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Ulrich Tuguntke


Premium (World), Herzogenaurach

Coco de mer #1

Die Coco de mer ist eine Palme der Superlative mit einer bewegten Geschichte. Sie kann mehrere hundert Jahre alt werden, produziert den größten Samen der Welt, die Frucht wird bis über 20kg schwer, das Palmblatt ist das grösste Blatt der Welt, der Blattstiel allein wird bis zu 5 m lang.
Die Palme ist endemisch und kommt nur auf den Seychellen vor. Sie ist zweigehäusig, es gibt männliche und weibliche Bäume.
Der einzig verbliebene Palmenwald dieser Art auf der Insel Praslin unterliegt seit 1972 der UNESCO World Heritage Convention. Die Frucht kann sich nicht wie die Kokusnuss über das Meer weiter verbreiten, da sie schwerer als Wasser ist und daher nicht schwimmt, vermutlich verhindert dass Salzwasser auch das Austreiben.
Da sie so selten war und ist, wurden die Früchte nach der Entdeckung praktisch in Gold aufgewogen (z.B. als Geschenk für Könige). Die Entdecker wollten damit richtig reich werden, ernteten alle Früchte auf einmal und verschifften diese. Dadurch fiel aber der Preis ins Bodenlose (erinnert mich irgendwie an die gegenwärtige Börsensituation). Um den Preis zu stützen, brannte man die Wälder nieder um das Angebot zu verknappen. Zum Glück ist das nicht vollständig gelungen. Heute stehen sie unter strengem Schutz. Die Nuss wird unter staatlicher Aufsicht mit Zertifikaten zu einem Preis von um die 200€ an Touristen verkauft. Es handelt sich aber lediglich um die Schale. Man begründet das mit der Gewichtsbeschränkung beim Flugreisegepäck. Der wahre Grund dürfte eher darin liegen, dass die Plamen nachgezüchtet werden könnten und damit der Preis wieder verfällt. Die Geschicht wiederholt sich eben oft wieder.
Liegt die Nuss länger auf dem Meeresgrund, bilden sich Faulgase, die sie schließlich aufschwimmen lassen. Dies war es, was die Entdecker als erstes sahen, sie nahmen daher an, dass diese Frucht auf dem Meeresboden wächst. Daher der (irreführende)Name.

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