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Aufsehen



Ich war mal, um über meinen Schatten zu springen, in Frankfurt auf der Zeil unterwegs und hab mir fest vorgenommen, Bilder von einem Bettler zu machen, die authentisch und nicht so "von oben herab" wirken. Also mal losgestreunt und auf prompt auf dem Weihnachtsmarkt einen passenden Kandidaten gefunden Winken
Ich muss doch zugeben, dass es anfangs ein wenig an Überwindung kostet, einfach jemanden anzusprechen und zu fragen, ob man sich dazusetzen und Fotos schießen kann. Nichtsdestoweniger habe ich mich - nachdem mich sein Hund beinahe angefallen hat und wir daraufhin die Polizei beruhigen mussten, es sei nicht passiert - neben ihn gesetzt.
Es ist einfach göttlich, wie anders die Passanten einen betrachten, bloß weil man auf dem Boden sitzt; ich habe gute 2 Stunden dagesessen und mit ihm geredet und durfte feststellen, dass er wesentlich umgänglicher war, als die Menschen um ihn herum, die mir noch nicht einmal auf meine Frage nach der Uhrzeit antworteten, sondern einfach stur weiterliefen.

Comentarios 1

  • Tim Brüning 15/01/2007 22:18

    Ein sehr authentisches und durch die leichte Grobkörnung wirkungsvolles Portrait. Auch der Schärfeverlauf kommt sehr gut.

    Ein Lob an Dich, dass Du den Schritt gewagt hast, Dich zu ihm zusetzen und Dir Zeit genommen hast, die Welt quasi mit anderen Augen zu sehen, wofür auch dieses Foto ein Zeugnis ist. Eine Form von "sozialem Relativismus", wie ich es nennen möchte, der sicherlich einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen hat.

    Viele Grüße, Tim