Bachstelze füttert ihre Jungen
Einige Jahre kam ein Bachstelzen-Pärchen in meinem Garten, zuerst das Männchen Ende März. Typisch waren seine "Freudensprünge" senkrecht über dem Gartenhaus. Er hat Ausschau gehalten nach seiner Partnerin, hat sie wie immer mit Rufen erwartet.
Sie haben oft unter einem Hausvorsprung in einem Brennholzstapel erfolgreich gebrütet, obwohl unten öfter eine große Ringelnatter vorbeizog.
Einmal sind die 4 kleinen Nestlinge zu früh aus dem Nest geflattert, vielleicht wurden sie bedroht (Ringelnatter?). Sie wurden dann in der Wiese gefüttert. Ein schweres Gewitter zog auf und ich habe die Kleinen in den naheliegenden offenen Schuppen getragen, wo sie weiter gefüttert wurden von den Eltern und und schließlich groß wurden, alle 4 !
Sie hatten dann noch eine zweite Brut: Diesmal In einem Halbhöhlenkasten am Schuppen. Nach 2-3 Wochen sah ich nur ein Jungvogel herausschauen !? Und der sah nicht aus wie eine Bachstelze ! Es war ein Kuckuck !
Die Bachstelzen haben diesen Kuckuck aufgezogen, aber es ging unübersehbar über ihre Kräfte. Eine zweite Brut und dann auch noch ein großer unersättlicher Kuckuck, ein Kraftakt. Und der lange Flug nach Süden stand in 2-3 Wochen an.
Sie haben den Kuckuck gemeinsam großgezogen, noch einige Tage habe ich die Fütterung außerhalb des Nistkastens in den Bäumen und Sträuchern gesehen, bis weit in den August hinein.
Und dann stand der kräftezehrende Zug nach Süden an, den sie in 2 Wochen antraten.
Im nächsten Frühling war das Männchen wieder da: Schon Ende März kam er an, wie immer, mit viel Freude auf den kommenden Frühling, auf seine Partnerin, auf das kurz gemähte Gras mit den vielen Insekten, ... Seine Partnerin kam immer etwas später an. Mit seinem senkrechten übermütigen Auffliegen vom Dach der Gartenhütte erwartete er sein Weibchen. Es kam nicht mehr!
Einige Tage blieb er noch im Garten, dann zog er weiter und war 5 Monate nicht zu sehen. Er kam erst Ende August zurück zu seinem Garten, zu seiner Gartenhütte. Wieder stand der lange Flug nach Süden an.
Er hatte nur noch ein Bein. Gelegentlich fing er ein Fluginsekt, meist sass er aber auf dem Dach seiner Gartenhütte und ruhte sich aus. Wie ein Abschied für immer hat er sich den Garten noch angesehen, wo er einige Jahre seine Jungen aufgezogen hat, zusammen mit seiner Partnerin.
Er blieb nicht lange, 2 Tage, dann flog er weg.
Im nächsten Frühjahr habe den Kuckuck gehört.
Typ27 20/08/2024 21:33
Du hast doch sicher Deinen Wunschgarten und keinen verwunschenen. Ringelnatter im Garten, das ist doch schon Wildnis.Ganz bestimmt perfekt für Deine Beobachtungen.
Ich kann Dir nur gratulieren und Dir viele weitere tolle Beobachtungen wünschen!
Viele Grüße aus dem Kohlenpott (direkt neben der Emscher)
Andreas
Daniela Boehm 20/08/2024 19:39
Sehnsüchtig erwarten sie die Fütterung :) liebe Grüße Dani