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Bahn-Blicke 02/15 (33)

Bahn-Blicke 02/15 (33)

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makna


Premium (World), München

Bahn-Blicke 02/15 (33)

Die Kirche von Probstzella im regional-typischen Baustil. Da Probstzella sowohl vom Westen als auch aus der DDR (außer für Personen mit Zugangsberechtigung) unerreichbar war, außerdem der Bahnhof als Grenzstation die Kontrollen, aber auch Lokwechsel bot, hat der Name des Ortes für mich auch heute noch einen besonderen Klang. Dabei ist es geschichtlich eindeutig ein kirchlich begründeter Ortsname:

Das Land südlich von Saalfeld gehörte seit 1056 dem Erzbistum Köln. Dort, wo die Zopte in die Loquitz fließt, wurde 1116 die Propstei Zella gegründet. Die Zelle, anfangs ein kleines Bethaus, entwickelte sich dank zahlreicher Stiftungen zu einer reichen Propstei. Sie besaß einen burgähnlichen Bau mit Graben und Wall. Aus dieser Zeit sind noch Flurbezeichnungen wie Kreuzacker und Hofau erhalten.

1345 wurde die Propstei an das Herzogtum Sachsen abgetreten. Mit der Säkularisation 1553 wurde sie von der Landherrschaft übernommen. Ab 1572 gehörte der Ort dem Haus Sachsen-Weimar. 1678 tauchte erstmals der Name „Probstzella“ in einer Landkarte auf. Von 1826 bis 1918 gehörte Probstzella zu Sachsen-Meiningen. Nach dem Ende des Herzogtums der Ort 1923 Teil des neuen Landkreises Saalfeld im Land Thüringen.

Die nun fast 1000 Jahre zurückliegende Herrschaft des Kölner Erzbistums über diesen Landstrich hat nördlich von Probstzella einen anderen bemerkenswerten Ortsnamen hervorgebracht, der auch die DDR überlebt hat: "Gabe Gottes" heißt der 59 Einwohner zählende Weiler
fünf Kilometer nördlich von Probstzella, der zur Gemeinde Marktgölitz gehörte, die 2004 wiederum von Probstzella
eingemeindet wurde. Die Bahnstation dort war "Marktgölitz" getauft - seit 2010 hält dort kein Zug mehr.

Das wäre doch schön, wenn auch dort wieder Züge halten würden - dann unter dem "richtigen" Stationsnamen,
der sicher auch für touristischen Zustrom sorgen würde: Gabe Gottes !

Comentarios 4

  • Dieter Jüngling 24/03/2015 18:34

    Die Schieferdächer sind doch sehr typisch für die Thüringer Region.
    In vielen Schieferbrüchen wurden die Platten abgebaut und in echter Handarbeit, behauen.
    Typisch auch, das Klappern der Schieferplatten, wenn es mal richtig windig wurde.
    Ein vertrauter Blick, den du hier aus dem Zug geschaffen hast.
    Gruß D. J.
  • † Bickel Paul 24/03/2015 14:09

    Schön, was man so Alles sehen kann beim hinausschauen aus dem Fenster. Danke für die Information dazu.
    Gruss Paul
  • DR-Junior 24/03/2015 11:43

    Bestens eingefangen den Zugblick.
    Danke auch für die HG-Info.
    VG René
  • Klaus Kieslich 24/03/2015 7:56

    Top
    gruß Kaus

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