Astrid Wiezorek


Premium (World), Gera in Thüringen

Barbaratag

Wer zu Weihnachten ein Blütenwunder erleben möchte, sollte zum Barbaratag am 4. Dezember im Garten ein paar Zweige vom Kirschbaum schneiden und in eine Vase stellen. Mit genügend frischem Wasser öffnen sich die Blütenknospen dann genau am Weihnachtsmorgen.

Die Barbarazweige sollten nach dem Schnitt zunächst einmal über Nacht in lauwarmes Wasser gelegt werden und dann in eine Vase mit frischem Wasser kommen. Es empfiehlt sich, das Wasser als drei bis vier Tage auszutauschen.

Barbarazweige sind eine alte, aber fast vergessene Weihnachtstradition.
Öffnen sich die Kirschblüten genau am Weihnachtsmorgen, verheißen sie ihrem Besitzer Glück für das nächste Jahr.

Die heilige Barbara war um 300 nach Christus eine Kaufmannstochter aus Nikomedia, dem heutigen Izmet in der Türkei. Vor jeder Reise sperrte der eifersüchtige Vater sie in einen Turm. In ihrer Einsamkeit trat die Gefangene zu den damals verfolgten Christen über. Als ihr Vater dies erfuhr, zeigte er sie bei der Obrigkeit an. In seinem Zorn lieferte der Vater Barbara nicht nur Anklage und Folter aus sondern nahm die Hinrichtung der Sage nach gleich selbst in die Hand. Danach wurde er dann prompt vom Blitz erschlagen.

Und weshalb heißen die getäuschten Kirschblüten nun „Barbarazweige“?
Als Barbara in den Kerker gezerrt wurde, verfing sich ein Kirschenzweig in ihrem Kleid. Mit etwas Wasser aus ihrer Trinkschale habe die spätere Heilige ihn benetzt und am Tage ihrer Hinrichtung öffneten sich die Blüten, so die Sage.

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