#Be_Weekly 17
Wenn man von See aus in die Kieler Förde einläuft und bis in den Hafen fährt, dann passiert man auf dieser Strecke gleich vier Leuchttürme. Zunächst wird man vom Leuchtturm Kiel mitten in der Förde begrüßt, passiert dann den Leuchtturm Bülk. An der so ziemlich engsten Stelle in der Kieler Förde steht der Turm Falkenstein auf einer Landzunge, der man nicht zu nahe kommen sollte, andernfalls darf man sein Schiff vom Strand schieben. Eingangs der Schleusenanlage zum Nord-Ostsee-Kanal steht der wohl schönste Turm in der Förde, nämlich der Leuchtturm Holtenau. In dem sich Willige auch trauen lassen könne. Er ist dann auch der letzte Leuchtturm in der Reihe.
In Zeiten von GPS fragt man sich, wozu man diese scheinbaren Relikte aus alter Zeit noch benötigt. In der modernen Navigation legt man seinen Kurs auf der elektronischen Seekarte fest und lässt das Schiff per Autopilot den Kurs abfahren. Das funktioniert, solange die Technik mitspielt. Technik hat aber die unangenehme Eigenschaft, auch einmal nicht zu funktionieren. Kennt jeder vom heimischen Computer.
Daher gehört zur guten Seemannschaft auch heute noch, dass nicht nur per Touch und Mausklick navigiert wird, sondern auch nach wie vor klassisch mit Seekarte, Zirkel, Kursdreieck und Peilkompass. Denn wenn die Elektronik einmal den Dienst versagen sollte, kann die Position und der erforderliche Kurs immer noch auf die alte Art bestimmt werden. Deshalb säumen bis heute Leuchttürme die Küsten der Meere und Flüsse. Als Orientierungs-, Warn und Leithilfsmittel.
Während der Leuchtturm Kiel mitten in der Kieler Förde steht, ist der Leuchtturm Bülk der erste in der Förde, der einlaufende Schiffe von Land aus in Empfang nimmt. Er steht auf der Westseite der Förde auf einer Landspitze. Der heutige Turm ist allerdings nicht die ursprüngliche Version. Der Bau des ersten Turms wurde 1807 errichtet. Der heutige Turm ist der dritte auf der Position und seit 1865 in Betrieb. Einen Leuchtturmwärter gibt es schon lange nicht mehr. Der Turm wird von der Verkehrsleitzentrale in Travemünde aus gesteuert und überwacht. Früher wohnten bis zu drei Wärter mit ihren Familien am Turm.
Seit meinem letzten Besuch ist schon viel Zeit vergangen, musste ich feststellen. Denn der Turm ist heute nicht mehr weiß mit einem schwarzen Band, sondern weiß mit grünem Band und einer gründen Galerie. Außerdem hat man ihm eine Radaranlage aufgesetzt.Die Radaranlage trägt er seit 2013, die grüne Farbe seit dem letzten Jahr. Der Turm ist alt, gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen und wird seinen Dienst sicherlich noch viele Jahre tun.
Weitere Bilder: https://christianrohweder.de/2022/04/30/be_weekly-17/
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