Chicos Peruanos

Chicos Peruanos

¡Herzliche Grüsse aus Perú!

Dieses Bild machte ich heute in der Schule, wo ich bald unterrichten werde. Zum Glück habe ich hier einen PC, wenn auch leider ohne Foto-Programm, deshalb ist das Foto so wie es aus der Kamera kam. In der Mitte sind Ángela und Junior, die zu meiner grossen neuen Familie gehören. Normalerweise laufen die Leute hier natürlich nicht in solchen Kleidern herum, aber heute war ein kleines Fest in der Schule - Feria Gastronómica - für mich wunderbar, weil ich alle möglichen typischen Gerichte ausprobieren konnte. Ich hoffe nur, mein Magen hat nichts dagegen.
Ich werde bis Oktober hier in Perú bleiben und in dieser Schule unterrichten. Ich freue mich sehr auf diese Zeit, denn die knappe Woche, die ich nun schon hier bin, war eine wunderbare Zeit! Diese Leute sind so freundlich und fröhlich, und meine neue Familie nahm mich auf wie ihr eigenes Kind. Sie machen dauernd Witze, und obwohl ich Spanisch kann, muss ich gut achtgeben, dass ich die Pointen nicht verpasse. An die Sprache habe ich mich schon so sehr gewöhnt, dass es mir schwer fälllt, Deutsch zu schreiben. Ich fühle mich wirklich wohl hier.
Nun etwas zur Gegend. Peú besteht aus drei Teilen, der wüstenähnlichen Küste, der Sierra = Anden und dem Regenwald. Ich lebe in Chosica, einer Stadt in der Küstengegend, ca. 50min von Lima entfernt. Chosica ist ziemlich gross, sehr neblig, aber auch sonnig. Eigentlich hat es hier den ganzen Tag Nebel und trotzdem scheint die Sonne. Es ist staubig, aber nicht so sehr wie in Lima. Im Stadtzentrum sind die Strassen geteert, in den Quartieren nicht. Auf den Strassen sind sehr viele Hunde. Sogar einige nackte habe ich schon gesehen. Es sind alles Mischlinge, immer pro Quartier einander sehr ähnlich. Der Durchschnittshund ist mittelgross is gross, stockhaarig, sandfarben bis rot mit dunkler Maske, die Ohren in Segelstellung. Der Paria-Typ eben.
Das Hauptverkehrsmittel ist das Mototaxi, dreirädrig, gedeckt und eigentlich für 2 Passagiere, wir waren aber auch schon zu fünft drin. Es kostet wenig und ist praktisch wegen den steilen Strassen hier. Chosica liegt in einem Tal mit steilen Wänden, welche aus nacktem Gestein bestehen. Pflanzen wachsen nur, wenn man sich um sie kümmert.
KALT ist es. Vorallem wahrscheinlich wegen dem Nebel. Ich trage immer langärmlige Kleider und benütze mehrere Decken in der Nacht. Wahrscheinlich werde ich mir noch eine warme Jacke kaufen. Ich habe als einzige im Haus ein Zimmer für mich. Es gefällt mir sehr gut, ist klein, aber gemütlich. Für Schweizer Verhältnisse ist es zwar eine minderwertige Gefängniszelle, aber hier ist es Luxus, deshalb bin ich sehr froh darüber. Was mich bisher am meisten schockte, war das Bad ohne Spülung und nichts, oft nichteinmal fliessendes Wasser. Die Hygiene ist schon sehr anders hier. Überhaupt die ganze Wohnung ist nicht zu vergleichen mit hier. Auch das Essen nicht. Marmelade und Milch oder gar Jogurt sind ein Luxus. Zum Frühstück habe ich immer Sojamilch mit Zucker und Brot mit Butter. Seehr fein, beides!

Frühmorgens wecken mich die Hähne des Nachbarn, es sind Kampfhähne. Hier im Haus haben wir 3 Kater, die Grosseltern 3 Häuser weiter haben eine Katze mit 2 Jungen, zwei Pekinesen-ähnliche Hunde, einen Affen, einen zahmen freien Papagei und eine kranke Taube.

Wenn sie kein Geld für Essen haben, essen sie Fussball, sagt Raquel, meine Gastmutter. Sie schauen jeden Match der WM. Ich selbst schaue nicht viel fern, ich rede mit Raquel, helfe ihr hier und da, spiele mit Moisés und Brandon, beide ca. 5 Jahre alt, oder Junior, 12. Noch lieber mache ich mit Dick oder Alberto Musik oder rede mit Elio über tiefsinnige Themen. Er ist erst 17, aber sehr weise. Langweilig ist mir nie, es läuft fast immer etwas. Schliesslich leben wir 11 Personen hier im Haus und bei den Grosseltern sind es nochmals eine ganze Menge Leute.
Die Mahlzeiten sind sehr unregelmässig. Raquel, die selbst auch in der Schule arbeitet, kocht nicht gern. Manchmal isst man am Abend etwas, manchmal nicht oder nur ein kleines Brötchen. Aber die Peruanische Küche ist sehr gut. Gestern war ich mit zwei weiteren "Cousins" im Ausgang und habe einen "Daikiri" getrunken, äusserst gut!
Ich werde wahrscheinlich nächste Woche wieder ein Bild hochladen, ich fürchte wieder ohne Bearbeitung, und weiter berichten.
Hier noch ein paar Fotos:
http://www.geocities.com/corinne_gyger/Peru1.htm

Les saludo con un fuerte abrazo.