Begijnhof - Het Wijngaarde
18. August 2013
Der Beginenhof in Brügge besteht aus einer beträchtlichen Anzahl von zweistöckigen weiß getünchten Häusern, die sich um eine große mit alten Bäumen bestandene Wiese aneinander reihen.
Der Beginenhof wurde 1230 von Johanna von Konstantinopel der Gräfin von Flandern gestiftet. Die heutige Ansicht des Areals stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Die Beginen waren keine Nonnen im üblichen Sinne, sie waren fromme Frauen, die sich zu Gemeinschaften zusammen schlossen und auch ein einheitliches Gewand trugen. Sie verpflichteten sich zu Keuschheit und Gehorsam, doch das Gelübde galt nur auf Zeit, es konnte immer wieder erneuert werden. Aus allen Gesellschaftsschichten kamen hier die Frauen zusammen, wollte eine Begine wieder zurück in die Gesellschaft war das ohne weiteres möglich. Über ihr Vermögen, soweit sie eins hatte, durfte sie auch nach dem Eintritt in die Gemeinschaft verfügen.
Die Beginen waren sehr wichtig für die jeweilige Stadtbevölkerung in der sie lebten. Sie widmeten ihr Leben nicht nur dem Gebet und der Kontemplation, sondern auch der Arbeit. Sie pflegten Kranke, wuschen Leichen und gaben an Arme Essen aus. Ebenso zogen sie Heilkräuter an und brauten Bier. In einer Zeit wo es kein sauberes und oft verseuchtes Wasser gab, leisteten sie damit für die Bevölkerung einen unschätzbaren Dienst.
Die Arbeit der Beginen wurde von der katholischen Kirche nie recht anerkannt, ihnen wurde oft das Leben schwer gemacht. Dennoch hielten ihre Gemeinschaften bis ins 20. Jahrhundert an.
Textauszug stammt aus dem Dumont Reiseführer Flandern.
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