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Büchse der Pandora

Büchse der Pandora

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hypnotisiris


Free Account, Stuttgart

Büchse der Pandora

Einerseits:

Massenmotorisierung – Flächenversiegelung durch Millionen Asphaltkilometer – Staus – Smog – Immobilienentwertungen in Milliardenhöhe durch Straßenlärm – Millionen Tote, Invalide, Wittwen, Wittwer und Waisen durch verschuldete und unverschuldete Verkehrsunfälle – eine unbekannte Anzahl Krebstoter durch Feinstaub aus Dieselruß, Gummi- und Bremsabrieb – Hekatomben überfahrener Wildtiere – zugeteerte und zugeparkte kinderunfreundliche Städte – Ladensterben durch Supermärkte auf der grünen Wiese – überfüllte Ferienorte und Strände – Lohndumping durch massenhafte Arbeitsplatzverlagerungen in Billiglohnländer – Massentierhaltung durch Ermöglichung absatzmärkteferner arbeitsteiliger Produktion – Kriege um Ölreserven – Öltankerunglücke – Dürren, Überschwemmungen, Stürme und Feuersbrünste durch CO2-bedingte Klimaerwärmung --

-- eine unvollständige Liste der Plagen, die über die Menschheit kamen, als vor 122 Jahren Carl Benz in Mannheim und Gottlieb Daimler in Stuttgart-Bad Cannstatt das Automobil erfanden. Eine Erfindung, die zweifellos die Welt in einem Maße veränderte, wie wohl keine zuvor.

Andererseits:

Freilich ist fairerweise einzuräumen, dass dieselbe Erfindung auch bis dato ungeahnte Erleichterungen, Annehmlichkeiten und Genüsse in die Welt brachte:

Befreiung von Abermillionen geschundener Last- und Zugtiere von der kein absehbares Ende nehmenden menschlichen Gütertransport-Nachfrage – massenhafte Horizonterweiterungen durch Ausflugs- und Urlaubsfahrten in ehedem unerreichbare unbekannte Regionen, Länder und Kulturkreise – Bewegungsradiuserweiterung für fortbewegungsbehinderte Menschen – Bekanntschaft mit begeisternder und anschließend merheitlich als schützenswert empfundener Natur – ungekannte Erweiterung des lokalen Speiseplans – effiziente und rasche gegenseitige Großkatastrophenhilfe ...

Wiegen diese Vorteile die Nachteile auf? RECHTFERTIGEN sie sie gar? Zumal gegenüber der MEHRHEIT der Menschheit, die noch nie ein Automobil besaß (vergisst man im reichsten Teil der Welt nur zu gerne), oder gegenüber jenen, die bewusst auf eines verzichten?

Als Abwäge-Hilfe noch ein Gedankengang, den ich vor zig Jahren einmal las und seither nicht mehr vergaß (Autor leider unbekannt):

- Was machen die Männer da?
-- Sie fällen Bäume.

- Und wozu fällen sie die Bäume?
-- Um Platz zu schaffen.

- Und wofür wird der Platz gebraucht?
-- Um eine Straße zu bauen.

- Und wozu wird die Straße gebaut?
-- Damit die Menschen schneller fahren können.

- Und wohin wollen die Menschen schneller fahren?
-- Ins Grüne!

*

Eine derzeit von GREENPEACE organisierte und jedem Steuerzahler wärmstens ans Herz zu legende Aktion:

http://www.greenpeace.de/themen/sonstige_themen/verkehr/artikel/spritfresser_auf_steuerkosten/

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