Barfuss auf der Autobahn

Barfuss auf der Autobahn

zwischen Agra und Delhi

Dieses und die folgenden Bilder habe a u s d e m f a h r e n d e n B u s auf der Autobahn (d.h. auf der anderen Hälfte der Autobahn) aufgenommen

... ein sehr beeindruckender Abschluss der Reise !!

Nach sechzig Jahren Unabhängigkeit gibt es in Indien noch immer 170 Millionen landlose Bauern. Mit Mitteln des friedlichen Protests hat die "Land for Life"-Bewegung einen dreiwöchigen Marsch von 25 000 Bauern organisiert, der gegen Ende Oktober 2007 Delhi erreichte.


Unter der Bedingung, dass bis dahin nicht die versprochene Landreform verabschiedet ist, wurde der Marsch von Landlosen für den 2. Oktober 2007 geplant. Dies ist der Geburtstag von Mahatma Gandhi und 60 Jahre nach der indischen Unabhängigkeit.
Bereits der erste indische Regierungschef Nehru erklärte 1947 eine Bodenreform zu den wichtigsten Aufgaben. Entscheidende Veränderungen hat es aber bis heute in den meisten indischen Bundesstaaten nicht gegeben.
Unterstützt werden die Bauern bei ihrer Landreformforderung vom indischen Nobelpreisträger Amartya Sen.


Aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 25.10.2007:
Armut hat auch ihre Vorteile. Wer sein Leben lang auf dem Hüttenboden schläft, kann es auch auf dem harten Belag einer Autobahn tun. Wer nur ein Blechgeschirr, ein paar Kleider und eine Seife sein eigen nennt, kann sein Hab und Gut mit auf die Wanderung nehmen, auch wenn der Fussmarsch 350 km ist. Und so sieht man in diesen Tagen überall Menschen, die am Strassenrand neben einem Zisternenwagen ihre Kleider waschen, sie auf der Strasse zum Trocknen ausbreiten. Andere sitzen in kleinen Gruppen mitten auf der Fahrbahn und schwatzen, als sässen sie unter einem schattigen Baum. Und am Abend, während auf der einen Seite die Sonne untergeht und auf der anderen die Lastwagen dröhnend vorbeifahren, deponieren sie ihre Siebensachen an der Kerbe des Mittelstreifens und legen sich auf die dünne Plastikplane zum Schlafen ...