Blattflechte (Physconia distorta) *
Diese kleinen Kunstwerke faszinieren mich immer wieder neu!
* Die Bestimmung verdanke ich dem Schweizer Lichenologen Christoph Scheidegger.
Und Ulrich Kirschbaum gibt uns folgende Ergänzungen dazu:
"Die Exemplare sind etwas untypisch - aber man kann sich ja nicht immer aussuchen, was man da vor die Linse bekommt: Oft bildet die Flechte schöne, regelmäßige Rosetten aus. Außerdem sind die Enden junger Lappen normalerweise deutlich grobkörnig bereift. Das sieht man hier auch an einigen Stellen, am besten aber auf den Apothecienscheiben.
Vor Jahren musste man in die Alpen fahren, um diese epiphytische (auf Baumrinde wachsende) Art zu Gesicht zu bekommen. Im Zuge der Verbesserung unserer Luftgüte kommt sie inzwischen gelegentlich auch bei uns in Mittelhessen vor."
Das heisst also: Sobald die Luftqualität sich in einem für Flechten geeigneten Gebiet wieder verbessert hat, können sich die in der Luft fliegenden Flechtensporen wieder ansiedeln! Das Regenerationsvermögen der Natur ist, wenn man sie in Ruhe lässt, einfach erstaunlich!
Dazu Ulrich Kirschbaum:
"Es gibt eine Faustregel, die besagt: Wenn die Bedingungen (wieder) stimmen, kommen viele Flechten nach ca. 5-10 Jahren allmählich zurück. (Hängt natürlich u.a. von der Art der Verbreitungseinheiten - Diasporen - und der Entfernung zum Rückzugsgebiet der jeweiligen Art ab). Eindrucksvolles Beispiel: Nach dem Rückgang des Schwefeldioxids wurden empfindliche Arten in Deutschland zunächst in München registriert (wegen der geringen Entfernung zu den Alpen)."
Ganz herzlichen Dank, Ulrich!
Aufgenommen auf dem Stamm einer Eiche in Hohtenn (CH-Südrampe, Wallis) am 30.12.2015.
Harpagornis 18/01/2016 18:30
Kunstvolle Symbiose nicht nur aus Pilz und Alge, sondern vor allem aus Kunst und Biologie. Da muss ich glatt an meine Flechten- und Pilzexkursionen von damals denken. Waren mir die Flechten immer doch auch fremd, so konnte ich eine gewisse Faszination nie verleugnen. Gerne mehr davon! :o)Ulrich Kirschbaum 18/01/2016 13:25
Es gibt eine Faustregel, die besagt: Wenn die Bedingungen (wieder) stimmen, kommen viele Flechten nach ca. 5-10 Jahren allmählich zurück. (Hängt natürlich u.a. von der Art der Verbreitungseinheiten - Diasporen - und der Entfernung zum Rückzugsgebiet der jeweiligen Art ab). Eindrucksvolles Beispiel: Nach dem Rückgang des Schwefeldioxids wurden empfindliche Arten in Deutschland zunächst in München registriert (wegen der geringen Entfernung zu den Alpen).mfg Ulrich
sARTorio anna-dora 18/01/2016 7:21
@ Ulrich. Deine Aussage ist ja schon bemerkenswert. Das heisst also: Sobald die Luftqualität sich in einem für Flechten geeigneten Gebiet wieder verbessert hat, können sich die in der Luft fliegenden Flechtensporen wieder ansiedeln! Das Regenerationsvermögen der Natur ist, wenn man sie in Ruhe lässt, einfach erstaunlich!Herzlich grüsst Dich Anna-Dora
Ulrich Kirschbaum 17/01/2016 23:57
Die Exemplare sind etwas untypisch - aber man kann sich ja nicht immer aussuchen, was man da vor die Linse bekommt: Oft bildet die Flechte schöne, regelmäßige Rosetten aus. Außerdem sind die Enden junger Lappen normalerweise deutlich grobkörnig bereift. Das sieht man hier auch an einigen Stellen, am besten aber auf den Apothecienscheiben.Vor Jahren musste man in die Alpen fahren, um diese epiphytische (auf Baumrinde wachsende) Art zu Gesicht zu bekommen. Im Zuge der Verbesserung unserer Luftgüte kommt sie inzwischen gelegentlich auch bei uns in Mittelhessen vor.
mfg Ulrich
Willi Timm 17/01/2016 22:35
Die Vielfalt der Flechten in "Deinem" Fotorevier ist immer wieder faszinierend.Mit lieben Grüßen vom Willi
Robert Buatois 17/01/2016 14:21
Une sorte de champignons remarquablement bien photographiés avec de belles couleurs d'ensemble, j'aime.Amitiés
Robert
alicefairy 17/01/2016 13:13
Die sind aber wirklich faszinierend Anna-DoraLg Alice
Pierre LAVILLE 17/01/2016 11:08
+++++++++++++++Pierre
CSR-Makro 17/01/2016 9:31
Die sieht ja wunderbar aus. Alle Details kommen plastisch heraus. LG ConnyGünther B. 17/01/2016 9:01
Wenn ich doch nur mehr über Flechten wüsste. Ich weiß nur, daß sie aus Pilzen und Algen bestehen und getrennt Sporenpulver bilden.Bewundere die Vielfalt der Flechten.
LG Günther
vor dem Harz 17/01/2016 6:37
da hast du ja wieder einen ganz feinen fund gemacht und klasse abgelichtet :-)gruß micha