Dampf "recyclen"
Den meisten Betrachtern einer Dampflok fallen die beiden großen Zylinderblöcke auf, von wo die Treibstangen ihre Arbeit aufnehmen. Hier spricht man von sogenannten "Zwei-Zylinder-Maschinen".
Es gibt bzw. gab allerdings auch Dampfloks, welche über sogenannte Innentriebwerke verfügten, welche mit einem oder sogar zwei Zylindern ausgestattet waren. Die Antriebsstangen saßen dabei auf den gekröpften Achsen oder versorgten, beispielsweise bei Zahnradlokomotiven, ein eigenständiges Triebwerk.
Die Vierzylinder-Lokomotiven der Baureihe "Bayrische S 3/6" (bei der Bundesbahn später als Baureihe 18 mit verschiedenen Untergruppen geführt) besaßen dabei den vermutlich mächtigsten Zylinderblock, welcher in einer deutschen Dampflok seinen Dienst verrichtete.
Die sogenannten Verbundloks arbeiteten während der Fahrt mit der zweifachen Dehnung des Dampf: Nachdem die beiden innenliegenden Hochdruckzylinder versorgt wurden strömte der Dampf von dort, nun allerdings entspannt, in die außenliegenden Niederdruckzylinder.
Bei der Anfahrt wurden die vier Zylinder komplett mit Frischdampf beaufschlagt. Der Hersteller Maffei entwickelte hierfür selbsttätige Anfahrvorrichtungen mit Füllventilen, welche solange offen blieben bis die Steuerung eingezogen worden war und die Maschine selbsttätig auf Verbundwirkung umsteuerte.
Aufnahmedatum: Mittwoch, 24. Oktober 2018 - 11:28 Uhr
makna 19/12/2018 12:58
So ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk ist einfach eine Schau !!!Hier sehr gut zur Schau gestellt und von Dir ins Bild gesetzt !
In einem Punkt allerdings Widerspruch: Das mächtigere
Triebwerk hatte die auch von Anton Hammel bei Maffei
entwickelte badische IV h (Baureihe 18.3):
HD-Zylinderdurchmesser 440 mm, Kolbenhub 680 mm;
ND-Zylinderdurchmesser 680 mm, Kolbenhub 680 mm.
Zum Vergleich die Zylinderdimensionen der S 3/6:
HD-Zylinderdurchmesser 425 mm, Kolbenhub 610 mm;
ND-Zylinderdurchmesser 670 mm, Kolbenhub 670 mm.
BG Manfred