„Carlow rockt“ gegen Flüchtlingselend; Kapitän Stefan Schmidt

„Carlow rockt“ gegen Flüchtlingselend; Kapitän Stefan Schmidt

Das neuste Flüchtlingsdrama bei Lampedusa
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-10/lampedusa-fluechtlinge-eu-migration-grundrecht
bietet Gelegenheit anhand eines von vielen Beispielen zu zeigen, was jeder einzelne oder - noch besser - viele zusammen tun können, um wenigstens nicht völlig tatenlos, stumm und hilflos dazustehen.

In der Gemeinde Carlow (Nordwestmecklenburg), ganz nahe bei Lübeck, findet seit Jahren das Musikfest „Carlow rockt – Lieder zwischen Himmel und Erde“ statt. Samstags treten weitgehend unbekannte, aber hervorragende Musikgruppen auf, sonntags gibt es eine mitreißenden Gottesdienst und noch einmal Musik. Organisiert wird die tolle Veranstaltung von der Kirchengemeinde Carlow und dem Kulturkreis Carlow – die professionell, aber ehrenamtlich zugreifenden und helfenden Hände kann man kaum zählen.
Der Erlös der Veranstaltungen geht jeweils an die Menschenrechtsorganisation "Borderline Europe - Menschenrechte ohne Grenzen"
http://www.borderline-europe.de/?l=de

Meine Aufnahme zeigt den Mitbegründer von borderline - europe, Kapitän Stefan Schmidt aus Lübeck – er ist stets in Carlow dabei.
Stefan Schmidt hatte 2004 als verantwortlicher Kapitän der „Cap Anamur“ 37 Bootsflüchtlinge vor dem Ertrinken gerettet und wurde dafür vom italienischen Staat kriminalisiert und angeklagt. Erst nach fünf schlimmen, nervenaufzehrenden Jahren endete dieses Drama folgerichtig mit einem Freispruch – was aber bis zuletzt nie sicher war.
2011 wurde Stefan Schmidt zum Flüchtlingsbeauftragten von Schleswig – Holstein gewählt. Damit keine Missverständnisse entstehen: Es handelt sich um ein Ehrenamt mit jeder Menge Arbeit ….
http://www.frsh.de/fileadmin/schlepper/schl_57-58/schl57_11.pdf

Hier noch ein kleiner Bericht aus „Orte im Norden“ zu „Carlow rockt 2013“:

„16.06.13 | OiN | redaktion
Zum vierten Mal Rock an der Kirche in Carlow

Die vierte Auflage von "Rock an der Kirche" in Carlow war aus Sicht der Veranstalter ein voller Erfolg. Wie in den Vorjahren kamen gestern Abend mehrere hundert Besucher auf den Platz zwischen Altem Sportplatz und Schule, um bis zum frühen Morgen für einen guten Zweck guter Musik zu lauschen: Das Benefizkonzert fand auch diesmal wieder zugunsten der Organisation "Borderline Europe - Menschenrechte ohne Grenzen" statt. Veranstalter von Rock an der Kirche sind die Kirchgemeinde und der Kulturkreis Carlow.
Wie immer stimmten Musiker aus der Region die Konzert-Besucher ein. In diesem Jahr wasren das The Goethles unter Leitung von Ulf Rust. Danach war Liedermacherin und "Carlow-Veteranin" Sarah Lesch aus Tübingen dran, die sich mit ihren Songs inzwischen eine eigene Fan-Gemeinde hier im Norden geschaffen hat. Als Nachwuchsmusiker heizten The Rush aus Neumünster mit melodischem Punkrock ein.
Eine Riesen-Überraschung für die Besucher war dann die neunköpfige Band "Herr Boesel" aus Kiel. Ihre elektronischen und handgeklopften Beats und die schweißtreibende Performance des Sängers Claudius Carstens brachte Stimmung auf den Platz neben der Kirche.
The Blues Band kam mit knackigem Blues und R&B im Stil der 80er Jahre. Und für Woodstock-Feeling sorgten dann zum Abschluß traditionell The Thunderbirds und die All Star Band aus Lübeck mit Günter Weinberg.
Am heutigen Sonntag schloß sich um 11 Uhr ein musikalischer Open Air Gottesdienst an, der sich ebenfalls des Flüchtlingsthemas annahm. Ein Schul-Chor aus Tansania und der Gemischte Chor Carlow gestalteten vor über 100 Besuchern den Gottesdienst musikalisch, die Gäste aus Afrika erzählten aus dem Alltag in der Heimat, von ihren Träumen und Sehnsüchten.“

http://www.orte-im-norden.de/carlow/web/ort/pinnwand/detail/-/specific/510-1371290898559