Bindesbøll Fischlager am alten Pier ...
Aufgenommen in Skagen 09/2019
... erbaut 1905-07, gleichzeitig mit dem Ausbau des Hafens von Skagen. Die Lagerhallen wurden vom Architekten Thorvald Bindesbøll gezeichnet und bestehen aus einer Gruppe von je vier Giebelhäusern in Richtung Kaikante, die seither ein Synonym für Skagen sind.
Thorvald Bindesbøll war einer der bedeutendsten dänischen Designer. Er studierte Architektur an der Architekturschule der Akademie der Bildenden Künste, aber sein Hauptinteresse galt dem Industriedesign - darunter Möbel, Keramik und Grafik, wie das Label Carlsberg Hof. Er war ein Freund von Ulrik Plesner und verschönerte mit Dekorationen und Designdetails viele von Plesners Bauprojekten in Skagen.
Bei der Gestaltung der Fischlager griff Bindesbøll auf den nordischen Baustil zurück, in dem Reihen von Giebelhäusern mit Blick auf den Kai typisch sind. Eines der ältesten Beispiele ist die Tyskebryggen in Bergen aus dem 17. Jahrhundert.
Die Lagerhäuser sollten die Hütten in den Dünen ersetzen, die die Fischer und Fischhändler bis dahin genutzt hatten und sie sollten moderne Lagerhäuser sein, die in einen neuen modernen Hafen passen. Die Lagerhäuser erhielten eine zentrale Lage am Hafen. Die Giebelhäuser standen Seite an Seite mit Brunnenkästen am Pier. Auf der Rückseite der Häuser stand ein großes langes Haus das für die Eisaufbewahrung konzipiert war. Das Eis wurde im Winter aus den Mooren nördlich der Stadt oder aus Norwegen gebracht und in Stroh und Algen verpackt, hinter dicken Türen und Korkisolierung gelagert. Von hier aus wurde das Eis den Sommer über zum kühlen von Fisch entnommen. Als der Hafen 1917 sein erstes Eisherstellungssystem erhielt, wurden die Eishäuser überflüssig und dienten stattdessen als normale Lagerhäuser.
Heute werden die Fischlager vor allem als Gastronomiebetriebe genutzt. Das älteste und bekannteste von ihnen ist das 1970 eröffnete Skagen Fiskerestaurant.
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