Das Herz aus Eis
Der Winter hält das Land gefangen,
war überhaupt je Sommer dort?
Und aus der Stille dringt ein Klagen,
an diesem lang verwunsch’nen Ort.
Doch plötzlich steht ein stolzer Ritter,
ein tapfrer Recke vor dem Ort.
Ihm ist das Herz auch eingefroren
Und jede Hoffnung lang schon fort.
Und er spürt dennoch einen Hauche,
ihm ist als hörte er ein Fleh’n.
Tief unter Schnee und eis’ger Decke
Die lang vergess’nen Winde weh’n.
Ein eis’ger Wind peitscht ihm ins Antlitz
Und seine Tränen sieht man nicht.
Er kämpft sich tapfer durch den Sturme,
doch größ’re Kämpfe mit sich selbst er ficht.
Doch noch hat er nicht aufgegeben,
der Ort, er zeiht ihn magisch an,
doch weiß er nicht was ihn erwartet,
er zweifelt, fängt zu straucheln an.
Das Klagen, es scheint immer ferner,
der tiefe Schnee verschluckt den Klang,
die sterbend Seele bleibt gefangen,
denn nicht nur Kälte ist ihr Untergang.
Der Winter hält das Land gefangen,
und niemals wird’s dort Sommer sein.
Der Ritter ist längst fortgezogen,
denn seine Wärme war nur Schein.
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