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Bamberger DOM - Schatz des Glaubens " der Blick, zum Veit-Stoß-Altar ..."

Bamberger DOM - Schatz des Glaubens " der Blick, zum Veit-Stoß-Altar ..."

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Bamberger DOM - Schatz des Glaubens " der Blick, zum Veit-Stoß-Altar ..."

Nikon D 300 / Sigma 10-20/3,5@10mm / F 3,5 / ISO 1000 / Aufnahmemodus M / 1/50 Sek, - 0,1 EV / Einzelaufnahme / Freihand

Von dem berühmten Künstler Veit Stoß stammt der Marien- oder Weihnachtsaltar. Es handelt sich dabei um Lindenholzreliefs, die Veit Stoß im Jahr 1523 fertigstellte. Auftraggeber war sein Sohn Andreas Stoß, der Prior im Nürnberger Karmeliterkloster war. Als das Kloster ein Jahr später aufgelöst wurde und Andreas Stoß nach Bamberg kam, kaufte er den Altar für die Bamberger Obere Pfarre an. Er wurde zur Feier der 700-jährigen Konsekration des Doms im Jahr 1937 als Leihgabe in den Dom überführt. Dafür musste der Kirchgattendorfer Altar weichen und kam an seinen jetzigen Standort.

In der Mitte des Triptychons wird die Geburt Jesu dargestellt, wobei die Engel durch die Leidenswerkzeuge bereits auf die Passion hinweisen. Veit Stoß zeigte das Jesuskind auf dem weit ausgebreiteten Mantel Marias. Das Christuskind auf dem Kissen ist eine Ergänzung aus der Barockzeit. Hinter Maria steht der heilige Josef, während rechts Engel und Hirten hinzutreten. Der erste hält eine Knickhalslaute im Arm und umgreift gleichzeitig eine Säule. Ein Engel in der Kleidung eines Diakons kniet frontal zum Betrachter, ein anderer hat eine Viola unter seinen Arm geklemmt. Auch er musiziert nicht, sondern hält ein Kreuz in den Händen. Die ursprünglich in Bildmitte konzipierte Säule wurde später nach links verschoben. Nach den Meditationes des Pseudo-Bonaventura wird beschrieben, Maria habe ihr Kind an einer Säule angelehnt und ohne Schmerzen geboren. Die Säule soll aber auch als Hinweis auf die Passion, auf die Geißelung Christi vor Pontius Pilatus verstanden werden. Entsprechend verhält es sich mit den beiden Höhlen unterhalb der Säule. Nach Angabe des Pseudo-Matthäus gebar Maria ihr Kind in einer Höhle und verließ sie am dritten Tag, um es in die Krippe zu betten. Den Hintergrund bildet eine Landschaft mit Befestigungsanlagen und Häusern, die an die mittelalterliche Stadtbefestigung Nürnbergs erinnert.

Die beiden oberen Reliefs auf dem Außenflügel sind flacher und waren vermutlich für die Außenseite bestimmt. Sie stellen die Flucht nach Ägypten und die Geburt Marias dar. Die unteren Reliefs zeigen die Anbetung der Drei Könige und den zwölfjährigen Jesus im Tempel.

Der Altar sollte, wie es Veit Stoß vorgeschrieben hatte, nur an besonderen Festtagen aufgeklappt werden: Weihnachten, Epiphanias, Ostern und Pfingsten, zu Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Trinitatis, Allerheiligen und an den Marienfesten. Um die Verschmutzung durch Ruß zu vermeiden, war außerdem vorgeschrieben, dass der Altar nur durch zwei Kerzen beleuchtet werden dürfe:

