thomas, vielen Dank für dein Lob und Kommentar. Das mit dem Wetter ist natürlich so eine Sache. Die Anzahl der Nächte, in denen es in unseren Breiten wirklich ideal ist, ist schon recht überschaubar (ich schätze mal, so um die 20 im Jahr- zumindest für ein paar Stunden pro Nacht). Und wenn es dann wirklich wolkenfrei ist, scheint vielleicht der Mond (zu hell) - dann macht es selbst mit Schmalbandfiltern nur noch eingeschränkt und wenn es auf Vollmond zugeht gar keinen Sinn mehr für Deep-Sky- Astrofotografie. (Oder selbst das passt alles, doch ich muss am anderen Tag früh raus zur Arbeit und baue daher auch schon mal die ganze Ausrüstung vorzeitig wieder ab, obwohl der Himmel eigentlich "astrofotografisch himmlisch" ist ... .) Als Astrofotograf schaut man vermutlich noch viel häufiger nach der Wetter-(und insbesondere WOLKEN-) Vorhersage als andere Menschen. Oft passen die Vorhersagen ab ein paar Stunden vorher ganz gut. Doch gerade hier bei mir im oberen Ruhrtal zieht dann gelegentlich doch auch mal unangekündigter Nebel auf. Die Fotos sind damit nicht versaut. - Aber die Aufnahmesession. - Es heißt halt wieder Warten auf die nächste Gelegenheit. Denn dann wird unterbrochen  oder ist die Aufnahme-Session ist damit sogar ganz gestorben . Du merkst, man braucht schon eine recht hohe Frustrationsschwelle... . Doch umso faszinierender ist es, solche Astrobilder dann doch irgendwie (eigentlich immer über viele Nächte verteilt) am Schluss doch noch hinbekommen zu haben. Und das motiviert enorm für die nächste Aufnahme-Session (aber oft wieder mit der zusätzlichen Herausforderung, dass das Wetter lokal eben doch was anderes macht, als die Satellitenbilder für die Bewölkung vorhergesagt haben - Es bleibt immer extrem spannend. In mehrfacher Hinsicht. ... . :-) LG, Dirk
    • Thomas Kast 22/07/2018 13:42

      Danke fürs Erklären, Dirk. Sowas in der Richtung dachte ich mir. Bei den Polarlichtern ist es ähnlich, obwohl der benötigte Zeitraum kürzer ist. Ja, die Wolkenvorherage ist eines meiner wichtigsten Bookmarks :) Viele Grüsse,
      Thomas
  • Rita1 12/07/2018 21:42

    Genial fotografiert! Kompliment für dein Können!
    LG von Rita
  • Bastian Humpert 10/07/2018 0:01

    Hallo Dirk,
    super geworden, der Konusnebel.
    Wie ich sehe, stackst Du auch mit Fitswork? Funktioniert bei Dir der DSS auch nicht richtig?
    VG, Bastian
    • Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 10/07/2018 21:46

      Hallo Bastian, schön wieder von dir zu lesen und vielen Dank !
      Ja, ich habe von Anfang an, als ich mit der Astrofotografie vor etwa 2 Jahren angefangen habe, mit Fitswork gestackt und auch immer viel in Fitswork ausprobiert und mit der Zeit dazu gelernt. Bin doch recht begeistert von diesem Tool. Zu DSS (oder auch anderen Programmen) kann ich leider nichts sagen, da ich nie was anderes als Fitswork getestet habe. lg, Dirk
    • Bastian Humpert 11/07/2018 23:42

      Hi Dirk,
      ja, ich bin von Fitswork auch begeistert. Ich habe Fitswork eigentlich, weil man damit gut Mosaike erstellen kann. Ich habe auch andere Programme ausprobiert, aber mit Fitswork habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht.
      Als ich dann mit Deep-Sky angefangen habe lag es natürlich nahe, auch mit Fitswork zu stacken.
      VG, Bastian
  • Snowdog68 09/07/2018 13:08

    Bin wieder hin und weg!
    • Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie 10/07/2018 21:37

      vielen Dank Sonja für dein Lob und dein "hin und weg". Freut mich aber, dass du immer wieder bei meinen Bildern vorbei schaust und hoffe, das bleibt so - (nach jedem weg wieder ein hin :-) ) . LG, Dirk