BESUCH BEI 'MEISTER BOCKERT

BESUCH BEI 'MEISTER BOCKERT

Der Biber, größtes europäisches Nagetier, mit Schwanz zirka 110-140 cm lang, war in den letzten Jahrhunderten extremen Nachstellungen durch uns Menschen ausgesetzt. Es wurde rücksichtslos auf ihn Jagd gemacht, sein zartes Fleisch war begehrt, besonders die ‚Kelle’, der Schwanz galt als Delikatesse. Sein weiches Fell wärmte und war vor allem als Statussymbol sehr begehrt. Der sogenannte ‚Bibergeil’ - ein Sekret aus den Drüsensäcken des Bibers - wurde von der Medizin bis ins 19. Jahrhundert gegen Krämpfe, hysterische Anfälle, Nervosität und Epilepsie als Allheilmittel angesehen. So existierten im 19. Jahrhundert in Europa nur noch Restbestände der Biber-Population , war "Meister Bockert" extrem vom Aussterben bedroht. Unter Schutz gestellt, erholte und stabilisierte sich der Bestand vor allem an der mittleren Elbe.
Während ihre oft imposant großen Biber-Burgen in unserer Region gar nicht so selten zu entdecken sind, gehört eine Begegnung mit ihren Bewohnern dagegen eher zu den Seltenheiten, denn: Biber leben vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Mein naturverbundener Fotofreund Achim B. wußte einen abseits liegenden Tümpel, an dem die Chance bestand, Biber schon vor Einbruch der Dunkelheit zu beobachten. Ausgerüstet mit Telekamera und Stativ, vor den stechwütigen Mücken und Bremsen mit einem Moskito-Poncho geschützt, standen wir 20.30 Uhr im Schutze der Bäume und hatten schon nach zehn Minuten die ersten Biber vor der Kamera. Leider wurde es zunehmend dunkler, eine Erhöhung der ISO-Zahl hätte die Bildqualität stark beeinträchtigt, die Kameras wurden eingepackt.
Fotografiert wurde mit der Canon PowerShot SX50. Bei ISO 400 wurde 1/40 Sekunde bei Blende 6,3 belichtet.