„Die Tafel soll nur geöffnet werden an Weihnachten, Ostern und Pfingsten mit den zwei folgenden Tagen, an Himmelfahrt, an Dreifaltigkeitsfest, Allerheiligen, Erscheinungsfest des Herrn, Fronleichnam, Kirchweih und an allen Festen der Seeligen Jungfrau Maria . Zweimal im Jahr soll sie gereinigt werden. Und es sollen keine große Kerzen auf den Altar gestellt werden wegen des Rauchs. Zwei kleine Kerzen genügen. Die übrigen sollen fern vom Altar ihren Platz finden.
Auch gegen eine Bemalung wandte sich Veit Stoß und zwar weil Schnitzer und Bildhauer keine Mitglieder in der Zunft der Maler waren und deshalb ihre Werke nicht selbst bemalen durften. Die Fassmaler aber veränderten die Figuren durch einen dicken Kreidegrund und auch durch die Farbe. Außerdem wurden sie besser bezahlt als die Schnitzer und Bildhauer.

Historische Fotos zeigen, dass die Aufstellung der Figuren im Mittelschrein mehrfach verändert wurden. Anhand älterer Dübellöcher wurden in den Jahren 1933 und 1934 die Teile neu geordnet und damit der heutige Zustand geschaffen. Der Altar war ursprünglich nicht so dunkel wie er heute erscheint. Vielmehr waren Augen und Mund der Figuren farbig und das helle Lindenholz honiggelb lasiert. Im späten 19. Jahrhundert wurde der Altar jedoch mit einer dunkelbraunen Lasur überarbeitet.

Comentarios 40

  • Georges Vermeulen 29/03/2017 12:17

    Sehr schön so in s/w.

    LG Georges
  • fabrizio bertini 07/11/2012 19:56

    bellissimi b/n devo ammettere che tutti i tuoi b/n hanno una stupenda nitidezza+++++++++++++++
    ciao fabrizio
  • Karsten-B. 22/01/2012 20:35

    Klasse... super interessant präsentiert...
    und da meine ich nicht nur die Info... ;)
    LG
    Karsten
  • Norbert REN 22/01/2012 18:55

    Heute wäre mit diesem Kleinod sicherlich behutsamer umgegangen.
    Interessant und gleichzeitig haarsträubend was Du da über die Umgestaltungen schreibst.
    LG. Norbert
  • Rainer Pastari 22/01/2012 17:05

    Wie immer, Kalle: Text und Bild - beispielhaft!
    Liebe Grüße
    Rainer
  • Ela-Otto 21/01/2012 19:38

    Einfach p e r f e k t , Kalle.....
    LG, Ela
  • Arnold. Meyer 21/01/2012 15:15

    Eine sehr schöne Architekturaufnahme. Die Menschen verdeutlichen die Größenverhältnisse sehr gut.
    lg Arnold
  • KHMFotografie 21/01/2012 10:48

    @..ALL, vielen Dank, für die netten Kommentare!

    vG. aus der Kaiserstadt, Kalle
  • Rainer Beneke 21/01/2012 10:29

    Bildgestaltung und Licht: klasse
    und dazu feine Info.
    LG Rainer
  • HYZARA 21/01/2012 9:26

    Sehr imposant. Ich erinnere mich an den Glockenklang, als ich mal dort war! Der war ebenso beeindruckend!
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    HYZARA
  • Heike J 21/01/2012 9:18

    klasse Bildschnitt, das Foto gefällt mir

    Heike
  • Wagner Gerhard 21/01/2012 7:50

    eine herrliche SW Aufnahme, der Schnitt gefällt mir besonders gut, ich mag deine SW arbeiten sehr.
    lg. Gerd
  • Wolfgang B. Scheifers 20/01/2012 22:49

    Eine feine Szene, klasse die BEA und die Info dazu!
    Das Bild gefällt mir sehr gut.

    LG Wolfgang
  • Mark Hantelmann 20/01/2012 20:26

    lichtdurchflutet
  • Burghard Nitzschmann 20/01/2012 20:25

    Gut versetzt die Perspektive. So wirkt es sehr dynamisch. Vielen Dank für Deine Beschreibung. Man sieht nicht nur gute Bilder, sondern wird auch noch schlau.
    Schönes WE u. LG Burghard