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Bateau-Lavoir

Das teure Paris war für mittellose Künstler schon um die vorletzte Jahrhundertwende ein Problem und bezahlbare Ateliers zum Malen, Dichten und Wohnen Mangelware. Ein fünfstöckig in die Butte Montmartre hineingebautes verwahrlostes Holzhaus, eine ehemalige Klavierfabrik, war von der damaligen Rue Ravignan (heute Place Émile-Goudeau, 18. Arr.) durch die steinerne Fassade des 5. Stocks zu betreten, dahinter über zwanzig kleine Atelierräume, keine Heizung, ein einziger Wasseranschluß.
So fanden hier arme und unbekannte Künstler (u.a. Juan Gris, Pablo Picasso, Amadeo Modigliani, Max Jacob) zusammen und bildeten eine Gemeinschaft auf Zeit, die auch andere avantgardistische Geister und Förderer anzog (u.a. Guillaume Apollinaire, Georges Braque, Henri Matisse, Gertrude Stein). Das Bateau-Lavoir, nach seiner in den Hügel gebautes Form von Max Jacob "Waschschiff" genannt, brannte 1970 ab, nur die Fassade blieb erhalten (Rekonstruktion 1978).
Die Bearbeitung in schwarzweiß versucht sich dem historischen Eindruck zu nähern, sämtliche Hinweise auf die Gegenwart (Schilder, Installationen, Graffitis u.ä.) wurden retuschiert.
Paris, Frankreich 31.05.2022
https://de.wikipedia.org/wiki/Bateau-Lavoir
https://museedemontmartre.fr/musee-jardins/#le-bateau-lavoir

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