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Auch große Kamelherden …

Auch große Kamelherden …

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Georg Klingsiek


Premium (Pro), Petershagen

Auch große Kamelherden …

… gibt es in der mongolischen Wüstensteppe. Ohne sie wäre menschliches Leben dort nicht möglich! Damit kommt diesen Tieren eine ganz zentrale Bedeutung zu.

Für „Wissbegierige“ hier ein paar Infos. Es folgen dazu weitere Fotos.
In Zentralasien lebt das Baktrische Kamel, das auch Trampeltier genannt wird. Es hat im Gegensatz zu den in Nordafrika und Arabien verbreiteten einhöckrigen Dromedaren zwei Höcker.
Durch seinen Körperbau und seine Lebensweise ist es ideal an die Klimaverhältnisse der Gobi angepasst. Mit einer Schulterhöhe von etwa zwei Metern und seinen langen Beinen befindet sich der
Körper weit genug über dem heißen, wärmeabstrahlenden Boden. Schwielen an den Knien und der Hinterseite der Oberschenkel ermöglichen das Liegen im heißen Sand. Die breitflächigen Füße verhindern das Einsinken in weichen Sand.
Bei starkem Wind kann das Kamel seine Nüstern verschließen. Lange Wimpern verhindern das Eindringen von Sand in die Augen und sollte doch einmal Sand hineingelangen, sorgt starker Tränenfluss dafür, dass er wieder ausgespült wird. Durch die gespaltene Oberlippe können Kamele auch trockene und dornige Zweige abreißen und durch starken Speichelfluss gut zerkauen. Kamele sind also, was ihre Nahrung angeht, sehr genügsam.
Auch ihr Wasserverbrauch ist gering. Durch die Einschränkung ihrer Atmung auf acht Atemzüge
in der Minute und die Erhöhung ihrer Körpertemperatur auf 42 °C schränken sie die Verdunstung sehr stark ein. Sogar dem Kot wird im Darm noch Wasser entzogen. So können Kamele bis zu zehn Tage ohne Wasseraufnahme auskommen. Steht wieder Wasser zur Verfügung, saufen sie bis zu 100 Liter in zehn Minuten. Das Wasser wird allerdings nicht – wie oft angenommen – in den Höckern gespeichert, sondern in den speziell ausgeprägten roten Blutkörperchen. Die Höcker sind Fettspeicher und bilden somit Energiereserven.
Das Fell der Kamele schützt vor Kälte und Hitze gleichermaßen und liefert wertvolle Wolle – bis zu sieben Kilogramm pro Jahr. Der Mist der Kamele wird als Heizmaterial verwendet. Er führt auf Grund
seiner Trockenheit nicht zu Rauchentwicklung und hat einen hohen Heizwert. 100 kg Mist sind
etwa so heizwertreich wie 80 kg Holz vom in der Wüste wachsenden Saxaulstrauch.
Die Bedeutung als Lasttier ist gegenüber früher geringer. Heute ersetzen Lkw diese Funktion. In
unwegsamem Gelände sind Kamele aber unschlagbar. Sie liefern den Nomaden zudem Milch für die Käseherstellung.

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