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Auch 'ne Art von Stereo

Auch 'ne Art von Stereo

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Bernd Dietrich


Free Account, Hamburg

Auch 'ne Art von Stereo

Hüftgelenk: heil-krank-Prothese. Perspektivwechsel bei Kopfbewegung von links nach rechts.
Mangels einer besseren Rubrik pack' ich's mal hier rein. 3-Phasen Hologramm aus eigener Herstellung. Nach autodidaktischer Selbstschulung frühe HeNe-Laser Experimente von 1991 auf eigenem schwingungsgedämpften Tisch im Keller. Wegen des Wahnsinnsaufwands bin ich dann doch reumütig wieder zur Fotografie zurückgekehrt ;o).
Aber spannend war's trotzdem!

Seit April 2016 ist die FC nicht mehr mein fotografisches Zuhause. Meine bisherigen FC-Fotos und viele neue Bilder findet ihr jetzt unter https://bernis-bilderwelt.de

Comentarios 4

  • Hermann A. 18/05/2009 14:18

    Hallo Bernd,
    ich habe mal vor vielen, vielen Jahren in meiner Referendarzeit (jetzt bin ich in Pension) Hologramme gemacht (nur in rot). Ich dachte, ich würde in meinem Leben noch einmal dazu kommen, aber das wird wohl nichts...
    Mit der Fotografie geht's einfacher!
    (Mit dem Wegwerfen sind die in den Instituten auch immer schnell beihand. So war dann der schwere Tisch von einem Tag auf den anderen nicht mehr da.)
    Gruß Hermann
  • Bernd Dietrich 29/12/2007 19:58

    Hi Peter,

    genauer gesagt, dürfen sich die Weglängen der beiden Laserteilstrahlen während der Aufnahme (immerhin um die 5 Min.) nicht verändern. Denn nur wegen der Kohärenz (absolute Gleichtaktigkeit) der Lichtschwingungen entstehen stehende Interferenzen. Jede noch so geringe Störung löscht das informationstragende Muster aus und die Aufnahme ist zerstört und völlig wertlos.

    Noch schwieriger werden die Anforderungen bei einem Mehrphasenhologramm wie oben abgebildet. Hier werden nacheinander in EINER Filmschicht drei verschiedene Motive/Objekte übereinanderbelichtet. Getrennt sind die Informationen nur durch die Aufnahmegeometrie (wenn dann auch nur eine Aufnahme 'verwackelt' kann man das Ding auch wegwerfen). Deswegen sind die oben gezeigten Bilder auch keine drei getrennten Hologramme, sondern die Informationen eines Einzigen, die sich je nach Anschauungswinkel dem Betrachter darbieten.

    Für einen Amateur sind die geschilderten Sachzwänge auch wirklich nur sehr aufwendig einzuhalten, deswegen habe ich dieses Hobby auch schon vor Jahren wieder aufgegeben ;o).

    Viele Grüße

    Bernd
  • Peter Gobber 29/12/2007 17:33

    Super erklärt - mir aber immer noch zu hoch.
    Aber unheimlich interessant. Dass man als Laie sich mit solchen Experimenten herumschlagen kann, wusste ich nicht.
    Warum darf der Aufnahmetisch sich nicht mehr als Lambda/4 bewegen?
    Peter
  • Bernd Dietrich 29/12/2007 14:08

    Trotz der hohen Klickzahl in kurzer Zeit, scheint Vielen der fotografische Kontext eines Hologramms in der FC nicht ganz klar zu sein. Deswegen ist eine kleine Erläuterung vielleicht angebracht ;o).

    Die Herstellung eines Holos ist - von der Aufzeichnung mal abgesehen - zumindest in der Trägerverarbeitung eigentlich ein rein analoger Schwarz/Weiß-Prozeß. Das Trägermaterial ist eine äußerst feinkörnige Silberhalogenidschicht, aufgebracht auf Film oder Glas. Wegen der extremen Feinkörnigkeit, die für die notwendige Auflösung von > 6000 Linien/mm Voraussetzung ist, beträgt die Schichtempfindlichkeit lediglich etwa -8° DIN. Dies setzt natürlich zur Schwärzung eine kräftige Lichtquelle oder eine lange Belichtungszeit voraus, während der sich der Holografie-Aufbau um nicht mehr als ein Viertel der Lichtwellenlänge bewegen darf.

    Im Gegensatz zur Fotografie werden nun aber keine flachen Schwarz/Weiß-Abbilder des Objektes per Objektiv auf die Schicht projiziert, sondern es wird die extrem feine Interferenzstruktur zweier Laserstrahlen in der Schicht abgebildet. Das Licht der einen Laserquelle trägt, da es vom aufzunehmenden Objekt reflektiert wird, vereinfacht ausgedrückt die Information über die Struktur und die Tiefe des Objektes mit sich. Durch die Interferenz mit der zweiten, sich unbeeinflußt kugelförmig ausbreitenden Laserlichtwelle ergibt sich ein streifiges Hell/Dunkel-Muster (grob ähnlich wie die bekannten Newton-Ringe, aber viel, viel kleiner), welches die Fotoschicht entsprechend schwärzt.

    Der nachfolgende Prozeß ist schon wieder rein fotografisch-chemisch, d.h., die Schicht wird mittels eines geeigneten Feinstkornentwicklers entwickelt und fixiert. Als zusätzlicher Schritt kommt noch eine Bleichung hinzu, die die geschwärzten Stellen wieder durchsichtig macht. Diese ehedem geschwärzten, nun aber durchsichtigen Interferenzbereiche haben aber gegenüber den ungeschwärzten Stellen der Schicht einen anderen Brechungsindex. Und hierin liegt das ganze Geheimnis der Holografie. Wieder mit (Laser-)Licht bestrahlt, rekonstruiert sich aus den Brechungen und Beugungen des Lichtes an diesen Strukturen das realistisch erscheinende, dreidimensionale Aufnahmeobjekt - scheinbar zum Greifen im Raum stehend.

    Man sieht: Alles nur ein bißchen Dunkelkammerarbeit und ein klitzekleines Bißchen Zauberei ;o))

    Bernd

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