Aus Liebe zum Detail...

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Postkutschen

Postwagen und Kutschen prägten annähernd drei Jahrhunderte lang das Straßenbild in Deutschland. Die Museumsstiftung verfügt über einen einmaligen Bestand von 48 Postkutschen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, darunter Personenpostwagen, Güterpostwagen, Karriolpostwagen, Paketzustellwagen, Landbriefträgerwagen und Postschlitten.

Ab 1650 begann die Post mit der Einrichtung regelmäßig verkehrender Postkaleschen. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts entstand ein flächendeckendes Verkehrsnetz. Die Kutschen verkehrten meist mehrmals in der Woche. Die Fahrpost institutionalisierte das Reisen: Jeder Reisende konnte sicher sein, am nächsten Ort fahrplanmäßig weiterbefördert zu werden.

Doch schlechte Straßen, unbequeme Kuschen und langsames Fahrtempo machten das Reisen beschwerlich. 1821 wurde die Schnellpost eingerichtet. Ein knapper Fahrplan diktierte nun das Reisen: Statt 40 Stunden brauchte man von Frankfurt nach Stuttgart nur noch 25 Stunden. Ab 1840 übernahm die Eisenbahn den Fernverkehr. Die Postkutschen füllten fortan die Lücken im Eisenbahnnetz, bis sie ab 1905 von Autobussen ersetzt wurden.

Am längsten blieben Kutschen bei der Brief- und Paketbeförderung im Einsatz: Erst ab 1925 wurden die meisten Pferdepostwagen durch Kraftfahrzeuge ersetzt. In ländlichen Orten blieben sie vereinzelt noch bis 1956 im Einsatz.