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Günter Roland


Premium (World), Schwelm

Blaue Hortensie

ist auch der Titel eines Sonetts von Rainer Maria Rilke.
Rilke beschreibt die Blume nicht objektiv, sondern konzentriert sich auf das Widerspiel ihrer Farben und verwendet dabei Vergleiche, mit denen bestimmte Emotionen verbunden sind.

„So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;

Verwaschenes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.“

Das Blau gewinnt in diesen Versen eine eigene Qualität und tritt als gleichsam spielende Figur auf die Bühne, um dem Gegenspieler Grün nur eine Nebenrolle zuzugestehen.

Blaue Blüten sind eine echte Rarität, und um sie hervorzubringen, muss die Natur erhebliche Anstrengungen unternehmen. Hortensien können blau blühen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die blaue Farbe wird durch eine chemische Bodenreaktion hervorgerufen, bei der Aluminiumverbindungen eine Rolle spielen. Nur bestimmte Sorten, die den Pflanzenfarbstoff Delphinidin enthalten, lassen sich blau färben.

Fotografiert mit Leica V-Lux 114.

Ein Beitrag zum heutigen „Blauen Montag“.

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Cámara V-LUX (Typ 114)
Objetivo ---
Diafragma 2.8
Tiempo de exposición 1/160
Distancia focal 9.1 mm
ISO 125

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