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MichaelaBo


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Blauer Eisenhut

13.06.2020 - Blauer Eisenhut

Nach der griechischen Mythologie entstand diese Giftpflanze, als der Zeussohn Herakles den Wächter des Totenreiches, den dreiköpfigen Hund Zerberus, aus der Unterwelt auf die Erde hinaufbrachte. Vom Tageslicht geblendet, geiferte das Ungeheuer giftigen Speichel. Er fiel zur Erde und aus ihm wuchs der Eisenhut, dessen Gift alles Lebende ins Reich der Toten befördern kann.

Schon im alten Griechenland gehörten Giftmorde zum Alltag und der Handel mit Giften blühte trotz Androhung schwerster Strafen. So stand hier auf den Besitz des Aconits, des Blauen Eisenhuts, die Todesstrafe. Trotzdem lebten viele Giftmischer – es waren meistens Frauen – in der Antike gut und unangefochten, weil ihre Dienste häufig gebraucht und Giftmorde selten aufgeklärt wurden. „Schwerer ist es, Gift zu erkennen als einen Feind!“ Dieser Ausspruch des römischen Rhetoriklehrers Quintilianus (um 80 n. Chr.) verdeutlicht, dass man sich auch im antiken Rom häufig bestimmter Gifte bediente, um missliebige Personen zu beseitigen. Schon der berühmte Dichter Ovid (43 vor bis 18 n. Chr.) beschrieb den Eisenhut als das Gift, das die Stiefmütter benutzen. Der römische Satiriker Juvenal (um 60 bis 127 n. Chr.) weist auf die bevorzugte Verwendung des Aconits in der römischen Oberschicht hin: „Aconita trinkt man nicht aus irdenen Krügen. Denn nur der fürchte sie, wer einen edelsteinbesetzten Becher zum Munde führt.“ Dabei benutzte man zu verbrecherischen Zwecken die getrockneten und gepulverten Eisenhutwurzelknollen oder einen daraus hergestellten Extrakt. Um zu morden, wurde Aconitpulver auch auf Kopfkissen gestreut oder Handschuhe in einen Aconit-Extrakt getaucht.

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Exif

Cámara NIKON D300S
Objetivo Sigma APO Macro 180mm F3.5 EX DG HSM
Diafragma 8
Tiempo de exposición 1/60
Distancia focal 180.0 mm
ISO 800

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