Das Bergell

Das Bergell

... das ist die Landschaft an der Maloja-Paßstraße
zwischen dem Oberengadin und der italienischen Grenze bei Chiavenna.
Das Hochtal verläuft wie das Engadin in grob west-östlicher Richtung
und wird beidseitig von hohen Bergrücken flankiert,
die besonders auf der südlichen Seite
besondere bergsteigerische Herausforderungen bieten.
Der Talboden ist von wenigen Dörfern besiedelt,
deren Bewohner ein karges bäuerliches Leben hatten, das kaum zum Broterwerb ausreichte.

Hervorstechendes landschaftliches Merkmal sind die Kastanienhaine(Maronen),
von deren Früchten wie in alten Zeiten allerlei Erzeugnisse hergestellt werden.

Notgedrungen wanderten viele der bäuerlichen Familien aus und konnten sich in anderen Ländern
- zunächst in Norditalien, vor allem Venedig, später auch in Übersee -
als Zuckerbäcker sehr erfolgreich verdingen.
Einige der Auswanderer kehrten - reich geworden - in die Heimat zurück und errichteten in den Dörfern teils prachtvolle Häuser, von denen nicht wenige eher kleineren Schlössern ähneln und die auf diese Weise vom erworbenen Wohlstand ihrer Beitzer berichten.

Der Ort Stampa, den mein Bild zeigt, kann indes noch auf eine andere Tradition zurückblicken,
nämlich jene der Künstlerfamilie Giacometti,
die - auch teils als Auswanderer, teils als Daheimgebliebene - ihren Erfolg in der bildenden Kunst suchten und fanden.

De bekannteste der Familie Giacometti ist natürlich
ALBERTO GIACOMETTI
der mit seinen charakteristischen schlanken, ja dürren Plastiken
in Paris lebend Weltruhm erlangen konnte.

Im Talmuseum in Stampa, das neben einem äußerst sehenswerten Heimatmuseum
in einem unterirdischen Anbau auch eine neu erbaute Kunstgalerie enthält,
sind unter anderen natürlich die Werke der Familie Giacometti(Augusto, Giovanni und Alberto) zu sehen, ebenso aber auch Werke des deutschen Expressionisten Otto Dix oder
des Engadiner Malers Giovanni Segantini.


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