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Das ehemalige Hauptpostamt

Das ehemalige Hauptpostamt

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Roberto Peters


Premium (Complete), Falkenstein/Harz

Das ehemalige Hauptpostamt

ist eines der größten und beeindruckendsten Gründerzeitgebäude der Stadt Halle. Der neoromanische Baublock, erbaut 1892 bis 1898, reicht vom Joliot-Curie-Platz mehr als 100 Meter weit gen Süden und wurde als Dreiflügelanlage an der damaligen Promenade konzipiert. Entworfen wurde die Oberpostdirektion zwar vom Post-Baurat Neumann, doch als eigentlicher Architekt gilt der Post-Baurat Klauwell, der dafür im Jahr der Fertigstellung den Roten Adlerorden IV. Klasse erhielt. Zudem war der Architekt Zöllner an dem Bau beteiligt, leider konnte diesen Nachnamen noch kein Vorname zugeordnet werden, da sie auch in den gängigen Bauzeitschriften stets nur mit Titel und Nachnamen genannt werden. In jedem der zahlreichen Fenster befindet sich ein romanisches Kapitell, an den Eingängen brachte man reizvolle Fabelwesen an, so dass fast der Eindruck einer romanischen Klosteranlage oder eines Palas entsteht.

Noch heute schließt das Gebäude den Joliot-Curie-Platz ab, den Post und Theater bereits seit 1840 gemeinsam prägen. An der Nordseite entstand nämlich im Jahr 1837 das Stadttheater und von 1884 bis 1886 dessen Nachfolgebau, an der Südseite 1840 das Postgebäude. Im „Dritten Reich“ (1933-1945) verloren beide ihre markante Bekrönung, nämlich das Postamt, das als „Kaiserliche Oberpostdirektion“ entstanden war, seinen Fernmeldeturm, ein pyramidenförmiges, 13 Meter hohes Stahlgerüst 1938 und das Theater seine Kuppel durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg.

Doch am späteren Hauptpostamt haben sich noch sehr viel mehr Details verändert: An der Nordseite befanden sich über dem Eingang zwei Löwen, am beseitigten Turmaufsatz eine Uhr, die heute durch ein sehr viel schöneres Exemplar ersetzt ist, sowie der Adler der Kaiserlichen Post, der 1938 beseitigt wurde. Im Blumenbeet vor dem Gebäude stand ein reizvoller Brunnen mit einer Schale und zahlreichen Figuren, auf dem Joliot-Curie-Platz selbst zudem die Siegessäule im Gedenken an die Toten der Deutschen Einigungskriege. In der Nische nahe der Nordwestecke soll sich zudem eine Figur befunden haben, welche genau konnten wir aber noch nicht ermitteln. Ähnlich stark hat sich die Südseite verändert: Dort befanden sich drei Türme, nämlich an den Flügeln je ein Rundturm und am Eingang ein halb so hoher Risalit in Turmgestalt. Durch den Anbau des Fernmeldeamtes an dieser Südseite im Jahr 1930 wurde diese reizvolle Ansicht weitestgehend zerstört. Allerdings hatte man bereits 1912 erstmals die Baugestalt verändert, indem man den Innenhofflügel aufstockte.

Heute wird das Gebäude zum Großteil von einer Wohnungsgesellschaft genutzt, das wichtigste Postgebäude ist nun das in der Ernst-Kamieth-Straße.

Comentarios 4

  • Hartmut Evert 02/11/2021 10:54

    Da kann mal sehen wie schön das bei Nacht aussieht und man läuft immer vorbei, prima Info.
    LG Hartmut
  • Eifelpixel 30/10/2021 19:24

    Schöne Nachtaufnahme von dem imposanten Gebäude
    Immer gutes Licht wünscht Joachim
  • Klaus Degen 30/10/2021 18:51

    Die Post war früher schon etwas besonderes, hatte sie doch das Monopol über die eigentlichen Postsendungen (Briefe, Päckchen und Pakete) sowie über die Telekommunikation mit Fernsprecher, Fernschreiber und Telegrammdienst. Da konnte man seine Macht schon zeigen...
    Klasse Bild und Info.
    lg Klaus
  • Karla M.B. 30/10/2021 8:52

    Sehr gute Aufnahme und mit einer prima Info dazu.
    LG Karla

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Objetivo FE 24-105mm F4 G OSS
Diafragma 7.1
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